Burkhard schrieb, dass „Gründerstories in sind„. Ich denke, man hört immer gerne Success Stories. Das ist kurzweilig, aber eigentlich nicht wirklich lehrreich. Der im Artikel genannte Forum Thread (Beitrag im OpenBC Forum) zeigt im Verlauf der dortigen Diskussion genau das Problem auf: Man lernt wenig aus oberflächlichen Stories. Zwar wird auch erwähnt, dass einem Gründer nur der Austausch mit erfahrenen Hasen wirklich etwas bringt, doch das will ich bezweifeln. Auch ein alter Hase weiss nicht alles und kennt nur sein eigenes Business gut. Zumal alte Hasen ein Problem haben: Sie denken bereits in ihnen wohlbekannten Bahnen, bedingt durch ihr langähriges Geschäft. Dennoch, ein alter Hase kann natürlich hilfreich sein.
Aber zurück zum Thema: Warum bringen Gründerstories anderen Gründern mE wenig bis nix?
Die Stories spiegeln meistens nur die Ergebnisse wider, nicht aber die Hintergründe, warum sich die Person für ein Set an Massnahmen entschieden hat. Auch findet man in seltensten Fällen (wenn ich ehrlich bin, habe nie darüber gelesen) die Höhen und Tiefen wieder. Es gibt keine Gründungen, die dermassen reibungslos verlaufen, dass es nix Negatives zu berichten gibt. Doch gerade das sind ebenso wichtige Elemente zu erfahren, wie diese Hürden genommen wurden, als sie auftraten. Und eigentlich des Pudels Kern: Menschen lernen aus Erfahrungen, das ist unsere Stärke und zugleich Schwäche. Wenige Dinge – wie zB physische Funktionen wie Atmen – sind uns vorgegeben. Doch ohne Erfahrungsbackground Gründerstories geistig aufzunehmen, ist mE kaum hilfreich. Was soll das schon für jemanden bedeuten, wenn die Essenz einer Story ist, dass man zB lieber keine detailierten Businesspläne schreiben soll? Ebenso könnte drin stehen, dass man Pläne bis zum Extrem durchstylen muss. Was ist richtig? Was ist falsch? Für den Einen mag das zutreffen, nicht aber für den Anderen. Zudem, Gründerstories bringen dem wenig, der nicht in der Lage ist, aus noch so detailierten Erfahrungsberichten Möglichkeiten für sich abzuleiten? Ihr kennt das sicherlich auch: Es gibt Weltmeister im Auswendig-Lernen, dafür kann diese Personengruppe aufgrund mangelnder Transferintelligenz nur sehr schwer für sich die geeigneten Massnahmen ableiten.
Ergo? Gründerstories sind zwar die Grundlage, aber mehr auch nicht. Wichtig ist der Dialog mit Dritten, um sich über seine eigene Situation austauschen zu können. Das Internet kann hierbei weiterhelfen, indem man sich in expliziten Gründerforen gegenseitig unterstützt und wenn es geht, dass man sich persönlich trifft. Doch die Foren, die ich kenne, sind mit Beratern durchsetzt und meistens kommt aufgrund der Konkurrenzsituation der Berater untereinander der Gründer viel zu kurz. Wenn es wirklich einen nützlichen Link gibt, dann her damit!
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die mit „Beratern duchsetzt(en)“ Foren für Gründer haben mich (selbst Berater, wenn auch nicht für Gründer) nach den ersten Erfahrungen mit OpenBC etwas überrascht. (müssen die viel Zeit zum Schreiben haben). Aber vielleicht sollte man die netten Successstories als schöne Erbauungsgeschichten mit immer gutem Ausgang verstehen. Wichtige Erfahrungen sind oft gar nicht so nette Geschichten, die oft erst im persönlichen Gespräch verstanden und für die eigene Situation transferiert werden können.