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Der Reiz der Virtualität

UltimaBurkhard, einer der Mitblogger pflegt zu sagen „Das virtuelle Bier schmeckt nicht so gut wie das Echte„, wenn es darum geht, den Leuten zu erklären, dass MEX nicht nur im Internet existiert.

Das sehen aber die zahlreichen Spieler weltweit anders, die sich in den Tiefen und Weiten der Spielewelt der MMORPG’s tummeln. MMORPG’s steht für Massive Multiplayer Online Role Play Game. Also einen Computerspiel, das über das Internet zusammen mit anderen Spielern gespielt wird. Sei es ein Spiel rund um eine mittelalterliche Fantasywelt wie WarCraft Online (das momentan in der Betaphase online verfügbar ist) oder sei es ein Spiel in der Zukunft wie Star Wars Galaxies. Man spielt zeitweise mit tausenden von anderen Spielern parallel. Natürlich sieht man nicht alle Spieler auf einem Fleck, man begnegt ihnen rein zufällig wie im echten Leben. „Wie im echten Leben“ redet man miteinander, lernt sich kennen, zieht um die Häuser und kloppt finstere Monster. Wie im echten Leben finden verkäuferische Naturtalente ihr Händlerdasein. Und wie im echten Leben trifft man auf gemeine Diebe, manchmal auch Mörder – Virtuelle natürlich 🙂

Wer ein MMORPG noch nie gespielt hat, kann sich schwer vorstellen, welches Faszinosum von einem derartigen Spiel ausgeht. Es es ist nicht nur die Vielfalt, mit der man seinen Avatar – die Figur, mit der man sich im Spiel bewegt – bestimmte Tätigkeiten ausüben lassen kann und wie variabel man mit der dargebotenen Spielewelt interagieren kann. Es ist eher das Gefühl der Gemeinschaft, das von einem solchen Spiel ausgeht und die Spieler fesselt. Manch eine Freundschaft und sogar Ehe ist in solchen Spielen bereits entstanden, die stärker war als alle real entstandenen Freundschaften. Ich konnte dieses Gefühl der Bindung anfänglich nicht nachvollziehen kann, sind doch Spiele letzten Endes eben Spiele, nicht mehr. Doch auf einem Forum, das sich um ein MMORPG dreht, konnte ich als Moderator immer wieder erstaunt feststellen, wie tiefgehend die Freundschaften waren, die sich vom Spiel aus auf das Forum übertrugen. Noch heute, längst nach meiner aktiven Spielzeit, betrifft es mich persönlich, wenn ich lese, dass einmir bekannter Spieler verstorben ist. Es ist, als würde man fast einen echten Freund verlieren, den man aber eigentlich nie in der Realität kennengelernt hat.

Alles das und noch viel detailierter kann man auf Spiegel Online im entsprechenden Artikel Neben-Leben im Cyberspace nachlesen.

(via polaruft, dem immer noch besten, deutschsprachigen Linkhub)

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

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