Die Zahl der Solarparks und PV-Anlagen steigt immer weiter. Doch Kritiker nehmen immer wieder die Lebensdauer von Solarzellen ins Visier. Eine Analyse aus den USA zeigt nun, wie haltbar PV-Module wirklich sind.
Der Ausbau von Solaranlagen hat in den vergangenen Jahren rasant zugelegt. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2024 14,7 Prozent des erzeugten Stroms durch PV-Anlagen produziert. Im Jahr zuvor lag die Zahl noch bei zwölf Prozent.
Damit konnte die Solarenergie 2024 mit 72 Terawattstunden Bruttostrom Platz zwei unter den Energieträgern aus erneuerbaren Energien belegen. Nur die Onshore-Windkraft lag mit 115 Terawattstunden Bruttostrom höher.
Es zeigt sich also ein klares Bild: Die Zahl der Solarparks und PV-Anlagen in Deutschland wächst. Doch Kritiker der Solarenergie bemängeln immer wieder die angeblich geringe Lebensdauer der Solarzellen.
Daten des Energieministeriums der USA belegen nun aber, wie lange Solarmodule wirklich halten können. Auch die Einflussfaktoren auf die Lebensdauer von Solarzellen wurde für die Analyse untersucht.
Wie hoch ist die Lebensdauer von Solarzellen?
Bereits seit dem Jahr 2000 analysiert das National Renewable Energy Laboratory (NREL) die Haltbarkeit von Solarmodulen. Das Labor ist dem Energieministeriums der USA unterstellt und forscht vor allem zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz.
Seit 25 Jahren analysieren die Forscher des NREL die rund 50.000 Solaranlagen in den USA sowie tausende weitere in anderen Ländern. Die Ergebnisse zeigen nun, dass die Lebensdauer der Solarzellen in diesem Zeitraum deutlich zugenommen hat und inzwischen doppelt so hoch ist wie noch im Jahr 2000.
Demnach verringert sich die Leistung der Module jährlich im Schnitt um nur 0,5 Prozent. Komplettausfälle konnten die Forscher nur bei einem von 2.000 Modulen im Jahr verzeichnen.
Der Leistungsverlust der Solarmodule hat allerdings verschiedene Einflussfaktoren. Vor allem die Qualität hat laut dem NREL einen bedeutenden Einfluss auf die Lebensdauer von Solarzellen.
Qualität hat starken Einfluss auf die Haltbarkeit
Seit dem Jahr 2016 hat das Labor PV-Module von verschiedenen Herstellern analysiert. Dabei konnten die Forscher ermitteln, bei welchen Herstellern die Leistungsverluste besonders hoch oder besonders niedrig sind.
Überzeugen konnten dabei vor allem die Module von den Herstellern Longi, LG sowie Mission solar, die jährlich nur einen Leistungsverlust in Höhe von 0,25 Prozent hatten. Nach 50 Jahren hätten diese Solarzellen noch 90 Prozent ihrer anfänglichen Leistung.
Beim Hersteller Sunpreme hingegen konnten die Forscher zwei Prozent Leistungsverlust pro Jahr verzeichnen. Bereits nach elf Jahren liegt damit die Leistung unter 80 Prozent im Vergleich zum Beginn.
Doch nicht nur die Qualität der Solarzellen kann die Geschwindigkeit bei der Alterung beeinflussen. Auch äußere Faktoren, wie zu hohe Temperaturen beschleunigen den Verfall.
So verlieren in sehr heißen Gebieten Solarzellen fast doppelt so schnell ihre Leistungsfähigkeit im vergleich zu gemäßigten Klimazone. Schnee und Wind bringen belasten Solaranlagen zusätzlich und können zu einem Leistungsverlust beitragen.
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