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Zeeya.net: Social Network für Studenten

zeeya.netnach StudiVZ, Studylounge und Unister gesellt sich der vierte Kombatant aus deutschen Weblanden in die Kampfarena der studentischen Facebook-ähnlichen Social Networking Anbieter. StudiVZ ist mit Abstand No.1 (laut Eigenaussage 1 Mio Accounts), Studylounge- und Unisterzahlen habe ich leider keine zur Hand. Jemandem bekannt?

Wer
Das Startup nennt sich Zeeya.net und ist ein Werk von Vera Brannen und ihrem Mann Sam Brannen (ein echter Coder und Systemarchitekt von seinem Werdegang her). Vera kenne ich recht gut und wollte daher nicht früher über Zeeya schreiben, da die letzten Wochen StudiVZ auf dem Blog-Grill geröstet wurde. Da sich langsam der Staub um das Gruschelnetzwerk legt, kann man mir hoffentlich keine Einflussnahme vorwerfen, wenn ich jetzt erst darüber schreibe, zumal auch Thomas heute darüber berichtet hat (ja ja, Blog-Diplomatie…):)

pfui deibelWas ich zu Vera und Sam sagen kann? Es kann durchaus sein, dass sie mal als kleine Kinder Gummibärchen gestohlen haben, Vera möglicherweise zu ihrer Teeniezeit wildfremden Männer in S-Bahnen schöne Augen gemacht hat, Sam als US-Bürger bei Star Spangled Banner aufsteht oder beide hin und wieder nix gegen die Kinderarmut in D unternehmen. Ich schreibe das vorsichtshalber jetzt schon mal vorab, damit andere nicht mehr recherchieren müssen (was ja jetzt zZt hippe Mode ist:), um Skandale aufzudecken. Immerhin sind es ja Gründer eines studentischen Social Networks! Ach ja, so sehen die beiden Wilden aus (ich denke, man sieht ihnen die Geld- und Datenprofilgier an;):
Vera und Sam Brannen


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Was?
Ähm ja, wo waren wir stehengeblieben? Zeeya, ja richtig… Zeeya über sich:

„Das Online-Netzwerk Zeeya.net bietet Studenten die Möglichkeit weltweiter Kontakte zu anderen Studierenden – um sich kennenzulernen, um sich nicht aus den Augen zu verlieren, um sich über alles Mögliche auszutauschen, kurz: um Spaß zu haben!“ Wir bieten ein vielseitiges, einfaches und kostenloses Netzwerk mit einem abgewogenen Mix von Fun und Wissensaustausch. Da jeder jeden über sechs Ecken kennt, werden diese Verbindungen zwischen den Mitgliedern visualisiert. So erkennt jeder schnell die Freunde seiner Freunde und findet Gleichgesinnte. Dies erleichtert Erstsemestern den Start in einer neuen Stadt, ermöglicht einfache Kontaktpflege während dem Auslandsemester und vernetzt Studenten hochschulübergreifend miteinander.

Wie?
Zeeya Navigation
Die meisten Hauptnavigationspunkte / Funktionen sind typisch für Social Networking Portale:
– Freundesnetzwerk, Einladungen
– Profile, Interne Messages, Gästebuch, Zugehörigkeit zu Foren
– Bilderalbum: aber, fremde Alben nur sichtbar, wenn man fremde Profile aufsucht, leider keine zentrale Bidlerablage, sehr sehr schade. Kein Tagging, kein Voting, nix… da ist mE noch viel Luft drin
– Gruppen (Foren): Rechtemanagement sollte man sich bei OpenBC/Xing abkupfern, fällt anscheinend komplett (ebenso fehlt ein Eventkalender, wohl eines der wichtigsten Dinge.. nun denn)
– insgesamt fehlen Einstelloptionen zum Schutz der Privatsphäre, auch hier empfehle ich einen Blick auf OpenBC, die sehr detailierte Optionen dazu anbieten. So kann man nirgends einstellen, dass Kontakte ab der [dritten…] Netzwerkstufe keine Privatdaten einsehen dürfen
– T-Shirts: das als Hauptnavigationspunkt finde ich verschwendeten Platz, mE völlig unintereressant für eine SN-Plattform und verwirrt mich als User, warum dieser Punkt so prominent platziert wurde

