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Google AdSense in RSS: Laufen viele Deutsche mit zusammengekniffenen Arschbacken herum?

Ralle:

Der erste Feed in meinem Reader mit Google-Ads ist CSS Vault. Bye Bye, CSS Vault! Ich denke, jeder sollte lauthals sein Unsubscribe bloggen, sobald ein weiterer Feed mit Google-Ads auftaucht, damit die Site-Betreiber merken: Hey, die Leser mögen das nicht und lesen mich nicht mehr! Leute wie die Betreiber von CSS Vault leben in der Illusion, sie wären so etwas Tolles, dass die Leser Ihnen auch nachsehen, wenn sie zwischen der Werbung den Content suchen müssen. Das sind sie aber leider nicht.

Außer, daß Spam diejenigen nervt, die keinen Spamfilter nutzen und diejenigen, die einen Spamfilter haben, immer noch schreien, wie schlimm Spam ist, weil es alle anderen auch sagen, welchen Unterschied macht es bei anderen „Spamformen“ wirklich aus, daß Webseiten Werbung nutzen, die so unauffällig und unaufdringlich wie Google AdSense plaziert wird, neuerdings auch in RSS Feeds, daß man sie umgehend wie im o.g. Beispiel aus den Bookmarks ausschließt?

Ist es das Nachplappern oder einfach nur deswegen, weil einige Leute mit typisch zusammengekniffenen Arschbacken durch die Welt laufen und geneigt sind, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen? Oder welchen stichhaltigen Grund gibt es, dass der Flow gestört wird oder was immer es auch sein mag. Ich kenne niemanden, der bei gut plazierter und unauffälliger Werbung von einer Webseite wegläuft. Es sei denn, man möchte gerne für Smalltalk Gesprächsstoff sorgen, um im kleinstmöglichen Mittelpunkt zu stehen?

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

11 Kommentare

  • Ich sehe hier zwei Punkte:

    1. Ist Werbung in Blogs oder Feeds überhaupt nötig?
    Nötig im eigentlichen Sinne sicher nicht, aber es ist doch auch schön, wenn man vielleicht einen kleinen Teil der Hostingkosten o.ä. wieder reinholen kann. Die wenigsten Blogger (mit ein paar Ausnahmen in den USA vielleicht) können wohl von ihrem Blog leben, aber ich denke das sehen die meisten auch nicht als Sinn hinter ihrem Blog.

    2. Welche Werbung darfs denn sein?
    Gerade AdSense ist wohl etwas vom unaufdringlichsten, was ich bisher an Werbung gesehen habe. Insofern hat mich Adsense-Werbung eigentlich noch nie wirklich beim Besuchen einer Website gestört. Und ich kann mir vorstellen dass ich auch in einem Feed keine Probleme damit haben werde.
    Gehts um andere Werbung, wie Flash-PopUps, dämliche DHTML-Banner, die sich auf die halbe Webseite aufklappen und so, ja da siehts dann schon ganz anders aus.

    Fazit:
    Werbung die unaufdringlich ist, bringt allen irgendeinen kleinen Nutzen.

  • Ehrlich gesagt bin ich auch erstaunt, welche Wellen das Adsense-Rss-Thema schlägt. Und warum man wegen ein wenig Adsense im Feed diesen gleich abbestellen muß, ist mir schonmal gleich gar nicht klar. Entweder mich interessiert der Inhalt der Seiten deren Feed ich abonniert habe oder nicht. In dieser Entscheidung spielt Adsense keine Rolle.

    Für mich klingt dieses „Hau-drauf-geblogge“ auch nur wie „Hallo-ich-bin-auch-noch-da-geblogge“ oder „Jetzt-werde-ich-auch-gelesen-geblogge“ ….

  • Eine typische Überreaktion, die einem immer mal wieder begegnet. Jeder hat halt so seine Reizthemen und manche mögen erstens die Kommerzialisierung des Internet nicht und zweitens die Kommerzialisierung von Google sowieso nicht. Ich als häufiger Internet-Nutzer mag Google-Anzeigen manchmal auch nicht mehr sehen. Aber erstens sind sie nun wirklich dezent und zweitens passen sie in der Regel ja zum jeweiligen Inhalt. Das sollen andere Werbeformen im Internet und vor allem in anderen Medien erst einmal nachmachen… Ich denke, als Seitenbetreiber hat man da viele Argumente auf seiner Seite. Und wenn der Inhalt wirklich gut ist und die Werbung wirklich dezent eingesetzt wird, kommen auch die lauthals abgesprungenen Nutzer still und heimlich wieder zurück.

  • Ich finde es eine Sauerei, dass Menschen Geld verdienen wollen. Wenn die Geld verdienen wollen, dann sollen diese sich einen Job suchen und nicht bloggen.

