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erstes virtuelle Magazin: SL Business

Second LifeDemnächst soll für Second Life ein Ingame Magazin erscheinen. Laut 3PointD.com:
SL Business magazine bills itself as „€œthe Premiere Virtual Branding Magazine“€? and flags a wide range of featured content, including: RL/SL News, Getting Started, The ToolBox, Success Stories, Music, Programing, Fashion, Outlook and Investing, Law, Comics, Announcements and Contests [including writing, scripting and building contests]. Weitere Infos dazu im Folgeartikel: More on SL Biz Mag: PDF vs. Web Smackdown

via Webmaster Blog

Wer sich näher für das 3D-Web interessiert, möge bei Markus Breuer vorbeischauen, der sich insbesondere mit Second Life befasst. Warum das immer mehr Leute so spannend finden? Markus nennt ein Beispiel: Grundsätzlich haben virtuelle 3D Welten meines Erachtens ein gewaltiges Potential for eCommerce-Anwendung, konkret Shopping. Aktuell hapert es bei fast allen Systemen mit der Anbindung an Warenwirtschfts- und Payment-Systeme. Grundsätzliche Hürden sind die Anonymität (auf den meisten Plattformen) und die geringen Anwenderzahlen. Aber das sind lösbare Probleme. Wenn diese einmal gelöst sind, wird so manche/r Anwender/in als Avatar shoppen gehen. Shoppen macht ja zusammen immer viel mehr Spaß als allein – in virtuellen Welten genauso wie im in der physischen Welt – und ganz anders als im Web.

Eine weiteres Blog, das sich mit den 3D-Welten beschäftigt, ist das o.g. 3pointD: 3pointD.com reports on emerging 3D connectivity „€” a phenomenon sometimes called the metaverse „€” in all its manifestations. From virtual worlds like Second Life to applications like Google Earth, from cool mapping hacks that link up real-world locations to new ways of creating virtual ones, from concepts like folksonomy to the culture of online worlds, find news and feature articles about all that and much more at 3pointD.com, every day.

Ich weiss, SL hat eine total beknackte Grafik und erzeugt mE keinen Flow. Im Gegensatz zum „echten“ MMORPG World of Warcraft, das vielen gezeigt hat, wie man Onlinewelten bauen muss, damit sich mehr User dafür interessieren (der Erfolg ist bezeichnend und auch wegweisend). SL hat zwar nicht den Anspruch, ein Game zu sein, aber so oder so muss SL erhebliche Verbesserungen am Design, am Interface und an der Einsteigerfreundlichkeit vornehmen, bevor sich tatsächlich mehr Menschen ausser den Avantgardisten dafür begeistern können. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass das „3D Web“ zB Second Life sein wird. Das 3D-Web wird ähnlich dem heutigen Web keinem „gehören“. Sicherlich scharren momentan einige Firmen mit den Füßen scharren, in Erwartung das 3D-Web zu erobern und ein gigantisches Geschäft zu machen, warum auch nicht, betrachtet man die Historie früher Branchen (IBM = PC, Microsoft = OS + Office, eBay, Amazon = ecommerce, Googe, Yahoo = Suche). Es wird wohl irgendwann, irgendwie erneut dazu führen, dass man sich auf „3D-Standards“ einigt. Dazu muss man sich aber einigen bzw einer gibt wieder mal eine Art von Quasi-Standard vor (wie Tim Berners-Lee mit HTML). Noch ist es ein weiter Weg bis dahin.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

7 Kommentare

  • Das eine einzelne Firma die Hand über SL hat, sehe ich auch als problematisch an. Ich könnte mir allerdings durchaus vorstellen, dass irgendwann einmal das Protokoll offengelegt wird, und dann jeder eine eigene Sim auf seinem Server laufen lassen kann, so wie heute jeder einen Apache auf seinem Webserver hat. Das dürfte die SL Econonmy zwar ziemlich aufwirbeln, insbesonere die Landpreise werden in den Keller gehen, aber was soll’s.
    Die Problematik des User Interface und der Grafik halte ich für wenig problematisch, da wird sich sicher noch einiges verbessern. Hat es ja schon.

  • Erst wenn man 3D-Welten so verteilen kann, wie man heute webserver verteilen kann, erst dann funktioniert ein 3d-web.

    Kein Stück eher.

    Und was die total beknackte Grafik angeht: Das ist user generated content. Das ist wie ne Webseite aus dem Jahre 1997 oder so. Die sahen auch nicht so toll aus.

    Ausserdem kann ich im 3D-Web keine natürlichen Produkte kaufen. Die kann man einfach nicht übertragen. Oder hat schon jemand erfolgreich überprüfen können, wie reif die Ananas ist?

