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warum verschwinden manchmal Kommentare?

Ihr schreibt auf einem Blog einen Kommentar. Nach dem Speichern ist der Eintrag zu sehen. Aber auf einmal ist nach einem erneuten Besuch des Artikels Euer Beitrag weg. Schweinerei, Zensur! Na, das ist nicht die Regel, eher Spam. Wieso? Anhand des WordPress-Systems anbei der Versuch zu erklären, wo der „gelöschte“ Kommentar denn nun steckt?

WordPress zeigt dem Kommentierenden nicht an, dass zB Akismet – ein Spamschutz von WordPress – Euren Kommentar als Spam erkannt hat. Vermeintlich erkannt hat, muss man sagen. Warum auch immer Eure URL – die manche im Kommentarformular als Homepage mitangeben – in der sog. „Blacklist“ auf dem Akismet-Zentralserver irgendwann einmal gelandet ist, gleicht Akismet bei jedem Kommentareintrag die URL-Liste mit Eurer URL ab und wenn ein Treffer zurückgemeldet wird, deklariert Akismet den Kommentar als Spam. Oder ein anderer Spamfilter hat zugeschlagen, der gegenüber Akismet auf andere Mechanismen zurückgreift, Spam auszusortieren.

Jetzt kommt es darauf an: Entweder schiebt der Spamfilter den Kommentar in die Moderationsschleife und WordPress zeigt dann dem User mit einer Meldung bei den Metadaten zu diesem Kommentar an, dass der Kommentar noch freigeschaltet werden muss.


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Oder? Wenn der Kommentar nicht den Status „Moderation“ verpasst bekommt – das hängt vom Plugin ab, zB Akismet vergibt keine Moderations-Ohrenmärckchen – sieht der Kommentierende seinen Beitrag ohne Weiteres. Als wäre nix passiert. Tückisch! Im Hintergrund hat Akismet nämlich (oder ein anderes Plugin) unsichtbar zugeschlagen und Euren Kommentar in den internen „Spamordner“ geschoben, den Ihr eben nicht einsehen könnt. Nur der Admin. Da schlummert Euer Beitrag, solange der Admin nix macht. Besucht Ihr dann nach einiger Zeit das Blog wieder, seht Ihr den Kommentar bereits nicht mehr. WordPress weiß nicht, dass Ihr derjenige seid, der den Kommentar vorhin verfasst hat. Spätestens wenn sich der Admin einloggt, checkt er auch seinen Spamfolder und klickt auf „delete all“. Euer Beitrag ist damit endgültig weg! Wenn der Admin ordentlicher ist, kennt er die Schwäche von Akismet und sucht nach False Positives und fischt den Beitrag manuell heraus. Gerettet. Euer Beitrag ist wieder da!

In der Praxis? Das da oben ist gelebte Praxis. Manche Blogautoren checken ihren Spamordner vor dem Löschen genauer, manche nicht. So wie beim Umgang mit dem Postkorb. Ist nicht anders. Und selbst wenn sie ihn checken, kann es aufgrund der Masse (können locker über 1000 Spameinträge sein) an bis dato aufgelaufenen Spam passieren, dass man den Beitrag beim Scrollen im Spamfolder schlichtweg übersieht. Akismet ist meistens die Ursache, für diese Probleme mit den „gelöschten“ Kommentaren. Denn, Akismet ist sehr beliebt, da es bei der Installation von WordPress mitgeliefert wird. Und zugleich einen fetten Nachteil hat: Akismet zeigt ab einer gewissen Menge von Spameinträgen nur einen Teil an. Ab ca. 200 (oder mehr?) sehe ich den Rest nicht mehr. Dann deleten manche Admin „halt so“, weil sie einfach keine Möglichkeit haben, alles zu checken. Viele wissen nicht einmal um dieses Manko von Akismet. Ich benutze aus diesem Grund das WP-Plugin CJD Spam Nuke, das es mir erlaubt, alle Spameinträge zu sichten. Vorteil: Gerade bei großen Spammengen erlaubt die Gruppierungsfunktion von CJD Spam Nuke ein schnelles Scrollen. Gruppieren heißt: Sämtliche Spameinträge, die die gleiche URL enthalten, werden zu einem Zeileneintrag zusammengefasst. 1000 Spameinträge werden oftmals zu 100 Zeilen zusammengedampft. Akismet hat sowas nicht. Aber auch mit CJD Spam Nuke kann es mir passieren, dass mir ein echter Beitrag durch die Finger schlüpft und ich den Kill-all Button anklicke.

Und mit jedem weiteren Spamplugin und Blogsystem kommen weitere Erklärungsalternativen hinzu, warum Euer Kommentar erscheint, dann aber auf einmal weg ist.

