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ChangeX: "Blogs sind Katheter der persönlichen Befindlichkeiten"

Peter Felixberger, Chefredakteur des Online-Magazins Change X äußerte sich heute auf einem Vortrag zum Online-Journalismus Tag 2005 in der Uni Darmstadt/Dieburg vor angehenden Onlinejournalisten auch zum Thema Blogging. Sinngemäß: Er gehe davon aus, daß Blogs in der Zukunft hauptsächlich als Katzenblogs verwendet werden, auf denen sich Oma mit Tante mit Sohn mit Neffe und Papa unterhalten. Zumal Bloggern keine Berufung zukommt, überhaupt was öffentlich zu melden, da die Elite (sprich: Die Journalisten) dazu schließlich berufen sei. Und der Satz hat gesessen bei mir, dafür habe ich ihn richtig lieb jetzt, Zitat:

Blogs sind Katheter der persönlichen Befindlichkeiten

Selbsterkenntnix des Chefredakteurs von ChangeX: One-Man-Show Blogs kommen locker auf den gleichen Besucherstrom, sind vertrauenswürdiger, smarter und fundierter als 10 Mann zusammen. Ich würde mich als Kaufmann fragen, was ich falsch mache, wenn eine andere Firma so effizient arbeiten täte. Schade, wenn man diese Welt außer Acht läßt und sich im Elfenbeinturm des Journalismus wähnt. Ich halte es lieber so, meine Ohren und Augen aufzuhalten und ohne Ressentiments an neue Dinge heranzugehen.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

12 Kommentare

  • Das mit der one-man-show kann man sehr schön an Darren sehen, als er jetzt im Urlaub war und Gastblogger das Ruder übernahmen.

    Die Kommentare dazu waren nach seiner Rückkehr nicht so toll. So ging es mir auch, die vier Wochen bin ich immer schnell wieder gegangen.

  • Also ich fand ihn ziemlich angefressen. Er pränsetierte sich wie der Kapitän auf der Brücke eines kleines Schiffes, dem laufend der Untergang prophezeit wird – und er geht einfach nicht unter. Respekt vor seiner inneren Einstellung.

    Seine Einstellung zu den Blogs allerdings sollte er wirklich noch mal überdenken. Ich meine er muss ja nicht dem Blog-Hype hinter herhinken, aber er hat seinen Eindruck über Blogs schon mit einer inbrünstigen Feindschaft, und emotionalen Worten rübergebracht, da muss er mal was in den falschen Hals bekommen haben.

  • Es macht sich wahrscheinlich besser im Lebenslauf das Wort ‚Journalist‘ anzugeben und ein ‚Magazin‘ zu führen als sich ein ‚Blogger‘ zu nennen, der ein ‚Blog‘ führt.

    Aber wie meint schon Wikipedia: „Da der Begriff „Journalist“ rechtlich nicht geschützt ist, wie Arzt, Architekt oder Bäcker, kann sich jeder Journalist nennen. Eine vorgeschriebene Berufsausbildung oder Lehre für Journalisten gibt es nicht.“ In diesem Sinne … die Nase immer schön oben halten. 😉

  • Grmpf, jetzt wurde mein Aufhänger von System verschluckt. Dann versuche ich es mal nachzureichen:

    Zumal Bloggern keine Berufung zukommt, überhaupt was öffentlich zu melden, da die Elite (sprich: Die Journalisten) dazu schließlich berufen sei.

    Wieso etc…

  • […] Zumal Bloggern keine Berufung zukommt, überhaupt was öffentlich zu melden, da die Elite (sprich: Die Journalisten) dazu schließlich berufen sei. Herr Felixberger hat das Bloggen ebenfalls nicht verstanden. Doppelt schade, wenn man schon im Internetmedium als Chef eines EZines unterwegs ist. Journalist darf sich übrigens jeder nennen, das ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Was sich auf der Visitenkarte wohl jetzt besser ausnimmt: Blogger oder Journalist – nee, moment, ich bin auch Chef-Redakteur bei einem EZines und somit auch Berufskollege von Herrn Felixberger. EZine ist schließliche EZine so wie Mehrheit Mehrheit ist. Gelle? […]