    Nun aber genug der Ironie: Ich kann auf solche Leser verzichten, die mir auf Grund von Werbung ans Bein pinkeln müssen. Durch meine Werbung könnte ich mir im Moment 15 Kästen Bier kaufen und das mag sicherlich nicht viel sein, aber für mich reichen 15 Kästen.

  • Robert, das hat nix mit Arschbacken zu tun 😉 sondern einfach mit dem guten alten Gesetz von Angebot und Nachfrage. Wenn es mir ein Feed wirklich wert ist, werde ich dort notfalls auch Werbung ertragen. Die für mich weniger wichtigen Feeds werden allerdings aus meinem Reader rausfliegen, wenn sie mich mit Werbung nerven. Und wenn ich Lust dazu habe, schreibe ich ihnen auch ein Mail und begründe das. So einfach ist das.

    Und jetzt mal zur Frage, warum Werbung in RSS-Feeds solch ein Reizthema ist: die übliche Skandalsuche in Kleinn-Bloggersdorf…? Ich glaube nein.Es liegt einfach daran, dass RSS von seiner Intention als kompaktes, aufs allernötigste reduziertes Medium gedacht ist. Auf einer Website bin ich grundsätzlich mit 97 verschiedenen Elementen konfrontiert. Große Bilder, kleine Bilder, große Texte, kleine Texte, Banner, Textanzeigen und und und… . Aber RSS ist für mich qua Definition Plain Text und evtl. noch das Bild zum Eintrag dazu. Wenn das zusammen attraktiv genug ist, gehe ich auf die Site und ertrage dort gerne auch Werbung. Die Einnahmen seien jedem gegönnt, ob sie nun für 15 Kasten Bier (Prost, Reimer!) oder mehr reichen.

    Aber wenn es jemand nicht mal mehr abwarten kann, bis ich auf seiner Site bin (und ich persönliche wechsle bei interessanten Einträgen fast immer vom Feed ins Blog), bin ich erst mal verstimmt. Und dann muss seine Content-Latte wirklich verdammt hoch liegen, dass ich mir das antue.

    Wie gesagt: Wer’s anbieten will, soll halt mal sehen, wie sich seine Nachfrage entwickelt. Kommt Zeit, kommt Erkenntnis.

  • Tja. Ich seh das so: die Leute können Geld verdiene so viel sie wollen, ist mir wurscht, wenn es mit rechten Dingen zugeht. Ich selber will aber eben keine Werbung sehen. Bei mir würden ebenfalls Feeds rausfliegen die Werbung enthalten, einfach weil ich eben keine Werbung sehen will.

    Ich finds allerdings schon putzig was einem als Werbungsverweigerer alles so an den Kopf geworfen wird – wenn es denjenigen die Werbung schalten wollen wirklich so egal wäre wie sie behaupten, warum blähen Sie sich dann so auf?

    Mir ist die Belästigung durch Werbung nicht egal, deshalb mach ich meine Klappe auf wenn sie mich nervt. Und schmeisse genauso wie Ralf Feeds raus wenn sie Werbung enthalten. Aber ich behaupte auch nicht das mir das eigentlich egal wäre 🙂

  • ich für meinen Teil respektiere den Wunsch eines Seitenanbieters für seine Mühen, die er ja freiwillig auf sich nimmt, einen geringen Obulus quasi als Schmerzensgeld bzw. als Freizeittaschengeld über Werbemaßnahmen zu bekommen. Es gibt mindestens ebenso viele, die das ohne Schmerzensgeld oder Taschengeld intrinsisch kompensieren, weil ihre Selbstmotivation ausgeprägter ist. Insofern ist es für mich kein Grund, eine Webseite mit den Worten abzufertigen, daß sie letzten Endes eigentlich scheißegal ist, man liest und konsumiert sie halt und holt sich lumpige Infos raus. Statt dann mal Danke zu sagen knallt man sie beim ersten Auftauchen eines RSS Adsense Miniwerbekrams raus. Ich weiß nicht, ob das fair oder respektabel ist, in meinen Augen eher nicht. Kommt mir vor, als wäre das alles Brot und Spiele: Das Volk geht dahin wo es bestens amüsiert wird. Und wenn irgendwas nicht paßt, zieht man eben weiter. Ziemlich strange.

    Von kommerziellen Seiten rede ich überhaupt nicht, das ist eine ganz andere Story. Ich rede von 99% der normalen sprich privaten Webseiten, die Blogger bzw. Blogleser konsumieren. Ich selbst sehe MEX ungerne als BIFI an: Aufreissen, reinbeissen und wegschmeissen.Wenn es das wäre und wenn ich der Meinung wäre, unsere Leser wären so drauf, dann wäre MEX nie geboren worden. Ich glaube an das Nehmen und Geben, statt egoistisch nur immer zu nehmen. Dazu gehört wie oben gesagt der Respekt vor der Einstellung und dem, was der Autor inhaltlich auf die Webseite draufstellt.

