Ein neues Auto soll her. In einer solchen Situation dürften viele schon einmal gewesen sein. Aktuell erscheint es sinnvoll, ein E-Auto zu kaufen – oder zumindest darüber nachzudenken. So erging es auch mir. Doch nun fahre ich einen Verbrenner – und das hat leider gleich mehrere Gründe.
E-Auto oder Verbrenner? Die Ausgangslage
Irgendwann vor zwei Jahren regte sich in mir der Wunsch, wieder ein Auto besitzen zu wollen. Mitte 2023 manifestierte er sich. Denn über zehn Jahre nach meinem ersten und bislang einzigen Fahrzeug sehnte ich mich nach mehr Unabhängigkeit, Flexibilität und Freiheit.
Meine Anforderungen an ein neues Auto waren schnell klar: Etwas größeres sollte es sein. Nichts für den Alltag in der Großstadt, denn dafür brauche ich kein Auto. Mit dem Fahrrad, den Öffentlichen oder zu Fuß ist man im Großstadtdschungel ohnehin meist stressfreier und komfortabler unterwegs. Parkplatzsuche, Stau und Rush Hour lassen grüßen.
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Etwas für Urlaube, spontane Wochenendausflüge und Familienbesuche sollte es sein. Das Alter und der Kilometerstand spielten für mich dabei eher eine untergeordnete Rolle. Erstens, weil ich kein Freund davon bin, alles zwangsläufig neu zu kaufen. Und zweitens, weil ich gern eigene Projekte starte – zumal ich im Alltag nicht auf ein Fahrzeug angewiesen bin oder nicht zwangsläufig angewiesen sein will.
Schnell machte sich der Gedanken eines kleinen Campers in mir breit. Zwischenzeitlich hatte ich sogar die romantische Vorstellung, mir ein altes Fahrzeug nach meinen individuellen Wünschen gestalten zu wollen. Aber auch einen Neuwagen oder ein E-Auto wollte ich nicht ausschließen, da Umweltschutz und Effizienz für mich eine große Rolle spielen. Also fing ich an zu recherchieren.
E-Auto kaufen: Wenn die Realität zurückschlägt
Allein aufgrund des Preises musste ich schnell feststellen, dass ein E-Auto für mich eher nicht infrage kommt. Denn größere Fahrzeuge, die sich als Mini-Camper eignen würden, gibt es nur wenige – selbst fernab vom Preis. „Vielleicht doch etwas Kleineres“, dachte ich und sah mich nach Alternativen auf dem E-Automarkt um. Dann folgte die Ernüchterung.
Selbst im mittleren und niedrigen Preissegment sind Elektroautos deutlich teurer als Verbrenner. Laut ADAC gibt es in Deutschland etwa gerade einmal sechs Elektroautos, die für unter 30.000 Euro zu haben sind – und das sind alles Kleinwagen. Wenn es um E-Bullis oder E-Camper geht, sieht das Angebot noch düsterer aus.
Dabei offenbart sich jedoch schnell, wo die Elektromobilität an ihre Grenzen stößt. Denn je größer das Auto, desto geringer ist die Reichweite. Oder, um es mit anderen Worten auszudrücken: Je größer das Auto, desto schwerer der Akku, desto geringer die Nutzlast. Hinzu kommen hohe Anschaffungskosten. Die wenigen E-Bullis auf dem Markt, wie der ID. Buzz von VW, der EQV von Mercedes oder der Ford E-Transit kosten weit über 50.000 Euro.
Aufgrund von Gewichts- und Reichweitenproblemen hat Volkswagen die Produktion seines elektrischen Camper-Vans ID.Buzz California übrigens eingestellt. Dennoch habe ich mich mit dem Thema Reichweite und Ladeinfrastruktur auseinandergesetzt. Die sogenannte Reichweitenangst konnte ich jedoch nie teilen. Nach rund 400 Kilometern mal eben eine Ladepause einlegen und für 20 bis 30 Minuten die Beine vertreten: Das wär doch gelacht!
Mangelnde Ladeinfrastruktur und hohe Kosten
Ein weitaus größeres Problem als die Reichweite von E-Autos stellt die Ladeinfrastruktur in Deutschland dar. Zunächst einmal gibt es nämlich vor allem eins: zu wenig Ladesäulen. Um ein E-Auto binnen 20 bis 30 Minuten adäquat aufzuladen, benötigt es jedoch eine Schnellladesäule – und davon gibt es noch weniger.