Das ist meistens keine Zensur des Bloggers, sondern es liegt schlichtweg an den Spamfluten allgemein und den daraus resultierenden False Positives, die man nicht herausfischt.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

17 Kommentare

  • ich bin geneigt zum wiederholten male zu erwähnen, dass ich mit der kombination sk2 + akismet_plugin (das sk2-plugin, nicht das aksimet wp-plugin) so gut wie gar keine false-positives habe – aber ich lass es 😉

  • Hmmm… richtig.

    Zur Benutzereinrichtung von WordPress im Zusammenhang mit Akismet:

    Ich schreibe in meinem Blog mit einem User, der als „Herausgeber“ eingerichtet ist. Damit kann ich sehen und bearbeiten, was Akismet in seinen Spam-Korb ablegt. Den Admin brauche ich dann tatsächlich nur für „höhere“ Verwaltungsaufgaben.

  • Ich nutze bei mir SpamKarma 2. Das schöne daran ist, so finde ich, dass ich regelmässig E-mails bekomme. Die Kommentare werden bewertet, alles >= 0 wird angezeigt, alles

  • Strike! Anscheinend ist mir bei „gewissen“ Blogs soetwas passiert…

    Nachtrag: Deswegen ist seit dieser Woche auch SK2 bei genau diesen Blogs deaktiviert.

  • Also ich nutze Akismet, aber hatte bisher nur einmal das Problem das auch ein regulärer Kommentar darin hängen geblieben ist. Aber da ich ja ein „ordentlicher Admin“ bin, habe ich das bemerkt und den Kommentar gerettet. 🙂

  • Das Thema Spam beschäftigt ganze Völkerstämme..
    Habe unlängst gelesen in den Staaten (USA) wird bei mehr als 100 Mails täglich der Account gesperrt, bei uns regt sich jeder über diesen Spammüll auf Filter und was nicht alles werden generiert aber geregelt wird dadurch nix..

  • […] Offenbar ist der Kommentar zwischenzeitlich dem an der Blogbar verwendeten Spamfilter zum Opfer gefallen (Siehe dazu auch Robert Basics Erklärung), in meinem Feedreader konnte ich ihn allerdings noch finden: @Don: Ich bin’s mittlerweile leid, die Leutchen immer und immer wieder auf ihren verzapften Mist hinzuweisen. Ärgerlich ist allerdings, dass es eben User trifft, die nicht wissen was auf den Plattformen los ist. Von daher begrüsse ich sehr deine Initiative “Datenschutz und Sicherheit in Social Networks”, den auf die Security Spinner hört ja sonst keiner. […]

  • Entdecke auch alle paar Tage einen Comment, der als Spam klassifiziert wurde, manchmal auch von größeren und bekannteren Blogs. Gibt’s übrigens eine Methode aus der Aksimet-Black List rauszukommmen?

  • Ich benutze Spam Karma und habe da immer sehr präzise Übersicht. Wenn eine URL auf der Blacklist landet ud ich das z.B nicht möchte, dann kann ich diese spezielle manuell zurücksetzen.

  • Sehr interessanter und informativer Artikel! Die Spam-Pest wird ja immer lästiger… und ich hasse diese Captcha-Dinger, weil die teilweise wirklich oft auch für menschliche Leser schwierig zu entzifferen sind. Hab bei mir eine kleine „Rechenaufgabe“ zu den Kommentaren eingebaut, bis jetzt hilft’s – mal sehen, wie lange das so bleibt.

  • […] Akismet hält mein Blog bisher sehr zuverlässig sauber. Bisher ist es mir, im Gegensatz zu Thorsten und Christoph, noch nicht passiert, dass ein Spam in dem Kommentaren aufgetaucht ist. Einen kleinen Mangel hat Akismet jedoch: ist das Spam-Aufkommen mal etwas größer, so zeigt Akismet nur einen Teil davon an. Es kann also passieren, dass ein fälschlich als Spam deklarierter Beitrag im Orkus landet. Durch einen Artikel von Robert bin ich auf das WordPress-Plugin CJD Spam Nuke (Download) gestoßen, welches Matthias humorvoll eingedeutscht hat. Dieses Plugin zeigt nicht nur alle Spams an, sondern gruppiert auch die Einträge, die von der gleichen URL stammen. […]

  • Komischerweise werden hier manche Kommentare von mir nicht angezeigt, obwohl sie in anderen Blogs mit Akismet ohne Probleme erscheinen. Ob nun false-positive oder nicht, ein fader Beigeschmack bleibt immer hängen und ich habe darauf inzwischen keinen Bock mehr!

  • hallo Boje, kann ich nachvollziehen, dass Du sauer bist, aber ich selbst drehe nicht an den Kommentaren. Ich weiß auch nichgt, ob Deine Kommentare bei mir in Akismet landen, wenn ich aber false posiives sehe, hole ich sie raus. Wüsste also keinen Grund, ausgrechnet deine Kommentare zu sperren. Sorry fürs Ungemach!