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Auszeichnung der H-Tags auf Blogs und der Shopblogger soll ne Friedenspfeiffe rauchen

Volker Weber hat einen guten Hinweis anlässlich des Falles Shopblogger vs. Sozialgericht Bremen. In seinem Artikel Don’t make me think weist er auf die ungewöhnliche Strukturierung hin:

Startseite:
– H1 = das Bloglabel („Der Shopblogger“)
– H2 = der Subtitel („Verrücktes und Bemerkenswertes aus dem Supermarkt…“)
– H3 = Erstellungsdatum des jeweiligen Artikels
– H4 = jede Blogartikel-Überschrift
– Head-Title = „Der Shopblogger“
soweit normal

Unüblich ist aber die Anordnung in der Artikeleinzelansicht:
– H1 = das Bloglabel wird nunmehr durch die Artikelüberschrift ersetzt: „Drei Stempel“ (Beispiel)
– H2 = Der Subtitel lautet nunmehr „Der Shopblogger“
– H3 = Erstellungsdatum des Artikels
– H4 = die Artikelüberschrift
– Head-Title = „Drei Stempel – Der Shopblogger“


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Neben der semantischen Anordnung bemängelt Volker – mE zurecht – den leicht verwirrenden Title, der bei vielen Suchmaschinen gezogen wird, um den Link anzuzeigen. Üblich wäre „Bloglabel Artikelüberschrift“, der Shopblogger arbeitet mit „Artikelüberschrift Bloglabel“.

Volker: Hier wedelt der Schweif mit dem Hund. Und das ist dämlich.

Habe nix gegen den Shopblogger, doch man muss auch mal die andere Seite sehen, so komisch auch die Beschwerde des Sozialgerichts erscheinen mag. Silke ist ebenso der Meinung, daß zahlreiche Surfer, die sich eben nicht so gut mit dem Netz wie wir auskennen, durchaus verwirrt werden könnten. Schon aus Rücksicht auf diese Surfergruppe sollte man sich mE eher an der Form orientieren, im Title „Bloglabel: Artikelüberschrift“ zu verwenden.

Und zum Shopblogger-Fall selbst, wie das Interview auch mit Focus und der zuständigen Leiterin des Sozialgerichts Bremens zeigt (Inzwischen, seufzt die Juristin Holst, hätte sie wohl einen anderen Weg beschritten, wenn ihr klar gewesen wäre, welches Aufsehen ihr Kampf gegen die Funktionsweise des Internets auslöste. Dass aus einem einzelnen Behördenschreiben an eine Privatperson in kürzester Zeit ein diskutiertes Politikum werden kann liegt an der vernetzten Struktur der Weblogs), wäre es wohl für Björn an der Zeit, einen kleinen Geschenkkorb zusammenzupacken, die Richterin anzurufen und einen Friedensdrink anzubieten. Er hat seinen Spaß gehabt, die Blogger und Medien auch. Von mir wegen kann er aus PR Gründen auch mit Medien, Fotoshooting und Handshake alles öffentlich regeln. Immerhin können damit beide Parteien exemplarisch zeigen, daß man Dinge viel besser außerhalb des Rechtsweges klären kann und beide Seiten haben damit ihr Gesicht gewahrt. Was ja auch im Sinne der Blogger ist, die genau diese juristische Keulerei beklagen.

Zudem vermeidet die Richterin damit, in immer mehr Fettnäpfchen zu treten (Gerhard ist als Gastronom und Unternehmer äußerst pikiert über den Einkaufswagen-Spruch, Schockwellenreiter über die vermeintlichen Zensuräußerungen).


Weitere Diskussionen zu dem Thema:
vowe, Kommentare
Theos Notizen
Serendipity Forum
– Hätte gerne noch Shopbloggers Reaktion darauf als gute Diskussionsgrundlage empfohlen, doch dort ist der Kommentarverlauf auch wegen der bezeichnenden Artikelüberschrift „Schuld und Sühne“ nicht sehr hilfreich verlaufen.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

22 Kommentare

  • Also die semantische Anordnung von [h1]Eintragstitel und [h2]Bloglabel find ich auch eni wenig verwirrend; aber an der Verwendung des title-Attribut kann ich nichts bemängelnwertes feststellen, vor allem weil Menschen dauernd anders argumentieren … die einen sind für „Bloglabel: Eintragstitel“ die Anderen bevorzugen genau ein umgekehrtes Ding.

    Argument für „Eintragstitel, Bloglabel“: Setze ich einen Bookmark (egal ob im Browser oder per Dienst) interessiert mich vorrangig das Thema, nicht der Blogtitel. Selbst große Nachrichtenseiten wie SPIEGEL verfahren so, und ich sehe nichts falsch daran. Nur weil „USA: irgend-eine-überschrift, SPIEGEL ONLINE“ bei Google stehe, nehme ich doch nicht an, es handele sich dabei um die Seiten der us-amerikanischen Botschaft?!
    Bitte!

