Die Kühlung von Rechenzentren verschlingt zunehmend Ressourcen. China will KI-Server deshalb im Meer versenken, um Wasser zu sparen.
KI-Modellen verarbeiten während Training und Betrieb gigantische Datenmengen. Diese Berechnungen sind extrem energieintensiv, weshalb enorme Mengen an Rechenzentren weltweit benötigt werden, um den KI-Hunger zu stillen.
Diese KI-Rechenzentren sind dabei einer großen Hitzeentwicklung ausgesetzt, weshalb sie wiederum gekühlt werden müssen. Häufig kommt dabei eine Wasserkühlung zum Einsatz. Besonders in sehr heißen oder trockenen Regionen kann das den Wasserverbrauch dramatisch erhöhen
Eine Alternative, um bei der Kühlung von KI-Servern Wasser zu sparen, stellen Unterwasser-Rechenzentren dar. Diese kommen künftig im chinesischen Hailanyun-Projekt zum Einsatz, wie der Scientific American berichtet.
China kühlt KI-Server im Meer
Trockene Gebiete sind beliebt für den Aufbau von KI-Rechenzentren. Denn die bereits vorherrschende trockene Luft kann das Risiko von Schäden durch Feuchtigkeit verringern. Doch gerade in diesen trockenen Regionen ist es schwer, die Kühlung der Server durch Wasser sicherzustellen.
Um diese Probleme zu umgehen, werden KI-Server in China nun direkt im Meer versenkt. Das Unternehmen Hailanyun, das auch als HiCloud bekannt ist, hat im Juni mit den Bauarbeiten für ein windbetriebenes Unterwasser-Rechenzentrum begonnen, das nun rund zehn Kilometer vor der Küste Shanghais entsteht.
Dieses Unterwasser-Rechenzentrum nutzt Rohre, die das Meerwasser direkt in einen Kühler an der Rückseite der Server-Racks pumpen. So kann die entstandene Abwärme direkt aufgenommen und wieder abgeleitet werden.
Laut dem Unternehmen Hailanyun verbrauchen Unterwasser-Rechenzentren durch die natürliche Kühlung so mindestens 30 Prozent weniger Strom als Rechenzentren an Land. Das Rechenzentrum in Shanghai ist zusätzlich an einen nahegelegenen Offshore-Windpark gekoppelt, der 97 Prozent der Energie liefern soll, wie der Scientific American schreibt.
Technologie von Microsoft
Bereits im September sollen die ersten Server im Meer in Betrieb gehen. Das Projekt soll 223 Millionen US-Dollar kosten und künftig Platz für 396 bis 792 KI-fähige Server bieten.
Hinter dem Projekt in China steht eine Technologie, die ursprünglich von Microsoft entwickelt wurde. Denn der Tech-Konzern hatte bereits im Jahr 2018 im Rahmen seines Natick-Projekts 800 Server vor der Küste Schottlands versenkt.
Nach mehr als zwei Jahren brachte Microsoft die Server wieder an Land. Das damalige Fazit von Microsoft: „Unterwasser-Rechenzentren sind zuverlässig, praktisch und nutzen Energie nachhaltig.“
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