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Der Erfolg von MySpace: Nur ein Fake?

Trent Lapinksi meint, dass die Hintergründe des angeblichen MySpace-Erfolgs auf Spam beruht… (via Buzzingo, siehe auch Digg, die darauf verweisen, dass News Corp – die Murdoch-Fa. – hinter MySpace – eine Veröffentlichung verhindern möchte). Startup Review geht das etwas ruhiger und analytischer an, warum MySpace so abgehoben ist.

Würde so eine Analyse gerne mal für OpenBC, besser noch für StudiVZ sehen. OpenBC wuchs mE recht organisch. War ein sehr spannender Weg 2004/2005. Dahingegen behauptet das junge, frische, unerfahrene StudiVZ – eine Art Facebook Klon -, ein super rasantes, intergalaktisches Wachstum hinzulegen. Weit mehr als 10% der deutschen Hochschulabsolventen hätten sich bereits dort registriert. Nach wie vor bin ich äusserst skeptisch, was wirklich dran ist. Um nicht eher zu sagen misstrauisch. ein Social Network in deutschen Landen, das rasant wächst? Ein Oxymoron! Aber, hey, Rob, nur weil es bisher niemanden gelungen ist, in D ein C2C-Social Network zu etablieren, muss es dann gleich heissen, dass es nicht geht? Mitnichten. Nix ist unmöglich, sagen uns die Japaner. Dennoch, ich habe Bauchgrummeln, was wirklich dahintersteckt.

Machen wir uns nix vor: Angesichts der Unsummen, die für erfolgreiche Plattformen wie Facebook und MySpace geboten werden, fällt es sicherlich prinzipiell jedem Social Networking Unternehmer schwer, seinen Laden nicht mit Dopingmitteln aufzupumpen. Das ist kein klarer Vorwurf gegen StudiVZ, auch wenn ich ahne, dass bald die ersten Böser-Bube Kommentare einschweben werden deswegen. Es ist mehr der Fakt, auf den ich hinausmöchte, dass Millionen von Dollarscheinchen Menschen gerne schwach machen. Alleine schon die Art und Weise, wie sich die drei Konkurrenten (StudiVZ, Unister, Studylounge) im Netz via Kommentaren angiften, spricht Bände.


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Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

17 Kommentare

  • Jamba-Übernahme: Das Spam 2.0-Imperium schlägt zu…

    Die News Corp. des Medienmoguls Rupert Murdoch übernimmt laut "Wall Street Journal" für 187,5 Millionen Dollar von der Sicherheitsfirma VeriSign die Mehrheit an dem umstrittenen Berliner Klingeltonanbieter Jamba. Das Unternehmen soll mit de…

  • Hmm … kann natürlich sein, dass StudiVZ nicht wirklich so viele Benutzer hat, aber man findet doch sehr viele Mitstudenten und es ist auch fast jedem Studenten ein Begriff. Kann also durchaus sein, dass es doch 1 Mio. Studenten bis November sind 🙂

    Allerdings finde ich die Macher etwas unprofessionell. Sieht für mich aus, wie wenn ein paar technisch nicht begabte eine Menge Glück mit einer guten Idee (Facebook Kopie) hatten 😉

  • […] MySpace ist die Mutter des Web 2.0 Der Beitrag wurde am 13. September 2006 von Oliver Karthaus veröffentlicht Und mich wundert, dass Peter Chernin, COO der News Corp., nicht auch für MySpace in Anspruch nimmt, dass man ja eigentlich auch das Internet erfunden hat. So könnte man es zumindest annehmen, wenn man die folgenden Zeilen des arroganten Herrn liest: „€œIf you look at virtually any Web 2.0 application, whether its YouTube, whether it“€™s Flickr, whether it“€™s Photobucket or any of the next-generation Web applications, almost all of them are really driven off the back of MySpace.“€? Was YouTube angeht, könnte man ja noch sagen: Okay, da kommt einiges an Traffic durch Links von MySpace-Profilen. Trotzdem ist YouTube aktuell bereits so verwurzelt, dass es auch gut ohne MySpace auskommen könnte. Aber Flickr und Photobucket? Ich würde mich da sogar ein wenig weiter aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass ohne diese Web 2.0 Dienste, der Erfolg von MySpace gar nicht so groß wäre und das man durch diese Dienste mehr als nur profitiert hat. Denn mal ganz ehrlich: MySpace ist ein einziger Horror, wenn man sich mal die technische Seite betrachtet. Da macht diese Aussage von Peter Chernin nicht gerade Hoffnung auf Besserung: „€œGiven that most of their traffic comes from us,“€? he said, „€œif we build adequate if not superior competitors, I think we ought to be able to match them if not exceed them.“€? Überlasst das doch einfach den Firmen, die sich darauf spezialisiert haben und sich mit der Materie auskennen. Mehr auf Techcrunch. Ein interessanten Artikel zum möglichen Wachstum von MySpace gibt es bei Robert Basic. Abgelegt in Werbung & Marketing […]

  • Jepp, ich finde auch sehr viele Leute, die ich kenne und es kommen immer wieder neue dazu.
    Aber mich wundert’s auch etwas, dass sie nicht sagen, wie viele sie jetzt haben, sondern dass sie bis November vermutlich eine Million haben werden.