Ingesamt ist mir die Funktionspalette noch zu brav, um sich markant von den anderen Mitbewerbern abzusetzen. So ist man zB nicht dem Credo von MySpace gefolgt, dem User die Gestaltung seiner eigenen Profilseite zu überlassen. Stattdessen setzt man ihm ein fertiges Formular nach dem anderen vor. Finde ich bei allen Anbietern sehr schade, dass es keiner anbietet, wäre aber durchaus etwas, um ein wesentlich stärkeres Involvement zu erzeugen. Zumal man sich ja auch zwingend abgrenzen muss, um Wechselwilligen einen triftigen Grund zu geben. Das einzige, was Zeeya von den anderen abgrenzt, scheint die sprachliche Lokalisierung zu sein, die man von vornherein zum Start mitbringt (war auch nicht bei StudiVZ so). Aber auch das ist kein echtes Abgrenzungskriterium. Das Design von Zeeya ist btw zwar nicht mein Geschmack, da zu kontrastarm und mE einen Tick zu hell, aber immerhin ist die Usability ok.

Anbei eine Beschreibung via PDF: about Zeeya

Wieviel?
Es schaut so aus, als ob Vera und Sam bereits – obwohl sie erst am Start stehen – einen Investor gefunden haben, der offensichtlichmehrheitlich bei Zeeya eingestiegen ist. Da im Impressum eine Firma namens „VIR Verlag Industrie & Recht AG, 9500 Wil / SG, Schweiz“ genannt wird, die mW nicht den Brannens gehört. Konnte zu der Firma auf die Schnelle nur das hier finden. Ohne mehr zu wissen, fände ich es schade, dass man sich zu früh an Dritte gewandt hat, aber wait and see, das bekomme ich noch raus, was es damit auf sich hat.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

12 Kommentare

  • …wenn sich dein neuer Chef dein letztes Saufgelage anschaut……

    …dann wird er dir warscheinlich eine Gehaltserhöhung vorschlagen! Und verstehen warum du am letzten Freitag krank warst;-)
    Schon wieder heiße Diskussion um web 2.0 und das studivz.
    In kürze:
    StudiVZ sagt, dass alle Bilder sicher und die Privat…

  • Au fein. Noch ein Social Network, wo ich meine Daten hinterlassen kann. Hoffentlich sind die nicht so fies wie Xing (formerlý OpenBC). Die haben mir schon zwei Accounts gelöscht. Da lobe ich mir StudiVZ, dort durfte ich heute sogar Mitglied der Strebergruppe werden. Wenn sich das nicht förderlich auf mein Dossier bei den Headhuntern auswirkt. Näheres dazu findet ihr in der neuen WirtschaftsWoche. Oder ihr googelt mal nach meinem Namen.

  • „Ach ja, so sehen die beiden Wilden aus (ich denke, man sieht ihnen die Geld- und Datenprofilgier an;)“

    Genau. Denn sie tragen T-Shirts. Genauso wie die Jamba-Jungs und ihre StudiVZ-Klonlinge. Und die gehören ja auch zu den Guten.
    😉

    Jedenfalls wirkt das ganze nicht ganz so wie die „wir sind niedliche Jungs in Cordhosen und hatten da mal so ne Idee“-Nummer.

  • Toll.
    Früher gabs einfach das Internet.
    Mit verschiedenen Foren, Mitmachseiten, informativen Technik-Blogs, hilfsbereiten Leuten, geistig anregenden Allgemeinblogs, interessanten Themenblogs (boocompany) und und und.
    Irgendwann meinten dann Leute aus diesen sozialen Gefügen – die sich auch prima selbst organisieren – irgendwie Geld zu schlagen.
    Also kaufen sie sich ein paar Kilometer Stacheldraht und gründen eine Community. Die Frühaufsteher (openBC, Xing, u.a.) werden ihr Schäflein ins trockene bringen. Spätkommer wohl eher nicht.

  • Ende September hatte ich Unister, studylounge und studivz für ein lokales Studentenmagazin interviewt.
    die damaligen Zahlen:
    Unister:100.000
    Studylounge:50.000

    studivz ist ja bekannt..

    dürften aber nicht mehr aktuell sein, die Zahlen.

  • Social Networks für Studenten: Unister und Zeeya…

    Vor einiger Zeit schrieb ich über Unister und fasste ein wenig zusammen, was ich gut fand und was weniger gut. Und siehe da, eine gute Woche später habe ich auf Unister.de eine Nachricht von einem der Mitarbeiter, der auf meine Anmerkungen eingegange…