Der Werksleiter und der Personalchef von Tesla in Grünheide haben einigen Mitarbeitern kürzlich einen Hausbesuch abgestattet. Nicht etwa, weil sie sich Sorgen um sie gemacht hätten. Sondern, weil sie sich krankgemeldet haben. Dass die Kontrollbesuche nicht gut ankamen, hätte man sich denken können. Bei Tesla redet man sich jedoch um Kopf und Kragen. Ein Kommentar.
Stell dir mal vor: Du bist krank und willst eigentlich nur um Bett liegen, um dich zu erholen. Trotzdem schleppst du dich zum Arzt, um deinem Arbeitgeber eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zukommen lassen zu können. Und dann das: Dingdong!
Hausbesuche bei krangemeldeten Mitarbeitern
Dein Chef steht vor deiner Haustür. Nicht etwa, weil er sich um dich sorgt. Sondern, weil er kontrollieren will, ob du wirklich krank bist. Klingt skurril? Ist es auch! Hat kürzlich aber so oder so ähnlich stattgefunden – und zwar bei Tesla in Deutschland.
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Das geht aus einem Bericht des Handelsblatts unter Berufung auf Tonbandaufnahme von einer Betriebsversammlung des E-Autobauers in Grünheide hervor, die Mitte September 2024 stattgefunden hat. Dass die Kontrollbesuche bei den betroffenen Mitarbeitern nicht gut ankamen, hat anschließend offenbar auch Tesla-Personalchef Eric Demmler registriert.
„Das hat man einfach gemerkt an der Aggressivität“, soll er laut Handelsblatt gesagt haben. Dass solche Hausbesuche nicht nur absolut übergriffig sind, sondern auch die Kompetenz von Ärzten in Frage stellen? Geschenkt! Vielmehr verteidigten die Tesla-Chefs sogar ihr Vorgehen.
Das Arbeitsklima bei Tesla krankt!
Denn laut Werksleiter André Thierig seien die Hausbesuche „nichts Ungewöhnliches“, sondern würden von vielen Unternehmen durchgeführt werden. Innerhalb der Belegschaft sei das Vorgehen sogar auf große Zustimmung gestoßen.
Verwunderlich erscheint das nicht. Denn viele Mitarbeiter klagen laut IG Metall über eine zu hohe Arbeitsbelastung. Die wiederum dürfte Auslöser für die vergleichsweise hohe Krankenquote von 17 Prozent sein. Dadurch müssen die gesunden Mitarbeiter vermutlich mehr arbeiten. Ein Teufelskreis.
Was am meisten krankt, scheint jedoch das Arbeitsklima bei Tesla zu sein, das unter den Kontrollbesuchen noch mehr leiden wird. Warum sollte man schließlich die Ursachen bekämpfen, wenn man gegen die Folgen vorgehen kann? Ein Gedankengang von der Wand bis zur Tesla-Tapete.
Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Kommentar. Das ist eine journalistische Darstellungsform, die explizit die Meinung des Autors und nicht des gesamten Magazins widerspiegelt. Der Kommentar erhebt keinen Anspruch auf Sachlichkeit, sondern soll die Meinungsbildung anregen und ist als Meinungsbeitrag durch Artikel 5 des Grundgesetzes geschützt.
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