interessant, dass hier noch nie darüber geblogged worden ist: Die Angst vor dem Scheitern als Selbstständiger. Nach den Gesprächen mit Anne Koark wurde mir damals überhaupt bewusst, dass die Angst nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist. Angst und Verzweiflung haben im Extremfall bereits viele Unternehmer/innen leider in den Freitod getrieben. Nun stehe ich nicht auf dem Dach vor dem Absprung und möchte andererseits auch keine Witze darüber machen.
Wie ist es bei Euch? Wie geht Ihr damit um? Immerhin ist die jetzige Wirtschaftslage wirklich nicht rosig und die Auftragslage dürfte bei Einigen nicht sonderlich gut sein, ws nicht gerade zu einer inneren Ruhe beiträgt. Wie ich damit umgehe? Dieses flaue Magengefühl begleitet mich seit nunmehr drei Jahren, als ich mich verselbstständigt hatte. Es ist wie vor einer Klausur oder dem Examen. Ich für meinen Teil kann damit einigermassen umgehen, da ich aus freien Stücken diesen Weg gewählt habe und mir auch nicht zu fein oder innerlich nicht so ein Geltungsbedürfnis habe, nach aussen hin etwas sein zu wollen, sollte ich scheitern. So kann ich stolz auf mich sein, es versucht und nicht nur darüber gelabert zu haben wie so viele andere Schwätzer. Und eines ist ganz sicher: Eine Rückkehr zum wohlbehütete Leben eines wohlkontrollierten Angestellten kann ich mir kaum vorstellen (Frau Personalassistentin und Psychotante: Notieren Sie das bitte für die Persoakte zum Herrn Basic: Herr Basic ist nicht mehr resozialisierbar.). Aber einfach ist dieses dauerhafte Magengefühl nicht un wie sagt man: „Steter Tropfen höhlt den Stein“. Man neigt schliesslich, immer nur über die Sonnenseiten zu sprechen. Doch die Schattenseiten… da traut man sich nicht so recht. Weil die Angst vielleicht sogar mehr überwiegt, als das vermeintliche Renommé? Spricht man deswegen nicht darübr?
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[…] keit nicht nur ein Stressor für Selbständige. Robert hat das Thema mutig auf dem MEX Blog angeschubst und gefragt, wie denn andere Sel […]
Ich denke dass die Angst in unserer Gesellschaft zwar mehr als vorhanden ist, diese aber zugleich als Schwäche angesehen wird. Ich denke ein wichtiger Aspekt mit dieser Angst umzugehen ist ganz einfach darüber zu sprechen, und das lieber Robert hast du nun ja schonmal getan! Im Übrigen ist Angst im Geschäftsleben auch ein sehr gutes Instrument um eigene Interessen durchzusetzen, schonmal darüber nachgedacht? Niemand will schließlich die eigene Archillessehne präsentieren.
Die Angst aktiv zu scheitern ist nichtmal so groß bei mir, sondern die Angst davor „gescheitert zu werden“. Abmahnungen, Anzeigen und Verleumndungskampagnen gibt es heute viel zu oft unter Konkurrenten – vor allem wenn man in bestimmten Internetbereichen tätig ist.
Eine andere Sache unter der ich gerade leide ist der Staat, oder bei mir genauer gesagt die Bundeswehr. Ich bin ja erst 18 Jahre alt und habe bald mein Abi in der Tasche, doch durchstarten danach ist nicht.
Die Bundeswehr weist jegliche Anträge zur Befreiung / Zurückstellung wegen einem Gewerbe („das ja jetzt noch nebenher geführt werden kann“) zurück – keine Chance. Denen ist absolut egal ob man schon 2 Mitarbeiter für Juni 2005 eingestellt hat oder langfristige Verträge bis Ende 2006 mit Partnerfirmen bestehen.
Nun versuche ich es hier über die gesundheitliche Schiene, aber gute Schlafen kann man dabei nicht. Und die geringe Arbeitszeit die ich neben Schule habe geht auch großteils dafür drauf.
Für mich ist das momentan das schlimmste, diese Abhängigkeit als Selbständiger von anderen Stellen, die macht mich immer wieder sehr nervös.
Nachtrag, nicht dass mir damit noch jemand krumm kommt:
„Nun versuche ich es hier über die gesundheitliche Schiene“ soll nicht heißen dass ich da versuche zu betrügen, die körperlichen Defizite und Probleme sind vorhanden, wurden bisher nur hingenommen und ignoriert.