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Blogs: Die dunkle Seite der Macht?

Blogs! schreibt über den alten Kampf zwischen der dunklen Seite und der guten Seite der Macht, also Blogger versus Journalisten anlässlich der Visaaffäre und der Rolle der Medien, die längere Zeit nur Blödsinn nachverzapft haben:

Blogger schiessen vielleicht mal einen Journalisten ab, entlarven eine gefälschte Ad Hoc, ärgern ein paar Abzocker. Aber eine fahrlässige Hetzjagd gegen die Bevölkerung eines anderen Landes durch einen hirnlosen Lynchmob der Medien, in jedem lokalen Schmarrnblatt, bei Kreisen, die nie ein Blog lesen werden, weil ein Rechtsaussen unbewiesene, wahrscheinlich sogar falsche Behauptungen aufstellt? So gesehen ist Journaille abknallen gar nicht so schlecht, sorry Kollegen, wenn ich Euch das so hart sage.

Ob es bald einen Waffenblog geben wird? „Bitte einmal eine Ladung Blogschrot, das neueste Bloglaserschwert in Blau, dann das 45er Blogkaliber da hinten und noch zur Reserve zwei Bloggranaten.“ :-)))

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

5 Kommentare

  • Ich bilde diese Knilche aus, ich weiss, wovon ich rede. Meine Kollegen sind wie ich Berufszyniker, die verstehen das schon richtig. Journalisten wollen gar nicht gut behandelt werden, und so richtig gut werden sie nur unter Druck. Bloss nicht füttern, immer schön draussen schlafen lassen.

  • jetzt muß ich mal fragen, Don: Du bist irgendwie in der New Economy Zeit aktiv gewesen, dann hast Du diese Dotcom Plattform mitbetrieben und Du bildest Journalisten aus? Ich mein, ich bin schlecht im Beruferaten, aber was zur Hölle machst Du eigentlich? Journalist? Prof? Unternehmer? Author? Blogger? Grins, ein kleines Multitalent, oder wie? Verzeih mir meine Neugier, ich habe auch keine bösen Hintergedanken.

  • Seiteneinsteiger, aber das dauernd und professionell. Nein, Spass beiseite, ich bin das, was man vielleicht als „Qualitätsjournalist“ bezeichnen könnte, wenn das nicht so einen Hautgout hätte. Ich hatte das grosse Glück, von 1997 an sehr frei arbeiten zu können, war Auslandskorrespondent für amerikanische Medien und das in einem Bereich, den die Agenturen kaum abdecken – nennen wir es mal transatlantische Beziehungen und Kulturvermittlung. Ich hole mir meine Quotes direkt, schreibe minimal 3.500 Zeichen, aber auch schon mal staubtrockene 25.000-Zeichen Dossiers, und ich habe dazu zwei Wochen Zeit. Sowas ist selten geworden.

    Dadurch kam ich in Kontakt mit einer Körperschaft, die mich bat, ihr Medienprojekt zu leiten, und das lief mit ein paar Medienpreisen so gut, dass wir das auch an der Uni München bei den KWlern jahrelang betrieben haben. Das sind quasi die Nachwuchs-Madzias…

    New Economy – puh, studiert habe ich Mittelalterarchäologie mit einem Schwerpunkt auf Form und Funktion von Keramik, heute würde man sagen „Usability“. Ich behaupte, dass dieses Thema immer noch den gleichen Mustern behandelt werden muss, und wer in der Lage ist, die Funktion einer neolithischen Axt zu erkennen, kann auch erkennen, warum eine Website funktioniert – oder auch nicht. Als 1998 der Hype losging, war eine Verwandte gerade in einem New Economy Netzwerk an einer Schaltstelle und wollte, dass ich ein paar Startuppern mal erklärte, warum ihre frameverseuchte Pest im Netz die User eher abschreckte – dann kam noch ein Projekt, noch eines, und so fort, bis ich dann irgendwann eine Entscheidung ftreffen musste: An den Irrsinn um mich herum zu glauben, oder endlich mal auszupacken. Das habe ich ich gemacht, Ende 1999, und bin prompt abgesägt worden.

    Als es dann schief ging, wurde die gleiche Verwandte zum Abwickeln abkommandiert, und brauchte einen zuverlässigen Rechercheur – und bei der Gelegenheit habe ich an vordester Front mit 80-Stunden-Woche das erlebt, was bei Dotcomtod stand – das aber von anderen betrieben wurde, ich habe dort nur geschrieben. Lustigerweise haben die VCs damals genauso gesprochen, teilweise – mutmasslich – sogar mitgemacht.

    Erneuter freiwilliger Ausstieg aus dieser speziellen Szene war dann so gegen Anfang 2002, kurz bevor die Netzwerke explodierten, keine Drogen, keine Folgeschäden, immer noch intakte Beziehung – das haben damals nicht viele geschafft. Seitdem bin ich nur noch Journalist, arbeite für die Schweizer und Amis und passe auf, dass die Praktis und Freien immer ordentlich und korrekt arbeiten, und nie in Versuchung kommen, den Weg zu gehen, den ich zwischen 98 und 02 blöderweise gegangen bin. Ich habe hohen Respekt vor allen, die als Unternehmer erfolgreich sind und menschlich bleiben, aber das sind nicht viele.

  • Na, das nennt man einen Lebenslauf mit Up and Downs (hört sich zumindestens so an), auf jeden Fall nicht langweilig. Ob nun freiwllig, selbstbestimmt, fremdbestimmt, egal. Danke für Deine Antwort und auch für diesen überraschenden Vergleich zu einer neolithischen Axt. Ist irgendwie auch meine Art, die Dinge soweit zu reduzieren, daß man „durch Mauern sehen“ kann. Allerdings habe ich es noch nicht ganz geschafft, durch Mauern durchzuschauen :-))

  • Als es dann schief ging, wurde die gleiche Verwandte zum Abwickeln abkommandiert, und brauchte einen zuverlässigen Rechercheur – und bei der Gelegenheit habe ich an vordester Front mit 80-Stunden-Woche das erlebt, was bei Dotcomtod stand – das aber von anderen betrieben wurde, ich habe dort nur geschrieben. Lustigerweise haben die VCs damals genauso gesprochen, teilweise – mutmasslich – sogar mitgemacht.