Der Klimaschutzbericht 2025 der Bundesregierung wurde vor der geplanten Veröffentlichung geleakt. Das Dokument verdeutlicht: Deutschland könnte seine Klimaschutzziele ab 2040 verfehlen. Nur konsequente Maßnahmen können jetzt noch helfen.
Die Klimaschutzziele Deutschlands sind im Bundes-Klimaschutzgesetz verankert. Die Bundesrepublik will unter anderem die Treibhausgasemissionen reduzieren. Bis 2030 soll eine Reduktion um mindestens 65 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 erreicht werden.
Bis 2040 sollen es sogar 88 Prozent sein und bis zum Jahr 2045 will man die Netto-Treibhausgasneutralität erreichen.
Diese Klimaschutzziele droht Deutschland aber bereits ab 2040 zu verfehlen. Das geht aus dem Klimaschutzbericht 2025 der Bundesregierung hervor, der unter anderem dem Nachrichtenportal Politico und der dpa vorliegt..
Kann Deutschland seine Klimaschutzziele erreichen?
Der diesjährige Klimaschutzbericht der Bundesregierung ist zwar noch nicht offiziell vorgestellt worden. Die Inhalte haben aber dennoch bereits ihren Weg in die Öffentlichkeit gefunden. Laut Politico seien die bisher beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen etwa „nicht ausreichend“, um die Ziele für 2040 und 2045 zu erreichen.
Sogar die Ziele bis 2030 seien nur erreichbar, wenn alle beschlossenen Maßnahmen auch genauso umgesetzt werden. Gebe es Abweichungen, seien auch die Zielsetzungen für das Jahr 2030 gefährdet.
Dabei gelten vor allem die Bereiche Verkehr und Gebäude auch in den kommenden Jahren bis 2030 als Treibhausgasschleudern. Denn die aktuellen Maßnahmen seien nicht ausreichend, um die Emissionen langfristig und nachhaltig zu senken.
Der „wirksamste Ansatzpunkt“ für eine deutliche Reduzierung der Treibhausgasemissionen sei laut dem Klimaschutzbericht eine möglichst schnelle Umstellung von Verbrennern auf Elektroantriebe im Straßenverkehr. Denn die Emissionen im Straßenverkehr machten im Klimabericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2022 60 Prozent aus.
Welche Folgen hätte das Verfehlen der Klimaschutzziele?
Im Bereich der Gebäude seien die Entwicklungen „zu langsam, um die Ziele für 2030 oder 2045 rechtzeitig zu erreichen“, zitiert die dpa aus dem Klimaschutzbericht. Demnach müssten bis 2045 mehr als elf Millionen Gebäude durch Wärmepumpen versorgt werden, 3,5 Millionen wären in diesem Szenario an Wärmenetze angeschlossen.
Bereits im März 2025 hatte das Umweltbundesamt gewarnt, „dass Deutschland seine Ziele zur EU-Klimaschutzverordnung zwischen 2021 und 2030 deutlich zu verfehlen droht“. Laut dieser Effort Sharing Regulation (ESR) müsste Deutschland von 2021 bis 2030 im Vergleich zum Jahr 2005 50 Prozent weniger Treibhausgasemissionen erreichen.
Die „in der europäischen Lastenteilung für Deutschland festgelegten Zuweisungen“ werden auch laut dem Klimaschutzbericht der Bundesregierung teilweise deutlich überschritten. Die voraussichtliche Gesamtlücke in den Jahren von 2021 bis 2030 liegt laut dem Umweltbundesamt derzeit bei 226 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten.
Ohne schnelle Nachsteuerung in den Sektoren Verkehr und Gebäude drohen demnach sprunghaft ansteigende CO2-Preise sowie hohe Strafzahlungen an andere EU-Staaten. „Die Gelder für Letzteres sollten besser für Investitionen zur Transformation und Treibhausgasminderung in Deutschland eingesetzt werden“, fordert das Umweltbundesamt.
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