    Ansonsten ist die Unprofessionalität vielleicht ein Grund für den Erfolg. Einen MySpace-Account hab ich jedenfalls nicht.

  • Ich kenne keinen Studenten, der StudiVZ nicht kennt bzw. nicht dort angemeldet ist und denke daher, dass die besagten 10% eher noch tiefgestapelt sind.

    Und wenn ich sehe wie viel Zeit meine Freundin und deren Freundeskreis mit „Gruscheln“, Verschicken von Nachrichten und verwalten von Kontakten beschäftigt ist, entzieht sich das mit zwar jeglichem Sinn, aber erstaunlich ist es allemal.

    Ebenso erstaunlich finde ich aber auch, dass es etwas derartiges nicht schon viel früher gab.

  • Hallo,
    ich bin einer der Mitgründer von StudiVZ und es freut mich sehr, dass das Thema so stark diskutiert wird. Ich kann Euch versichern, dass unsere Nutzerzahlen stimmen, es sind jetzt ca. eine halbe Millionen Studenten bei uns angemeldet und wir gehen davon aus, dass es bis November eine Millionen sein werden. Jeden der daran zweifelt, lade ich ein sich einmal auf uns unserer Plattform anzumelden und er wird erstaunt sein, wie viele Freunde man findet.
    Cheerio aus Berlin,
    Michael

  • https://www.basicthinking.de/blog/2006/09/13/der-erfolg-von-myspace/

    Hi, hier ist Ehssan, der gründer von studiVZ. danke für deinen beitrag. ich wurde zufällig darauf aufmerksam gemacht.
    anbei einige anmerkungen zu unseren nutzerzahlen.

    1) eine kurze umfrage, insbesondere an den NRW unis (mit die grössten deutschlands!) wie münster, giessen, aachen, usw zeigt jedem, dass es dort praktisch keinen studi mehr gibt, der nicht das studiVZ nutzt oder es zumindest kennt.

    2) weiterhin: als wir etwas mehr als 1 tag offline waren wegen unseres serverumzugs, und nur mein blog angezeigt wurde unter unserer normalen URL, schossen meine hierfür zuvor bei youtube eingebundenen videos („Frl. D.D.“) in die globalen top20 und wurden für jedermann ersichtlich weit über 100.000 gesehen – an einem tag! 🙂

    3) zum thema konkurrenz: im gegensatz zu den beiden anderen deutschen seiten, die uns seit mai bzw. juli teils 1:1 in sprache, stil und aktionen versuchen nachzuahmen, unglaubliche behauptungen anstellen,… haben wir nie finanzielle anreize gesetzt, die in grösserem masse zu fake profilen hätten führen können. bei den beiden nachahmer-seiten bekommen die leute teils bares geld pro einladung! reisen, gutscheine, ipods! dies kommunizieren sie massiv durch (spam)/emails/“newsletter“. (bei studiVZ gab es seit monaten noch nicht einmal einen newsletter!) welcher schüler lässt sich da nicht schnell verführen in ein paar stunden unmengen an fake-profile zu generieren/zu klauen, um an die versprochenen preise zu kommen?

    4) beim studiVZ sind mehr als ca. 50% (bis zu 2/3) aller nutzer täglich online! das wird bei den nachahmern nicht der fall sein. ein blick in alexa.com gibt über unsere page impressions (PI) und damit genau diesen werten einen groben eindruck… 🙂

    5) zu den zahlen: es sind mittlerweile rund 500.000 studis online und somit rund jeder 4. deutschsprachige student! u.a. die konkurrenz hat JURISTISCH diese zahlen sich bestätigen lassen. wären sie nicht richtig, müsste man die zahlen-aussagen bei androhung hoher geldstrafen sofort unterlassen. dies ist offenbar nicht der fall!

    6) es verwundert manche, dass studiVZ so viele extrem aktive nutzer hat und das praktisch ohne werbung, da es scheinbar kontraintuitiv ist. aber mathematisch und anbetracht der zielgruppe, ist es leicht auszurechnen, wie exponentielle effekte zu einem solchen wachstum führen können wie beim studiVZ. ähnliche oder gar viel stärkere entwicklungen haben auch andere seiten hingelegt: bebo hat nach nur 2 jahren über 20 mio nutzer/registrierungen.