    Insofern kann ich diese Black&White „Werbung = Fuck off Webseite“ Einstellung kaum würdigen, nur stark kritisieren.

    Ralle meint ergänzend in einem weiteren. Artikel noch, daß man (me) um die Entwicklung fürchtet, was passieren würde, wenn Werbeeinnahmen wegfliegen, weil es eine Verweigerungshaltung gibt. Unter kommerziellen Gesichtspunkten ist das unternehmerisch völlig korrekt, wenn es auf kommerziellen Websites eben um teils werbefinanzierte Angebote für Nullbumser Leser geht. Von gutem Content alleine ist noch kein Anbieter satt geworden. Wenn es mir allerdings um solche Webseitentypen gegangen wäre, hätte ich das explizit so auch geschrieben, die Cohones habe ich oW.

    Insgesamt ist es schon heavy, daß es Leute gibt, die es Privaten einfach nicht gönnen, möglicherweise im Extremfall – wenn es saugut läuft – ihr Auskommen glücklicherweise mit ihrer Webseite bestreiten zu können, statt im Büro den Launen des Chefs ausgesetzt zu sein. Ich persönlich freue mir einen Ast ab, wenn es auf internationaler Ebene immer wieder Leute aus normalen Verhältnissen schaffen, sich mit Blogs ein prima Auskommen zu schaffe. Ich würde mich ebenso tierisch freuen, wenn das hier auch Leute schaffen. Einfach weil sie es happy macht und so what, natürlich gönne ich es denen. Das ist wahrscheinlich auch des Pudels Kern, mein Ego hinter das des Webseitenbetreibers anzustellen statt umgekehrt. Hinter das eines Menschen, der es packen kann, wenn man ihm die Chance läßt. In D wird das schlichtweg sehr häufig verhindert, denn wie könnte es angehen, daß der Nachbar nun einen Mercedes statt einen Fiat fährt? Wie kann es angehen, daß Menschen ihr Glück im Ausland versuchen, da sie hier nicht willkommen geheissen werden? Weil mich persönlich diese kleinen Miniwerbebanner leicht seicht stören? Armselig! Ein Thorsten Jacobi wurde vor exakt zwei Jahren wegen seinem Weblog Projekt heftigst niedergemacht. Mittlerweile hat er es gepackt, aber ganz sicher nicht in D, sondern weil er in die USA gezogen ist. Nur ein kleines Beispiel. Wozu das Ganze? Was bringt es? Man macht die Macher madig, bevor sie sich richtig warmlaufen können. Ego und Neid zerstören den Wohlstand einer Gesellschaft.

  • Genau das wollte ich auch grad schreiben. Die ganze Adsense-in-Feeds-Kriktik ist doch nichts als die uralte Neiddebatte wieder von vorn.
    Werbung ist nun mal ein elementarer Bestandteil unseres Wirtschaftssystems. Ohne sie geht so ziemlich gar nichts. Sicher nervt sie manchmal, aber man kann ja auch mal den Fernseher aus lassen und den blauen Himmel anschauen. 😉

  • Robert schreibt: „ich für meinen Teil respektiere den Wunsch eines Seitenanbieters für seine Mühen, die er ja freiwillig auf sich nimmt, einen geringen Obulus quasi als Schmerzensgeld bzw. als Freizeittaschengeld über Werbemaßnahmen zu bekommen.“

    Ja, Robert, das ist völlig o.k.

    Nur entscheidet man bei jedem Angebot, das man sich anschaut, ob es für einen mehr Signal oder mehr Rauschen enthält. Werbung im Internet empfinde ich (leider) meist als Rauschen (was übrigens auch eine Qualitätsfrage ist). Und wenn das Rauschen zu stark wird, gehe ich da nicht mehr hin. Zum Beispiel lese ich ohne Not nicht bei Golem, weil ich ein Querbanner nach vier Zeilen Introtext als störend empfinde und ich dort in der Regel nix an Content finde, was ich bei Heise – umgeben von dezentereren Werbeformen – nicht auch lesen könnte.

    Und in RSS-Feeds erwarte ich pures Signal, völlig ohne Rauschen. So einfach ist das.

  • Werbung mit Arschbacken

    Huihuihui, mit Robert Basic bin ich ausnahmsweise mal berhaupt nicht einer Meinung. Werbung auf privaten Webseiten bleibt berflssig und fr mich eine Art bersteigerter Selbstdarstellung des jeweiligen Webmasters. Aber von vorne: