Notizen aus der Provinz mit einigen Gedanken zu dem Problem, dass Firmen-Softwarelösungen manchmal länger überdauern als es sich der/die Entwickler jemals hätten ausmalen können. Und unbedingt dem Verweis auf den Artikel von Dan Bricklin „Software that lasts 200 years“ offen.
Das ist in der Tat ein immenses Problem, ich kann mich selbst an ein Stückchen erinnern, das ich vor 5 (?) Jahren geschrieben habe und das mW immer noch innerbetrieblich eingesetzt wird. Doch aufgrund der SW Umstellungen kann es durchaus passieren, dass man die SW bald komplett neu schreiben muss bzw. „irgendwie halt“ am Leben erhalten muss. Das Ding muss noch ca. weitere 15 Jahre laufen. Nicht nur die Technik spielt eine Rolle, sondern auch innerbetriebliche Umstrukturierungen organisatorischer Art. Es ist wie ein Stab, den man übergibt. Wie nicht anders zu erwarten war, ist die zu bewältigende Aufgabe mittlerweile durch 3 Abteilungen gegangen. Jedesmal neuer Aufwand zur Einarbeitung, jedesmal schaut die Revision drüber, etc…
Rein SW technisch gesehen hört sich das zwar einfach ein, eben kurz mal eine SW umzuschreiben, doch das Dumme: die ursprüngliche ROI Rechnung ist längst flöten gegangen. Jeder weitere Aufwand lässt ertragstechnisch die Lösung in den tiefroten Bereich rutschen. Egal ob organisatorisch oder technisch. Solange aber i.a.S. zahlreiche betriebliche Detailprozesse und Aufgaben mit keiner detailierten Prozesskostenanalyse unterlegt werden, merkt das keiner. Auch wenn sie damit unterlegt werden würden, weist die jetztige Prozesskostentechnik eine vehemente Lücke auf: innerbetriebliche Umstrukturierungen können schlichtweg nicht berücksichtigt werden und damit die Auswirkungen auf die Kostenentwicklung. Meines Wissens gibt es nämlich keine historische Prozesskostenrechnung, die bestimmte Prozesse dauerhaft fortschreibt und damit auch den Betrachter nicht in die Lage versetzt, Änderungen genau zu analysieren.
Für IT Entscheidungsträger ein empfehlenswerter Artikel!
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