Sonstiges

Google richtet Blick auf KMUs

Google hat mit dem Start von Google Apps nun erstmals die KMUs (kleine und mittelständische Unternehmen) dediziert ins Visier genommen:

Google Apps for Your Domain lets you offer our communication and collaboration tools to your entire organization — customizable with your branding, color scheme and content through the administrative control panel, and with no hardware or software to install or maintain. … First you’ll tell us which users should have accounts with your domain (you can add, remove, suspend or delete users at any time). Next you’ll decide which services you’d like to activate (you can pick any combination of the services listed on the right, and add or remove any of them at any time). After you choose your services, we’ll help you activate them, which usually involves adjusting some of your domain settings. That’s it — there’s no complicated hardware or software to worry about. Your users can just go online to start using these hosted services.

Die momentanen angebotenen Produkte sind:
Google Talk, Google Mail, Google Calendar und Google Page Creator

Laut Techcrunch sollen noch Writely (Word) und Spreadsheet (Excel) ergänzt werden.

Michael Arrington / Techcrunch meint:

Google and Microsoft are approaching this from very different positions. Google has a clean slate but has to play catch up in customer acquisition and in building compelling functionality. And while Microsoft has a lock on customers at this point, their need to protect a huge revenue stream puts them at a distinct disadvantage. Who wins this fight could very easily be settled in the next 12 months, after Office 2007 and Vista hit the market and Google fleshes out its offering. But regardless if the result is that the cost of creating office based documents falls, the consumer wins.

Ich habe so meinen leisen Zweifel, dass sich die KMUs in Scharen dafür interessieren werden. Zu sehr steht der persönliche Kontakt im Vordergrund, auch und insbesondere wenn es um Fragen des Supports geht. Und gerade – im Vertrieb und Support – ist Google schrecklich schwach aufgestellt. Zumal Google mit Sicherheit gerade im Business als Suchmaschine wahrgenommen wird. Produkte wie Google Page Creator oder zB GMail werden als Bleeding Edge-Kram wahrgenommen. Ob sich insofern eine spürbare Anzahl von KMUs auf Google einlassen sei mal dahingestellt. Mit den bisherigen Business-Services hat sich Google nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

Nichtsdestotrotz entwickeln sich Unternehmen weiter. Und natürlich wird es sich herumsprechen, dass ASP-Lösungen (Application Service Providing) uU die Kosten senken können (Lizenzkosten, Hardwarekosten wie Server). Das, was für die Großen unter dem Stichwort Outsourcing schon gang und gäbe ist, wird für die Kleinen möglicherweise ASP sein. Betrachtet man jedoch die IT Lösungen der Steuerberater, Zahnärzte oder Apotheker (nur um einige Beispiele zu nennen), so haben sich längst etablierte Systemanbieter breit gemacht, die ganz sicher nicht Google das Feld überlassen werden. Und nur weil Google jetzt Google Apps anbietet, wird der deutsche Steuerberater sich nicht aus dem DATEV-Verbund ausklinken. Und es wird mehr oder minder in allen Branchen ähnlich aussehen.

Ich bin gespannt, wie sich Google dahingehend entwickelt und welche Antworten sie finden werden.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

2 Kommentare

  • […] So bietet diese “Small Business” Version verbesserte Features und Schnittstellen im Vergleich zu der seit August verfügbaren “Standard Version” von Google Apps. Mit einem eMail Speicherplatz von 10GB pro User, werbefreien Interfaces, einer garantierten Verfügbarkeit von 99,9% und einem 24/7 Support ist dies ein weiterer Schritt in die Microsoft-Domäne der Office-Produkte. Weitere Unterschiede zeigt Google in seiner Vergleichsmatrix. Allerdings ist die Nutzung der “Premiere Version” nicht kostenlos sondern schlägt mit $50,- pro User und Jahr zu Buche. Im Vergleich zur Lizenz eines Microsoft Office Paket der kleinsten Version (EUR 250,-) stellt dies trotzdem eine deutliche Ersparnis dar. […]

  • […] Zu den schon bekannten Anwendungen Email, Chat, Schreiben und Tabellenkalkulation könnten noch Präsentation (PowerPoint Alternative!), Projekt Management, (echte) Kontaktverwaltung, Online Storage und File Sharing, Diskussionsforen, Wiki, Video Chat und Web Meeting kommen. Das wäre echt ein rundes Angebot für Klein- und Mittelständische Unternehmen und ein erstes echtes Konkurrenzprodukt zur Microsoft Familie. […]