Arbeiten wir in Deutschland wirklich zu wenig? Manche Politiker sind zumindest dieser Meinung. Wie die Bundesrepublik im weltweiten Vergleich abschneidet, klären wir in unserem Ranking mit den Ländern, in denen am wenigsten gearbeitet wird.
Lange Zeit wurde in Deutschland die Vier-Tage-Woche gefordert und öffentlich diskutiert. Momentan wird dieses Ziel einer besseren Work-Life-Balance für die arbeitende Bevölkerung aber von der Politik torpediert. Anstatt weniger sollen wir plötzlich wieder mehr arbeiten. Das wirft die Frage auf, wie viele Wochenstunden im Schnitt in der BRD angehäuft werden und wie sich diese im globalen Vergleich verhalten.
So viel wird auf der Welt gearbeitet
Eine aktuelle Studie auf Basis von Daten des Portals World Population Review für das Jahr 2025 zeigt deutliche Unterschiede bei den Arbeitszeiten auf und widerlegt gleichzeitig einige Klischees. Der globale Durchschnitt liegt bei etwa 38,7 Stunden pro Woche, was ungefähr einer hiesigen Vollzeit-Arbeitswoche entspricht. Allerdings liegen zwischen dem ersten und letzten Platz der Tabelle fast 30 Stunden.
Die Länder mit den längsten Arbeitszeiten liegen fast alle in Asien und Afrika. Ganz oben stehen die Nationen Bhutan (54,5 Stunden), Sudan (50,8 Stunden) und Lesotho (50,1 Stunden). Diese Staaten basieren häufig auf arbeitsintensiven Industrien mit wenigen Teilzeitmöglichkeiten und geringen sozialen Absicherungen. Wenig zu arbeiten, ist also ein Luxus.
Am anderen Ende des Spektrums befinden sich fast ausschließlich hochentwickelte europäische Volkswirtschaften. Das europäische Land mit den höchsten Wochenstunden ist Montenegro mit einem Wert von 44,2.
Niedrige Arbeitszeiten sind ein Zeichen für hohe Produktivität, starke Gewerkschaften und einen hohen Anteil an Teilzeitkräften. Sogar Japan, das für seine extreme Arbeitskultur bekannt ist, hat mit 31,0 Stunden eine erstaunlich kurze durchschnittliche Arbeitswoche und verpasst nur knapp die Top Ten.
In welchen Ländern am wenigsten gearbeitet wird, zeigen wir in der folgenden Galerie.
Platz 10: Deutschland
Deutschland schafft es tatsächlich unter die ersten zehn Nationen. Bei uns ist eine durchschnittliche Arbeitswoche 29,6 Stunden lang. Dieser Wert ist das Ergebnis einer Kombination aus hoher Produktivität, starken Tarifverträgen und einem im internationalen Vergleich sehr hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigten.