  • Nirgends gibt es so viel Missgunst und Standesdünkel wie im ungeschützten Stand der Journalisten. Feuilletonisten gegen Politischen Journalismus, niedergemachte Sportredakteure, missbillige e-journalisten usw. Da muss man mit e-zine natürlich auf Blogger trampen, die kommen ja noch weiter unten… und doch wohnt der möglichen Dynamik von Blogs stets die Gefahr inne, dass daraus eine journalistische Kraft wird…
    Die Kritik ist damit vergleichbar, als würde der Gehalt der Leserbriefe kritisiert. Wenn die technischen Anforderungen für eine Wortmeldung klein sind, ergibt sich ein breites Spektrum an Gehalt. Sich darüber zu mokieren, oder zumindest über 90% der Blogger, heisst tendentiell, seine möglichen Leser zu verunglimpfen. Konzentrieren wir uns doch alle darauf, selbst für gute Contents zu sorgen, statt uns über die Dümpeleien anderer auszulassen. Damit wird nämlich auch unser eigener Beitrag ins seichte Ufergewässer gespült!
    Thinkabout

  • Bevor da was Falsches rüberkommt, zwei Feststellungen:

    1. Es gibt hervorragende Blogger und Blogs. Die betrachte ich jedoch als journalistische Medien und Kollegen, die ihren Beitrag zu mehr sozialer Meinungsverteilung leisten. Unverzichtbar! Ich meinte eher die zigtausenden Befindlichkeits-Blablas, die ungefragt alles reinstellen, was ihnen gerade einfällt. Verzichtbar, und dazu stehe ich!
    2. Ja, ich war etwas angefressen. Sorry. Als ich aber den Vortrag über PR-Blogger hörte, wurde doch klar: Firmen nutzen Blogging, um ihre Produkte noch gerissener zu kommunizieren. Wenn das kein wunderbarer Missbrauch ist.

    Und um die Friedenspfeife zu rauchen, verschenke ich 3 changeX-Freiabos für ein Halbjahr an die ersten 3, die mir ein Mail mit Betreff „Blogs“ schicken …

  • Du Marketer :-))) Aber möglicherweise nehmen die Leser Dein Angebot wahr, ich verlinks mal schnell in einem eigenen Beitrag. Danke für das Angebot!

    1. Beim Topic 1 mußt Du schon zugeben, daß Du Menschen kritisierst, die aus Lust und Laune über das schreiben, was sie bewegt oder interessiert. Niemand kann sich über andere erheben, die eben einfach nur ein Schwätzchen halten wollen, ob im Netz oder im RL. Es geht dabei nicht darum, ob Du es für unverzichtbar hälst, weil dieses Smalltalk in Deinen Augen unwichtig ist. Diese Autoren halten es für wichtig genug, darüber zu schreiben. So kommt es halt eben „von oben herab“ herüber und das mag ganz sicher keiner.

    2. Als Unternehmer kann ich Dir nicht Recht geben, daß es sich dabei in Deinem negativ behafteten Wortsinn um „gerissen“ handelt. Mißbrauch wäre es, wenn man versucht, Menschen ein falsches Bild glaubhaft zu vermitteln. Ich bin stolz auf das, was ich mache und stehe 100% dahinter. Ich muss insofern nicht gerissen sein, um Kunden/Leser von meinen Produkten/Services zu erzählen. Mir scheint eher, Du hast bestimmte Bilder im Kopf, die bei Dir abgerufen werden, wenn Du etwas über Blogs iA und Corporate Blogs ieS hörst. Meinungsbilder eben. Ja, ich kann vollauf Deine Meinung verstehn, doch meine Erfahrungsbild der bisherigen Corporate Bloglandschaft ist da etwas anders.

  • Online-Journalismus-Tag 2005 in Dieburg 2

    Die Veranstaltung war ein Vergnügen! In Dieburg wurde ein Studiengang der Zukunft präsentiert, zu dem ich mir mehr Besucher der potentiellen Arbeitgeber gewünscht hätte. Vielleicht nächstes Jahr?

    Die Absolventen des neu geschaffenen Studiengan…