    7) letzter punkt: wir suchen stets gute leute als praktikanten oder php-entwickler etc. und arbeiten sehr transparent. wenn du (oder andere skeptiker 😉 lust hast, kannst du gerne jederzeit uns in berlin besuchen und einen blick in unsere technik werfen und dich von unseren zahlen selbst überzeugen. wir haben nichts zu verbergen und arbeiten sauber.

    Viele Grüsse,
    Ehssan Dariani.

    PS: wir arbeiten an kooperieren mit namhaften organisationen und partnern. auch hier kann man sicher sein, dass sie unsere zahlen genau geprüft haben.

  • @Robert: muss leider los, sonst gerne. können dies aber gerne in einem persönlichen gespräch oder telefon-interview besprechen 🙂 VG, Ehssan.

  • Hätte ich – als ich letztens in Berlin war – doch einfach mal vorbeikommen sollen. Ich dachte mir, ihr seid zu beschäftigt und ich hätte euch sicher mehr abgelenkt als bei irgendwas geholfen. 🙂

    Ein Erfolgsfaktor ist sicher das Gruscheln. Das hat sich rumgesprochen, die Leute woll(t)en wissen, was das ist und noch viel lieber wollten sie mitmachen, dabei sein.

  • […] Der amerikanische Journalismusstudent Trent Lapinski versetzt der harmoniebedürftigen Social Web Gemeinde mit seinen Enthüllungen rund um die Entstehung von MySpace einen schmerzhaften, dem Communityportal von Murdoch selbst wahrscheinlich nur einen mickrigen Stoß. MySpace und SPAM? Ja und? Interessiert das einen Medienmogul wie Murdoch, der schon ganz andere üble Vorwürfe aussitzen musste? Nicht die Bohne. Das Ding läuft. Das Ding hat über 100 Mio Nutzer – freiwillige Nutzer. Das Ding ist niemanden Rechenschaft schuldig, denn es wird hauptsächlich für einen Grund verwendet: Werbung. Jeder kann für sich, seine Band, seine Firma, seinen Film, seine Viralaktion oder was weiß ich lautstark in den virtuellen Raum brüllen. Solange man das darf, ist alles in Ordnung. Wem das nicht gefällt, der lässt die Finger davon. MySpace ist die ultimative Spielwiese für alle die in irgendeiner Form kostengünstig werben wollen. MySpace ist der größte Jahrmarkt im Internet. Doch Achtung! Auch ein Jahrmarkt kann Reizüberflutung auslösen und ist wohl eher nur ein kurzweiliges Vergnügen. Doch Qualität scheint nun wirklich nicht der Anspruch von Murdoch & Co. zu sein. Doch das dürfte doch jeder schon lange wissen. Seht es doch einfach als Bildzeitung des social webs an. Keiner mag sie, doch jeder liest sie irgendwie doch – und wenn auch nur indirekt. […]

  • Wirklich „neu“ ist die Sache mit dem studiVZ eigentlich gar nicht. Vor einigen Jahren war das Stichwort halt noch „Community“. Der einzig wirklich neue Punkt bei den unter Web 2.0 laufenden Social Community-Projekten scheint mir die Funktion „A kennt B über X“ zu sein. Und natürlich die Konzentration auf genau die Kommunikationsfunktionen. Ein wenig das Google-Prinzip: Schlicht und auf das wesentliche konzenntriert, das aber gut umgesetzt.

    Spannend wird aber die Frage sein, wie sich das ganze auf Dauer finanzieren soll. Da kommt dann eben doch Werbung ins Spiel – auf studiVZ bisher verzichtet und sich dadurch auch beliebter macht, als die Konkurrenz, die gleich zumindest auf Google AdWords setzt. Und dann mögen manche das ganze doch nicht mehr so toll finden. Irgendwann mag auch der Gruschel-Hype abflauen. Schließlich wird es immer leichter, die eigene Seite ins Netz zu stellen – daher denke ich mal, dass studiVZ irgendwann „nur“ noch eine Art Visitenkartenfunktion haben wird, der Rest wird sich auf weiter spezialisierten Seiten abspielen.

    Vor einiger Zeit gab es z.B. den großen Hype um das Thema „Schulfreunde finden“. Es schossen ebenfalls einige Seiten ins Kraut, wie auch beim aktuellen Trend zuerst in den USA und dann die deutschen Clones (z.B. stayfriends.de). Wen interessiert das heute noch? (Natürlich laufen die Seiten weiter und mögen auch finanziell für die Betreiber noch was abwerfen, aber mir scheint: nicht mehr lange).

    Vielleicht schafft es studiVZ tatsächlich, auf eine Million User zu kommen. Dann wird die Luft aber knapp werden (und die Leichen im Keller – also die nicht mehr aktiven Profile – beginnen zu stinken ;-). Nicht jeder will unbedingt sein Profil im Netz sehen.

    Oli, Studis-Online.de (eine der größten Webseiten für Studis mit Inhalten – und einem klassischen Forum, ganz ohne echte Community 😉