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Tags als Navigationshilfe für Archive

Idee: Habe heute ein Gespräch mit einem Blogger wegen Tagging geführt, der von der Prämisse her sowohl den Lesern als auch Google etwas Futter geben möchte. Genauergesagt: Könnte man am Ende der Seite (also im Footer-Bereich) alle bisher verwendeten Tags platzieren? Ja. Klar. Alle Tags werden über das Plugin Ultimate Tag Warrior mit dem Befehl
UTW_ShowWeightedTagSetAlphabetical(‚commalist‘,“,“)
dargestellt. In dem Falle als Komma separierte Liste, alphabetisch sortiert. Siehe aktuelles Beispiel bei mir am Ende der Seite, wo ich die Liste auf die Top 20 Tags begrenzt habe (commalist,“,’20‘).

Was das bringen soll?
Einerseits soll dem Leser eine Art von katalogartoger Übersicht geboten werden, was er alles in den Archiven finden kann. Und damit zum durchlesen anreizen. Andererseits sollen Google Keywords geliefert werden, um die Seite besser platziert zu bekommen, statt die Keywords nur in den Artikel zu verteilen. So hätte Google an einer Stelle, nämlich immer im Footer – egal ob Mainpage, Archivpage, Single Page… – die Keywords vor der Nase.

Probleme?
Klar fallen dabei einem die Seiten ein, die nur aus Keywordsammlungen bestehen und den Leser per Google auf die Seite locken. Doch wir haben hier die typische Struktur eines Blogs: Header, Content, Sidebar, Footer. Und nicht etwa nur Keywords und sonst nix. Doch ich Frage mich, ob Google das überhaupt nicht wahrnimmt, nachdem der Spider 20 Artikel auf der Startseite gescannt hat und auf einmal zB vor 100 Keywords = Tags davorsteht. Bringt das überhaupt was für die Google Positionierung?

Und das andere Problem ist die Darstellung. Egal welche Formatierungsfunktion man wählt, die Tagliste wird stets irgendwie bäh aussehen. Man kann höchstens die Tagcloud mit Variation der Schriftgröße und der Schriftfarbe wählen, um es dem Leser zu erleichtern: „Was groß ist, da ist viel, was klein ist, da ist wenig für dich“. Es sei denn, man wählt die Lösung á la Techcrunch, das könnte ich mir noch am ehesten für eine katalogartige Stichwortliste vorstellen. Was meint Ihr zur Darstellungsform? So wie es jetzt ist, ist es einfach nur dahingeklatscht.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

13 Kommentare

  • Ich hätte da eher einer andere Befürchtung:
    Wird Google das nicht als Spam-Versuch interpretieren? Wenn auf jeder Seite die gesamten Tags des Blogs auftauchen.

    Nächstes Problem: Ich suche bei Google nach einem Begriff, bekomme nun x Seiten aus einem Blog vorgelegt und sehe jedesmal nur diesen Begriff in dieser tollen Tag-Liste. Vermutlich noch nicht mal das, weil diese Liste ja dynamisch ist, sprich meine gesuchten Begriffe tauchen garnicht auf.

  • 1. Das ist auch meine Befürchtung, dass man das als Keywordspamming bewertet, weils einfach zuviel wird

    2. Kann eigentlich nicht passieren, da man idR keine Tags löscht, sondern es kommen eher neue hinzu.

  • Eigentlich war ja dafür mal [meta name=“keywords“..] gedacht, wurde aber wohl in den vergangenen Monaten/Jahren sehr zum Spammen benutzt, weiß allerdings nicht, wie zur Zeit Suchmaschinen das nutzen,wohl eher nicht priorisierend.

