diese vehemente Aussage eines betroffenen Bloggers, dessen Blog eine PR Agentur mißbraucht hat, indem sie einen gefakten Kommentar zu einer sehr persönlichen Story des Bloggers hinterlassen hat. Die URL des Autors – natürlich ein reines PR Konstrukt btw – verwies auf irgendeine Waschmittel Seite („Cillit Bang“)… :
I’m going to give them the benfit of the doubt and say that this whole enterprise is based on clumsiness and stupidity rather than evil, but we have to make a stand and make it clear to these people that if you live by the sword you die by the sword. It’s not good enough for just these marketing people to realise that they’ve screwed up and damaged the brands they were associated with – we have to keep making examples of them to stop other clumsy organisations viewing our self-created territories as nothing more than sales opportunities. Do not lie to us because we will expose you. Be honourable, or we will erase you. And all anyone will see when they search on Google for your products is that there is no depth to which you will not stoop to get another few bottles into someone’s shopping basket.
Der Reihe nach:
1. Ein sehr persönlicher Artikel am 30.09.05 von Tom Coates auf plasticbag.org
2. der unsägliche PR Versuch als mitfühlender Kommentar kaschiert (Kommentar No.3, Verweis auf diese Blog-URL)
3. Tom folgt natürlich dem Link und wundert sich, was das für ein beknacktes Putzmittel-Bblog sein soll… wieso kommentiert der Autor dieses Blogs….
4. Tom berichtet über seine Recherche an Hand der IP des Kommentators
5. In der Tat kann er die verantwortliche PR Firma ausfindig machen, die für das o.g. Waschmittel im Netz herumschwurbelt
6. Am 04.10. geht ein Entschuldigungsschreiben per Mail bei Tom ein. So wie es aussieht, kommt das Schreiben von Cohn & Wolfe, der Agentur, die diese Aktion nach aussen hin verantwortet
7. Weitere Infos auf plasticbag.org
OK, resümieren wir mal: Eine PR Agentur soll so dumm sein, händisch einen Kommentar zu einem wirklich persönlichen Thema eines Bloggers zu hinterlassen, nur um einen Werbelink zu einem Produkt zu hinterlassen. Auf eine Blogseite, die wohl nicht unbekannt ist, zu den B-Blogs der USA gehört (siehe Update unten: Plasticbag ist ein A-Blog aus England, also kein B-Blog aus den USA)? Was soll das bringen? Wenn ich ein PRler wäre, würde ich mich fragen, wie man Aufmerksamkeit bekommt. Eine Möglichkeit von vielen ist, bei Bloggern mitzumischen, die sehr persönlich werden. Und nicht ganz ungelesen sind. Am besten nicht in den A-List Blogs, die entweder keine Kommentare zulassen oder bei offener Kommentarfunktion ein weiterer Kommentar in der Masse eh untergeht. Also ein B-Blog. Dessen Autor möglicherweise auch IT Kenntnisse besitzt, den Fall so zu recherchieren, daß er in die ausgelegten PR Traps tappt und es nicht einmal merkt. In der Hoffnung, daß er dann meine „billigen“ Werbeversuche „enttarnt“ und (!) diese Story dann natürlich auch blogged, denn was tut ein mitteilsamer Blogger sonst? Und alle anderen – die Leser und Blogger – schreien dann „Tabu“!!! Tabu ist böse, das macht man nicht. Alle regen sich bis zum Anschlag auf. Und währenddessen verlinken immer mehr Blogs auf die Story (mittlerweile fast 800 Links). Finally? Das Produkt Cillit Bang wurde x-mal genannt, die PR Agentur xyz interessiert sich nicht für einen Imageschaden, im Gegenteil, sie kassieren wohlwollendes Nicken der Konkurrenz und ein Abklatschen des begeisterten Putzmittel Anbieters, dessen Produkt nun garantiert einige mehr auf billige Art und Weise gehört und sich bleibend gemerkt haben. Rein aus kaufmännischer Sicht würde ich sagen: Klasse Aktion. Aus moralisch-ethischer Sicht aber hat Tom Recht: If you live by the sword you die by the sword
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Wie schadet man also Cillit Bang: Indem jeder Blogger nicht nur die Story aufschnappt und verlinkt, sondern den Artikel betitelt: „Cillit Bang worst cleaning product ever“? Ich bin sicher, daß Blogger lernen werden, geeignete Maßnahmen zu nutzen, einem Unternehmen in der Tat zu schaden. Dann wird sich zumindestens dieser Sorte von PR Agenturen ein Weg verschließen, Menschen zu missbrauchen.
Update: Interessanterweise ist Plasticbag.org eines der Topblogs in UK. Siehe Liste >>. Und Cillit Bang scheint ein Produkt zu sein, das in UK vertrieben wird, so zumindestens interpretiere ich die Links auf dem Putzmittel Blog. Spannend. Sprich: Die PR Agentur hat dennoch ein A-Blog gewählt und kein B-Blog. Würde das auf amerikanischen A-Blogs genauso klappen, bei der Vielzahl an Kommentaren? Ich denke irgendwie nein. Bekannte Blogs in UK haben aber anscheinend kein hohes Kommentarvolumen.
Wenn ich die Darstellung von Tom „Plasticbag.org“ Coates richtig gelesen/verstanden habe, hat nicht die PR-Abteilung den Bock geschossen, sondern die Marketingleute.
Bock bleibt zwar Bock, aber der Schütze ist ein anderer.
Markus, so wie ich Robert verstanden habe ist es eigentlich kein Bock, denn die Werbemaßnahme funktioniert ja ausgezeichnet.
das ist meine Annahme, daß es sich um eine mehr oder minder geplante Aktion handelt, die funktioniert hat.
[…] wie man Blogs nicht missbrauchen sollte, hat das Cillit Bang Marketingfiasko in der englischen Blogosphäre aufgezeigt (siehe Beitrag per 04.10.05). […]