  • Nunja…ich bin der Meinung die Justiz hat nicht Aufgabe, DAUs vor ihrer eigenen Dummheit zu beschützen. Spätestens beim Besucht des Blogs merkt man schnell, daß es sich NICHT um das Sozialgericht handelt.

    Das Interpretieren von Suchergebnissen ist eine Medienkompetenz die man eigentlich lernen sollte. Sonst müßte man wohl auch Krimis verbieten weil jeder Zuschauer 110 wählt um einen Mord zu melden.

    Für mich ist und bleibt die Sache einfach nur lächerlich. Man kann nicht auf jeden „Idioten“ Rücksicht nehmen weil er die Überschriften verwechseln könnte.

    Wie ich es selbst sinngemäßt in meinen Impressum zu stehe habe: „Beim Lesen im Internet bitte das Gehirn einschalten.“

  • Ich finde „[Artikelüberschrift] [Bloglabel]“ auch vollkommen in Ordnung als Titel (und mache es selber so). Wie Thomas schon sagte, hat das beim Bookmarken durchaus vorteile. Auch bei mehreren parallel offenen Fenster ist es recht praktisch.

    Wenn man zu sehr auf DAUs Rücksicht nimmt, müsste man irgendwann einen vollständigen Disclaimer mit in den Titel packen…

  • Sic!

    Beim Mittagessen ging mir vorhin durch den Kopf, dass der Shopblogger ja auch selbst, und zwar nicht zu knapp, zu dem mittlerweile notorischen Sozialgerichtsirrtum beigetragen hat. Bevor ich es aber erläutern muss, verweise ich doch lieber auf Volker …

  • Tut mir leid dafür habe ich keinerlei Verständnis. Der gesamte Fall ist sehr lustig und zeigt mal wieder die Macht von Google. Wäre die Suchmaschine nicht dominat würde kein Hahn danach krähen.

    Den Shopblogger anzuprangern, weil er bei einer Suchmaschine gefunden wird kann ich nicht nachzuvollziehen. Ihn jetzt noch den erhobenen Zeigefinger zu zeigen, weil der Title nicht eindeutig oder besser zu eindeutig ist indiskutabel. Außer dem Titel wird bei Google auch immer noch eine URL eingeblendet (hinweisgebend). Auf dem Shopblog gibt es ein Impressum. Alles auf der Seite deutet auf den nicht offizielen Charakter hin. Dass es da draußen ein Haufen nicht internetaffiner Menschen ist klar. Sie deshalb aber davon freizusprechen sich ein wenig mehr Wissen anzueignen halte ich für den falschen Weg.

    Zustände wie im Mittelalter: die Erde ist ein eine Scheibe.

    Google liebt Blogs!

  • Von dem Vorschlag auf einen Geschenkkorbs sollte man Anstand nehmen, da staatliche Angestellte prinzipiell Geschenke ab einer gewissen Größe (20Euro ?) nicht annehmen dürfen und zweitens sich hier ja sowieso ein Rechtsstreit besteht und das eindeutig Beeinflussung wäre.

    Weiterhin hätte der Shopblogger auch auf die richtige URL des Sozialgerichtes hinweisen können, da er im Googlerank eh weiter oben steht!

    s. LINK

  • Schuld und Sühne

    Martin Recke schreibt: „Beim Mittagessen ging mir vorhin durch den Kopf, dass der Shopblogger ja auch selbst, und zwar nicht zu knapp, zu dem mittlerweile notorischen Sozialgerichtsirrtum beigetragen hat.“ und verweist auf Volker Weber, der über das…

  • @Kontaktlinsen, Google hat ganz klar hier das sagen. Man kann sich halt nur überlegen, wie man es dem Googleleser etwas einfacher machen kann. Aber ich halte nix davon, die Mehrheit der Menschen davon abzuhalten, es mit dem PC, dem Netz und Programmen einfacher zu haben. Jedes Quentchen idee, info, verbesserung, die die Zugänglichkeit fördert, finde ich unterstützenswert. Pros schlucken eh alles und lernen schnell, denen kann es zunächst auch lange Zeit völlig egal sein, wie was wo aussieht (bis die auch ihre Grenzen der Geduld merken) DAUs aber sind die Mehrheit. Mir ist dabei der Shopblogger als Person, die möglicherweise was falsch gemacht hat, eine viel zu typische Schuldfrage, die mich Null interessiert. Schuldfragen bringen niemanden voran, man sieht es ja gleich an den ersten Anti-Reaktionen, dass man sofort in dieses Schuld-Sperrfeuer reinläuft statt die Sache zu betrachten. Mir wäre die Konditionierung lieber, sich darum zu kümmern, wie man es anderen leichter machen kann.

  • @Wingi, ja, leider… aber ein Kaffee und ein nettes Telefonat im Vorfeld haben schon so manchen Fall – bevor er überhaupt einer wurde – bereinigt 🙂

  • Logische Textauszeichnung

    Bei vowe dot net und basicthinking.de wird diskutiert, wie Seitentitel und Überschriften in html-Dokumenten beschrieben und – webdesigntechnisch gesehen – ausgezeichnet werden soll(t)en.