Hinzu kommen die deutlich höheren Kosten für das Schnelladen. An sogenannten DC-Ladern, also den deutlich schnelleren Gleichstrom-Stationen, kostet eine Kilowattstunde im Schnitt etwa 66 Cent. Geht man von einem Verbrauch von 25 Kilowattstunden pro 100 Kilometern Reichweite aus, kosten 400 Kilometer satte 66 Euro.
Das entspricht einem durschnittlichen Kraftstoffverbrauch von zehn Litern Benzin auf 100 Kilometern – bei einem Preis von 1,70 Euro pro Liter. Ein weiteres Problem: In vielen Städten und Gemeinden, beispielsweise dort, wo ein Teil meiner Familien lebt, herrscht ein grundsätzlicher Mangel an Ladesäulen. In einigen gibt es sogar überhaupt keine.
Der große Vorteil, ein E-Auto per Wallbox zuhause laden zu können, verpufft zudem, wenn man in einer Wohnung lebt – selbst in der Großstadt. Spätestens als die Umweltprämie Ende 2023 gestrichen wurde, war das Thema Elektroauto jedoch endgültig für mich erledigt. Dabei zeigen Studien, dass Klimaschutzmaßnahmen nur in Kombination mit Preisanreizen funktionieren. Geschenkt!
Fazit: E-Autos sind oft unattraktiv und teuer
Es schmerzt mich etwas, dieses Fazit zu schreiben. Denn ich betrachte die E-Mobilität als sinnvolle Zukunftstechnologie, an der, in welcher Form auch immer, kein Weg dran vorbeiführen wird. Dennoch habe ich mir aus genannten Gründen einen Verbrenner gekauft.
Den Gedanken einen Neuwagen zu erwerben, habe ich dabei relativ schnell verworfen. Denn auch viele Diesel und Benziner sind schier unbezahlbar geworden. Das liegt auch daran, dass viele Hersteller am Markt vorbei produzieren. Auch wenn es für mein Vorhaben keine Rolle spielte, gehören Kleinwagen in Deutschland etwa einer aussterbenden Spezies an.
Das grundsätzliche Problem ist jedoch, dass sich viele Menschen einen Neuwagen einfach nicht mehr leisten können – von Elektroautos ganz zu schweigen. Diesbezüglich herrscht viel Nachholbedarf. Einerseits bei der Politik, die sich nicht wundern muss, falls sie ihre Ziele bei der Elektromobilität verfehlen sollte, wenn Anreize in Form von Ladeinfrastruktur und Prämien fehlen.
Andererseits bei den Hersteller, die sich ebensowenig wundern müssen, dass ihre Umsätze einbrechen, wenn sie keine bezahlbaren Autos mehr produzieren. Trotz all dieser Missstände hoffe ich dennoch auf ein Comeback der Autonation Deutschland – vor allem bei der E-Mobilität. Deshalb möchte ich nicht ausschließen, dass mein potenziell nächstes Auto vielleicht ein Elektroauto wird. Das aktuelle ist übrigens ein älterer VW-Transporter geworden.
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Sorry, aber in dem Bericht steht so viel Quatsch, dass ich mich gesehen muss dies zu korrigieren. E-Autos, z. B. ID3 oder Tesla Model 3 bekommt man relativ neu ab ca. 16.000 €. Schnellladesäulen gibt es mehr als genug. Selbst in der ehemaligeN DDR, in der die Dichte geringer ist, findet man an nahezu jeder Strecke welche. Kosten ab 0,39 € (+ monatliche Grundgebühr). Es gibt meist mindestens 4 Säulen pro Station und ich habe dort auf meinen bisherigen Touren selten mehr als zwei Fahrzeuge gleichzeitig gesehen.
Kann mich meinem Vorredner nur anschließen !
Jo, so ist das, wenn man sich mit einer Technologie nicht so richtig beschäftigt und dann einen Artikel schreibt – da steht man dann im Rampenlicht mit einer zumindest faktisch fragwürdigen Meinung… schade eigentlich.
Zum Thema: ich hatte für ca. 1 Jahr ein E Auto als Dienstwagen (!), Fahrleistung so um die 40.000 km / Jahr, in ganz Deutschland. Ladeprobleme: genau einmal, da war die geplante Säule kaputt und andere eher weit weg (so ca. 35 Km, ich hatte aber nur noch ca 20km Resreichweite), das war dann, tja, spannend. Ist aber gut gegangen. Ansonsten: Ladesäule mit mindestens 150kw immer gut erreichbar, nie besetzt. Es läuft.
Tochter besucht – direkt gegenüber beim Discounter 4 Ladesäulen / jeweils 300kw.
Hier, wo ich wohne am Supermarkt ebenfalls, darüber hinaus am Autobahnzubringer etliche und auch sonst – maximal 15 km und ich kann Schnelladen, immer.