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Pro Deutsche Bank Aktion

ich musste schon irgendwie schmunzeln, als ich irgendwann vor 1-2 Woche las, daß es nun eine Interessensgruppe geben soll, die sich proaktiv für den guten Ruf der Deutschen Bank AG einsetzt und sich gegen Kritiker der Deutschen Bank ereifern möchte. Siehe mehr zum Hintergrund auf deren eigener Website: Die Deutsche Bank ist die einzige deutsche Geschäftsbank, die sich einerseits dieser globalen Kultur angenähert hat und darin eine führende Rolle spielt. Andererseits ist es jedoch für deutschsprechende Kunden möglich, sich mit ihrem Finanzverständnis zu artikulieren und so globale Chancen zu nutzen, ohne die Entscheidungsgewalt blind abzutreten. Vergleichbar ist die Rolle der Deutschen Bank mit der schweizerischen UBS. Letzterer käme es nicht in den Sinn, die Führungsrolle der schweizerischen Finanzkultur abzutreten oder gar die Unternehmenssprache (Schwyzer-) Deutsch aufzugeben. Die wichtige nationale Rolle der Deutschen Bank ist jedoch in Gefahr. Politiker und andere Akteure in Deutschland nutzen sie als Ikone für „Raubtierkapitalismus“. Auf sie lässt sich leidlich einschlagen, weil die Masse der Politiker und der Bevölkerung sich nicht darüber im klaren ist, was es bedeutet, wenn die Deutsche Bank von einer ausländischen zum derzeitigen Spottpreis übernommen würde usw usw

Der Macher im Hintergrund nennt sich Dr. Stefan Engelsberger. Diese Story ist mittlerweile durch die halbe Presselandschaft gewandert, selbst die BILD hat sich auf der dritten Seite dieser Initiative gewidmet. Spiegel macht sich – ähnlich wie einige andere Presseleute – im Artikel Starfigur oder Witzbold öffentlich darüber lustig und beleuchtet eine argentinische Finanzgeschichte, die sich Jahre zuvor in Zusammenhang mit Engelsberger abgespielt hatte. Laut PR-Blogger möchte er nun im Spiegel mit einer weiteren Gegendarstellung auftrumpfen. So wie vor einigen Tagen mit seinem völlig an den Haaren herbeigezogenen Vorwurf gegen die dpa, die schlichtweg keinen Bock hatte, eine Meldung über diese Initiative zu bringen.

Sein Schreiben an den Spiegel:

… ich übergebe bereits heute den Vorgang meinem Rechtsanwalt, den ich auch um Prüfung bitte, Strafanzeige gegen Sie, bzw. Ihre Redaktion und Ihren Autor, Herrn Nils Klawitter, wegen übler Nachrede zu stellen. Ich weise Sie darauf hin, dass ich Herrn Klawitter umfassend über den Sachverhalt aufgeklärt habe. Er konnte sich auf den von mir betriebenen Internetseiten www.prodeutschebank.de, www.ig-argentinien.org und www.dorfkramer.com und der Übersendung meines Lebenslaufs einen Überblick darüber verschaffen. Sie müssen sich deshalb vorhalten lassen, die falschen Tatsachenbehauptungen vorsätzlich veröffentlicht und damit eine Rufschädigung mit Existenzvernichtungscharakter betrieben zu haben….

Eigentlich wollte ich damals nix über ihn schreiben, da ich als Ex-Angestellter der Deutschen wohl kaum objektiv diese Initiative bewerten kann (wenn ich schon den „Hintergrund“ oben lese, bilden sich tiefe Lachfältchen). Zudem bin ich ob der Beweggründe dieses Mannes höchst misstrauisch. Mir fiel eigentlich nur der Ausspruch „kiss the corporates ass“ ein, wie gesagt, was auch immer seine Beweggründe sein mögen. Insgesamt ist diese Aktion schon etwas skurril, aber hey, thats life, live and let live.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.