  • Ähm, das „Telefonat im Vorfeld“ hat es gegeben. Die Angerufene war den Argumenten des Shopbloggers wohl nicht sehr gewogen.

    Aus dem Focus-Interview entnehme ich nur, daß die Dame das Medienecho bedauert, nicht den Brief. An ihrem Vorgehen, einen Bürger durch falsch interpretierte Paragraphen unter Druck zu setzen, scheint sie immer noch nichts Falsches erkennen zu können. Was soll da ein Geschenkkorb helfen?

    Zu der ganzen HTML-Diskussion kann ich nur sagen, daß ich sie lachhaft finde. Ich verstehe nicht ganz, warum hier ein Nebenkriegsschauplatz aufgemacht werden soll. Neid unter Bloggern? Ok, das schmierige SEOs aus ihren Löchern gekrochen kommen kann ich verstehen – das ist eine Charakter-Sache. Aber der Rest?

    Kaum eine Webseite hält sich in der Syntax komplett an irgendeinen HTML-Standard, und HTML-Tags waren noch nie reine Semantik-Tags, sondern schon immer auch einfache Formatieranweisungen. Warum soll der Shopblogger seine Seite nicht so formatieren dürfen wie er mag? Das Web wurde schon immer so zusammengenagelt. In diesem Blog findet man zum Beispiel, daß die Kommentarstatistik „Artikel gelesen: … davon heute gelesen“ als Überschrift H2 getagged ist. Na ja, eine komische Überschrift. Glashaus, Steine, Sie verstehen?

  • Entschuldigung. Das ist Unfug.
    Fein hergleiteter Unfug. Aber Unfug!

    ***
    „Oh. sehe gerade, dass firefox einen etwas unpassenden Link in das Formular gesetzt hat. Sorry. bitte nicht verklagen. Wie peinlich“

  • @Harry, aus der Ferne jemanden zu beurteilen, wie wohl das „nette“ Telefonat abgelaufen sein mag, dürfte sich wohl als etwas schwierig herausstellen. Ich ergreife insofern weder für die eine Seite noch für die andere Partei, unabhängig dem Kern der Sache. Etwas Lebenserfahrung kann aber nicht schaden, mit netten Gesten der anderen Seite entgegenzukommen, statt auf seinem Standpunkt zu beharren. Es geht dabei nicht um Recht/Unrecht, es geht um das Miteinander, das man nicht unbedingt auf juristischem Wege lösen muss.

    Zum Hauptkern aber der eigentlichen Thematik über die möglicherweise beste Auszeichnung: Ich würde nicht so schnell die Neid/SEO/xyz-Keule rausholen, da es der Diskussion nicht gerecht wird. Immerhin machen sich nun einige Leutchen Ihre Gedanken, wovon wiederum andere davon zehren können, was möglicherweise der beste Weg ist. Auch wenn es sich hart anhört: Der Shopblogger als Person interessiert dabei garnicht, sein Blog ist vielmehr ein Bezugsfall, woran man die Dinge jetzt diskutuiert. Es hätte ebensogut ein anderes Blog sein können aus dem Serendipity Umfeld, nur fehlte ersichtlich der Anlass, das Problem der Strukturierung anzugehen.

    Ich für meinen Teil versuche zu lernen, wie ich Websites besser bauen kann und damit etwas dazu beizutragen, daß es im Web leichter wird, Infos zu finden, so wie es die Zeit einigermaßen zulässt, da es nicht zu meiner beruflichen und freizeittechnischen Hauptbeschäftigung gehört, über Webstandards zu bestimmen noch groß zu philosophieren. Dennoch schiebe ich das nicht zur Seite, sondern versuche es Stück für Stück besser zu machen. Genau dazu gehören auch solche Hinweise, daß es Quatsch ist, den Counter mit H2 auszuzeichnen 😉

  • @Erik, Du kannst Deinen Kommentar editieren, wenn Du einen Link setzen möchtest 😉 Ode möglicherweise Deinen Kommentar soweit ergänzen, daß die Leser wissen, was Du eigentlich meinst.

  • „Schuld und Sühne“ ging wirklich voll daneben. Hat der Björn Harste in den falschen Hals gekriegt. Es geht ja nicht darum, ihm was in die Schuhe zu schieben.

  • Heidi Klum . . .

    . . . bzw. deren Vater wird munter weiter gebasht. Wo bleiben die Stimmen derer, die sonst in höchsten Tönen von Heidi schwärmen und Partei für sie ergreifen? Hier! Ich verlinke nicht nur die seltsam übermotivierten A-Blogger, denen es in erster…

  • es gibt in der Tat noch deeermaßen viele DAUs, dass man als Blogger in der Tat so wenig missverständlich wie nur möglich agieren sollte. Insofern interessanter Gedanke, der hier geäußert wird. Wenn auch ein „Sozialgericht:…“ oder „Heidi Klum:…“ zu Beginn statt am Ende nicht etwa Abmahnungen zur Folge haben darf. Da das aber eh bislang nicht der Fall war (nicht eine Kostennote gab es), wurde es mit der Aufregung sowieso übertrieben…