    Einige Leser werden IMHO von der Informationsflut langsam überhäuft.
    Es gibt:
    – Kategorien zu jedem Artikel
    – Tags zu jedem Artikel
    Alleine der Unterschied Kategorie(n)/Tags kann für Leser verwirrend und nicht klar sein. War es für mich anfangs ehrlich gesagt auch nicht, obwohl es natürlich grundlegend verschieden ist (da ein jew. anderer Ansatz, aber das muss man erstmal verstanden haben).
    Dann meist noch in der Sidebar alle Kategorien gelistet (und oft viele weitere Infos).
    Wenn jetzt noch alle Tags des Blogs bzw. der Webseite gelistet werden, kann das für Leser zu viel werden, zumal die Tag-Liste i.d.R. lang ist.
    Das Problem des Keywordspamming wurde ja bereits schon angesprochen.
    Ich denke viele Leser finden es entspannter, eine Archiv/Sitemap – Page zu haben, wo u.a. alle Tags gelistet werden. Das nutzt dann der, der weiß was Tags sind. Robert, Du machst das ja auch hier, und das finde ich gut so.
    Dein Experiment im Fuß dieses Blogs hat für mich auch schon einen leichten Touch von Spamming (obwohl die Ziellinks ja keine Werbeseiten sind, aber es kommt irgendwie so rüber, fehlen nur noch Tags wie Autoversicherung XY, Webseitehosting, etc.).

  • Ich handhabe es so:

    Meine Eingangseite (Frontpage) unterscheidet sich grundlegend von den Artikelseiten. Die Eingangseite zeigt immer den neusten Artikel („Aktuell im Weblog“). Dann folgen einige Blöcke — jeweils nur die Titel („Weitere Beiträge der letzten Tage“, „Asides“ und „Kommentiert“). Die Sidebar beinhaltet „About“, „Informationen“, „Populär“, „Tags“, „Archiv“ und „Blogroll“. Das sollte Google langen, da Google meine Startseite mit PR5 besonders gewichten sollte und hernach alles was er findet spidern sollte. Man könnte wirklich Gefahr laufen, wenn man auf jeder Seite „kontextlose“ Listen von Keywords mitschleift. Ich sehe hier keinen weiteren Nutzen hinsichtlich der Spiderstratgie von Google — wie mein Vorredner (Mario) meint könnte es uU sogar „gefährlich“ sein und Google könnte annehmen es handelt sich um „keyword-stuffing“.

    Auf den Artikelseiten ist größtenteils alles im Kontext zum eigentlichen Artikel. Hier findet man keine Tag/Archivlisten, ausser eine kleine Liste der neusten Artikel und der letzten Kommentare.

    Ich finde es nicht sinnvoll auf wirklich JEDER Seite im Blog alle Tags / Archive mitzuschleifen.

  • Auf jeder Seite eine Taglist finde ich auch absolut suboptimal. Wie Miachael schon schrieb, die Tagliste in den Meta-Tag (keywords=…) und gut ist. Das sollte als Suchmaschinenfutter reichen.
    Die Meta-Tags werden m.W. nach noch ausgewertet, werden allerdings oft stark nach Spam-Wörtern gefilter. Ebenso sollte man verhindern das in den Keywords Begriffe doppelt vorkommen.
    Je nachdem welche Tags man verwendet, kann es vorkommen das die Suchmaschinen die Seite ablehnen, muss man halt mal testen und ggf. die Tags anpassen/löschen.

    Auf der Seite sind sie für Suchmaschinen ohnehin nutzlos. Wenn ich bei Google site:www.basicthinking.de wordpress eingebe, dann bekomme ich jede Seite angezeigt auf der das Wort „WordPress“ vorkommt. Mit Tag-Liste also jede Seite. Macht keinen Sinn, oder!? 😉

    Ebenso wie Michael sehe ich es mit der Navigation. Die Tags am Ende eines Artikels führen mich zu weiteren/ähnlichen Artikeln. Suche ich etwas bestimmtes, benutze ich die Suche. Suche ich innerhalb eines bestimmten Zeitraumes, dann benutze ich das Archiv. Die Tagcloud zeigt mir die häufigsten Themen an. Die muss aber auch nicht auf jeder Seite erscheinen.
    Wesentlich mehr Navigation braucht wohl kein Mensch. Vielleicht sollte man aber mal eine Umfrage machen wie die Blogger so durch Blogs navigieren. Wäre bestimmt sehr aufschlußreich.

    Von daher sehe ich keinen wirklichen Nutzwert in einer Tag-Liste am Ende der Seite.

  • @Robert

    Wenn Du Deine Tags auf jeder Seite platzierst, kann es sein, daß jemand „Corporate Blogging“ suchte und auf irgendeinem hochgewertetem Artikel von Dir landet, der nichts mit „Corporate Blogging“ zu tun hat. Er landet aber dort, weil ja der genannte Begriff auf der Artikel-Seite zu finden ist.