  • zum letzten Punkt der Interaktion des Users mit seiner Umwelt: Die Physikengines iaS werden immer besser, warum sollte man also zB nicht feststellen können, ob eine Banane zu weich, eine Ananas nicht reif oder die Milch sauer ist? es kommt dabei darauf an, ob man solche Engines einbauen kann und welches Gefühl sie dem User vermitteln. Je besser desto schneller stellt sich der Flow in einer virtuellen Umgebung ein, man wird ein Teil von ihr. Leider leider weiss ich viel zu wenig über Gamedesign (da ich denke, dass aus dieser Richtung am ehesten innoviert wird), da gibt es aber wunderbare Seite, muss mir das mal reinziehen, wenn ich den Bookmark wiederfinde.

  • Es gibt zwar tolle Visualisierungen, aber die sehen in der Regel nur schön aus. Mit Sound kann man das auch verknüpfen, das ist fast kein Problem. Jedoch kann man die motorische Sensorik (?, Tastsinn) und Gerüche bei weitem noch nicht mal im Labor wirklich authentisch reproduzieren.

    Und genau die beiden Dinge brauche ich, um den Reifegrad einer Ananas zu erkennen. Riechen und Tasten.

    Jeder der mal allein auf einer Insel auf einem skandinavischen See gestanden hat, weiss das man überwältigende Gefühle (ausgelöst durch Natur) nicht virtualisieren kannst. Es sei denn, sie sind genau so erlebbar. Vielleicht via Kortex-Plugin.

  • Spinnmodus: Was wäre wenn man in einer virtuellen Umgebung Norwegen tatsächlich via Kamera Bewegt-Bilder aus der echten Landschaft übertragen würde? So, dass es, wenn man sich dreht, die Umgebung perspektivisch stets korrekt aussieht. Dazu der Umgebungssound. Erscheint mir mit heutiger Technik nicht machbar, realtime echte Landschaften ingame zu projizieren und mit Wechsel des Beobachterstandpunkts neu zu berechnen. Solange ich den Sinn Sehen und Hören benötige, nicht aber den Tastsinn, könnte ich mir schon vorstellen, dass man eine Art von Mashup aus Real und Virtuell durchaus kombinieren könnte. Ob sowas technisch in naher Zulunft möglich ist? Keine Ahnung. Vorstellen kann ich es mir aber.

  • Wenn man einen Roboter mit passenden „Sensoren“ und Breitbandinternetanbindung nach Norwegen stellt, wäre das heute schon machbar.

    Es ist mit moderenen 3D-Engines kein Problem Videos auf Flächen zu rendern. Das gibt es sogar in Second Life, wo vorzugsweise Pornos auf Leinwände projeziert werden.

    Es würde nur noch die passende gesichtsfeldweite Projektion fehlen, damit man wirklich den Eindruck bekommt dort zu sein.
    Eine CAVE (http://de.wikipedia.org/wiki/Cave_Automatic_Virtual_Environment)
    für zu hause kenne ich noch nicht, wird aber mit LED-Projektoren in Zukunft aber irgendwie machbar.

    Zusammen mit einer 3D-Maus (ist handelsüblich für Rapid Prototyping im Automobilbau erhältlis) wäre es zumindest denkbar, sich virtuell über die Erde zu bewegen. Egal ob im Libanon, auf der Antarktis oder im Garten um der Ecke.

  • Yo. Es ist in der Tat schwer vorstellbar, dass Second Life mehr oder weniger direkt zum Web.3D wird. Dafür ist aber sicherlich nicht der aktuelle Client verantwortlich (der in der Tat ein Usability Nightmare ist) oder die Tatsache, dass SL keinen Flow erzeugt („das Web an sich“ hat auch keinen Flow) als vielmehr die Single-Source-Problematik. Unternehmen machen in SL sicherlich schon Marketing- und eBusiness EXPERIMENTE. Ein großes, geschäftskritisches Projekt hier zu starten, wo es keinen Plan B gibt, falls Linden Lab mal die Grätsche macht ist aber … vielleicht keine gute Idee.

    Andererseits ist LL bisher das einzige Unternehmen, das eine einigermaßen offene Plattform (konzeptionell nach oben offen, offen für Anwender und offen für Anbindung ans Web; nicht „source code offen“) geschaffen hat. Die Open Source Experimente in dieser Richtung und andere kommerzielle Ansätze sind entweder lachhaft (in Fertigstellungsgrad oder Usability) oder mangelhaft hinsichtlich konzeptioneller Offenheit. Insofern hat Linden Lab vielleicht gar kein schlechtes Standing im Rennen um einen De-Facto-Standard. Und – zumindest laut Aussagen des Managements – ist die Lizensierung und die Freigabe zumindest des Clients in Open Source auf der Agenda. Das Kommunikationsprotokoll zwischen Server und Client wird gerade „reverse-engineered“ – mit Duldung von Linden Lab.

    Trotzdem Zustimmung: es ist noch ein weiter Weg und er ist eventuell schwieriger als bei der Entstehung des WWW. Aber die ersten Schritte sind gemacht.

    Zum Thema Mashup RL/SL bestell Dir einfach mal „Rainbows End“ von Vernor Vinge. Ganz frisch und nur in Hardcover erhältlich. Spannend (wenn mal SF mag) und ein extrem plausibles Modell für einen praktikablen Mashup. 🙂