Die Einsatzmöglichkeinen der künstlichen Intelligenz (KI) wachsen zusehends. Die Beantwortung von Fragen durch ChatGPT oder Google’s Gemini ist nur ein Beispiel, das den Alltag schon jetzt verändert. Viele Anwender sind sich einig, dass es sich um Verbesserungen handelt, da schneller und intuitiver auf Wissen zugegriffen werden kann. Doch auch kritische Stimmen werden laut und müssen gehört werden. Wir betrachten, ob die KI das Coaching von Führungskräften ersetzen kann und stellen die schon jetzt unterstützende Rolle vor.
Die Rolle von KI im Executive Coaching
Bei Executive Coaching nimmt der Coach die Rolle des Fragenden ein. Er stellt der Führungskraft Fragen. Durch die Beantwortung kommt die Führungskraft ganz von selbst auf die Veränderung des eigenen Handelns. Auf diese Weise bekommt man kein Wissen vorgetragen, sondern wendet seine eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten an. Das Vorgehen hat sich vor allem bei der Aus- und Weiterbildung von Führungskräften weltweit bewährt.
Durch die Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz ist es möglich diese Fragen von einem Computer erstellen und fragen zu lassen. Durch die Geschwindigkeit und Funktionalität von KI-Programmen wird die Datenanalyse deutlich optimiert. Weitere Pluspunkte finden sich in der einfachen Fortschrittsverfolgung.
Die Ergebnisse des Coachings können leicht verglichen und die nächsten Coachingschritte daraufhin abgestimmt werden. Auf diese Weise sind personalisierte Erkenntnisse auf Seiten der selbstlernenden KI-Algorithmen und der jeweiligen Führungskraft möglich. Als geltende Nachteile von KI sehen Brachenexperten das geringe Maß an Menschlichkeit und emotionaler Intelligenz.
Durch die Kombination von menschlichem Executive Coach und der darauf spezialisierten KI-Algorithmen kommt es schon jetzt zu sehr fruchtbaren Synergieeffekten. Damit zeigt sich bereits in der Gegenwart, dass die KI-Programme in diesem Bereich wertvolle Dienste bereitstellen und zu besseren Ergebnissen in Führungscoachings führen.
Menschliche Einsicht und emotionale Intelligenz
Eine mögliche Definition der künstlichen Intelligenz ist es ein technisches System zu entwickeln, das seine Umwelt wahrnehmen und sich darin korrekt verhalten zu können. Auftretende Aufgaben oder Probleme sollen gemäß der integrierten Programme und durch lernen eigenständig gelöst werden kann. Zu den größten Schwierigkeiten der KI gehört es noch immer die Menschlichkeit technisch abzubilden.
Das bedeutet, dass ein technisches System die Entscheidung nicht aufgrund von reinem Wissen, sondern anhand von Erfahrungen und Ethik trifft. Die menschlichen Eigenschaften der Einsicht oder emotionalen Intelligenz fehlen den bisher existierenden KI-Algorithmen. Je besser diese Komponenten in die KI für Business Coaching eingebettet sind, desto besser werden die Empfehlungen des Programms an den Coach und die Führungskraft.
Führungskräfte sollten vor allem die folgenden Eigenschaften besitzen, erlernen und trainieren:
- Konfliktlösung
- Aktives Zuhören
- Treffen von Entscheidungen
- Zwischenmenschliche Kommunikation und Menschlichkeit
- Motivation und Verdeutlichung der Stärken des Angestellten
- Vermitteln zwischen Unternehmenszielen und Arbeitnehmerbedürfnissen
- Gemeinsame Visionen und Ziele formulieren und deren Entwicklung betreuen
In allen der genannten Punkte fließt Menschlichkeit mit ein. Diese kann von Geburt an gegeben sein oder im Laufe des Lebens durch Reife und Erfahrungen erlangt werden. Eine Einsatzmöglichkeit der KI findet sich im „Outsourcen“ der Datenerfassung und -analyse der Coachingergebnisse.
Daraus kann die KI Empfehlungen für die individuelle Fortführung des Coachings aufstellen und dem Coach Zeit einsparen. Der Coach kann sich dadurch noch mehr auf seinen Klienten konzentrieren und wird dadurch bessere Coachings geben können.
Das bedeutet in der Zusammenfassung, dass KI-Tools Trainern einen Zeitvorteil und ein höheres Maß an Qualität im Coaching ermöglichen. Je nach verwendetem Programm kann der Coach die Daten selbst eingeben oder von der KI aufnehmen und direkt analysieren lassen.
Durch mehr Individualität können die Schwachstellen bei der Führungskraft noch besser und schneller entdeckt und mit passenden Methoden in Stärken umgewandelt werden. Durch lernende Algorithmen ist es zudem möglich, dass sich die KI-Tools mit jedem Klienten nachweislich optimieren.
Die daraus entstehenden Algorithmen bekommen für den Coach einen immer höheren Stellenwert als Berater. Durch diese Entwicklung fallen die KI-Programme für Executive Coaches je nach Branche und Klienten sehr unterschiedlich aus.
Fazit
Die gegenwärtigen KI-Programme im Coaching und die bereits zukunftsweisenden Technologien belegen, dass sich die Implementierung der Menschlichkeit und Ethik nicht mittel- bis langfristig löst. Das bedeutet, dass der Coach und damit Mensch auf unabsehbare Zeit eine unersetzliche Rolle im Executive Coaching einnehmen wird. Je besser die Einbindung von vermenschlichten Eigenschaften ist, desto effektiver werden KI-Programme Coaches unterstützen.
Eine 100%ige Ersetzung des Menschen durch einen KI-Coach sehen wir im Bereich der Führungskräfteweiterbildung nicht. Da die Interaktion der Führungskraft stets mit Menschen erfolgt, ist die Interaktion mit einem Menschen zur Wissens- und Gefühlsvermittlung unerlässlich. Aus unserer Perspektive kann die KI in dem Themenbereich in der korrekten Anwendung deutlich bessere Führungskräfte hervorbringen als dies ohne die KI möglich wäre.
Zu einem der deutlichsten Argumente für die Kombination von Mensch und Maschine sehen wir die im Menschen fest verankerte Angst des Kontrollverlusts. Vor allem selbstlernende Algorithmen stellen die Berechenbarkeit von Programmen und deren Auswirkungen auf den Menschen vor eine Unsicherheit. Diese gilt es zu verringern und Menschen die Angst vor der KI zu nehmen, wenn man das Potenzial der KI für alle Unternehmensbereiche für Arbeitnehmer und Produktionsprozesse effektiv einsetzen möchte.
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