    Unter dem Begriff Keywordspamming wurde oben ähnliches ja bereits angedeutet.

    Ich finde es eigentlich nicht verkehrt, den Besuchern einer Website Toptagkategorien zu präsentieren.

    Man muß sich nur im Klaren sein, daß jemand, der Deine Seite über eine Suche findet, eventuell wo landet, wo er gar nicht hin will.

    Andererseits kann man aber auch nicht jedem Surfer das Händchen halten …

  • Egal wie es Google am Ende bewertet oder nicht für die Positionierung bringt es keinen Vorteil. Im Grunde ist es nichts anderes als eine Sitemap. Ob es Sinn macht die durch jede Ebene durchzuschleifen liegt im Auge des Betrachters. Alles was Titel, Keyword und Beschreibungsaffin sind eh nicht die ausschlaggebenden Kriterien für das Ranking.

    Auch die Gefahr eines Keywordspams ist in keinster Weise gegeben. Warum auch? Dann müsste jedes thematische Linkverzeichnis wegen seiner Kategoriebezeichnungen auf der Startseite von Google als Spam gewertet werden. Es ist das normalste der Welt einen oder mehrere Links mit einer passenden Bezeichnung zu versehen.

  • fassen wir zusammen:
    – Besucher können auf Seiten landen, die nix mit dem Gesuchten zu tun haben
    – Man läuft Gefahr, von den Suchmaschinen eher einen Poppestritt zu bekommen
    – Tagliste mögl. in die Metakeywords

    Ergo: Tagliste auf jeder Seite mitschleifen ist eher kontraproduktiv statt nützlich

  • Ich stimme Ralf zu (Kommentar Nr 5). Auf meinem Blog habe ich das so gelöst, dass ich Tags nur seitenbezogen – also passend zum Content der Seite – anzeige.

    Soll heißen:
    Artikelseite -> nur Tags auf Artikel bezogen
    Archivseite (Kategorie bzw. zeitliche Chronik) -> nur Tags auf nur Tags auf Artikel bezogen

    Zudem füttere ich analog die meta-keywords mit den Tags und hänge diese auch noch an die meta-description dran. Letztere wird vielen Succhmaschinen in der Suchergebnisanzeige in der Art „Beitrag blalbla mit den enthaltenen Stichwörtern tag tag tag …“ präsentiert.

    Umgesetzt habe ich das Tagging mit Jerome’s Keywords Plugin.

  • @robert
    – suchmaschinengerecht
    Suchmaschinen gewichten nach so viel Text der vorherigen Posts den unteren Text wenig. Die top 20 Tags fallen daher auch wenig ins Gewicht. Als keyword-Spamming möchte ich dies (noch) nicht bezeichnen, weil sonst jede Kategory-Liste Spam wäre.

    Für Besucher von Suchmaschinen, die nach ‚basicthinking wordpress‘ gesucht haben, ergibt sich kaum ein Problem, da entweder die relevanteren Beiträge per Deeplink von Google kommen oder die Seite /tag/wordpress. Bei letzterem fände der Suchende vielleicht zu viel des guten.

    – benutzergerecht
    ich denke am Ende der Startseite machen Tags ebenso Sinn, wie im Archiv: weil ich an dieser passenden Stelle jedem Weitersuchenden eine Hilfestellung gebe.
    Daneben könnte man bei einer Tagsuche die Top-Tags einbinden oder als Navigationsmöglichkeit neben den Kategorien.

    @michael, @ralf
    meta keywords kann man für Google vergessen. Für andere Suchmaschinen und als eigenen Merkzettel jedoch nicht.

    @theo
    Danke für den Hinweis mit kontextsensitivem Einblenden. Ich benutze ebenfalls das Plugin Jerome’s Keywords und schätze dies sehr.

    Zur Suchmaschinenoptimierung von WordPress – auch zur dynamischen Meta-Tag-Optimierung – habe ich kürzlich einen Beitrag geschrieben (*man möge mir diesen Eigenlink gestatten*). Das würde diesen Rahmen jedoch sprengen.