Sonstiges

Das Gesetz des schnellen Handelns

Die Parabel vom Schiff und vom Eisberg.

Das Schiff ist mit einem Eisberg zusammengestossen. Der Eisberg riss ein grosses Loch in die Aussenwand des Schiffes. Wasser dringt ein. Das Schiff beginnt vollzulaufen.

Als der Kapitän von dem Unglück erfährt, beruft er sofort eine Kommission ein, welche den Grund für das Auftreten von Eisbergen in diesen Gewässern klären soll.


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Wasser läuft in das Unterdeck. Die Passagiere beginnen sich zu beschweren, weil sie nasse und kalte Füsse bekommen, wenn sie über die Gänge laufen.

Der Kapitän beruft eine weitere Kommission von Spezialisten, welche die Ursache für das Loch bestimmen und die Grösse des Loches vermessen sollen. Ausserdem werden sie die Menge des eindringenden Wassers pro Minute berechnen.

Das Schiff beginnt zu sinken.

Die Loch-Kommission kommt zu dem Ergebnis, dass nicht das Auftreffen des Eisbergs auf das Schiff für das Loch in der Aussenwand verantwortlich ist, sondern der Zusammenstoss des Schiffes mit dem Eisberg. Ausserdem wird errechnet, dass pro Minute 500 Liter Wasser eindringen. Das Eindringen des Wassers wird weiterhin kontinuierlich und genau beobachtet.

Auf dem Schiff sind mittlerweile alle genaustens über die derzeit pro Minute eindringende Wassermassen informiert. Die Gesamtlast des Schiffes liegt 240% über der zulässigen Höchstschwelle.

Das Schiff liegt tief im Wasser und sinkt weiter.

Die Eisberg-Kommission trägt ihr Ergebnisse vor, und man weiss nun ganz genau, was im nächsten Winter auf dieser Schifffahrtsroute getan werden muss, um das Auftreten von Eisbergen zu verhindern.

Es wird diskutiert, das Schiff mit 80% seiner Kraft in Richtung Süden fahren zu lassen, um möglichst schnell in wärmere Gewässer vorzustossen. Das würde die nassen Füsse weniger unangenehm erscheinen lassen. Sie wären dann zwar immer noch nass, aber nicht mehr kalt.

Das Schiff sinkt weiter.

Der Steuermann lässt die Maschinen starten, damit endlich etwas geschieht. Das Schiff sinkt zwar immer noch, aber jetzt bewegt es sich dabei vorwärts.

Es werden weitere Massnahmen diskutiert, die zukünftige Eisberge unmöglich machen sollen.

Angesichts des immer weitere steigenden Wasserstands wird beschlossen, die Pumpen anzuwerfen. Dank 70%er Pumpleistung kann die eindringende Wassermenge um 7% von 500 Liter pro Minute auf 465 Liter pro Minute gesenkt werden. Ein grosser Erfolg!

Das Schiff sinkt weiter.

Der Kapitän ordnet an, dass die Passagiere am besten in ihren Kajüten bleiben und die Türen fest verschlossen halten mögen, um das Eindringen von Wassers zu verhindern. Die Passagiere sind unzufrieden mit dieser Massnahme. 57% wünschen, dass das Wasser nicht mehr eindringt und sie ihre Kajutentüren wieder öffnen können. Ausserdem soll der Steuermann entlassen werden, weil er zu spät gehandelt hat. Damit hofft man, die Lage in den Griff zu bekommen.

Es wird erwogen, die Pumpleistung weiter zu erhöhen. Die Idee wird verworfen. Die Pumpen würden wegen der grossen Belastung in 3 Monaten nicht mehr funktionieren. Das würde grossen wirtschaftliche Schaden für die Rederei bedeuten.

Das Schiff sinkt weiter.

Der Kapitän informiert sich über Funk, welche Massnahmen andere Schiffe zur Vermeidung von Kollisionen mit Eisbergen getroffen haben. Es wird überlegt, diese Massnahmen gleich für die nächste Fahrt im nächsten Herbst verbindlich umzusetzen.

Das Schiff ist gesunken.

via Blogwiese.ch, nicht meine Parabel natürlich 😉

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

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