zunächst einmal sorry, dass ich einige Kommentare zu dem gestrigen Artikel, die sich in der Moderationsschleife befanden, erst jetzt freischalten konnte.
Die Abmahnung seitens Deutschen Olympischen Sportbund e.V. vs. Saftblog / Kelterei Walther ist insgesamt sehr strange. Mich haben seit gestern einige interessante Mails erreicht und auch einige Blogartikel wie auch Kommentare auf anderen Blogs machen mich sehr stutzig. Auf die Schnelle, da ich nicht sonderlich viel Zeit habe…. (mein Sohnemann hat sich gestern das Schlüselbein gebrochen, na toll, ….shit.. bitte um Nachsicht, wenn der Beitrag etwas aufgekratzter wirken sollte.. normalerweise versuche ich die Dinge analytisch ruhig anzugehen….)
Einige Mails sprechen davon, dass der DOSB offensichtlich reihenweise Unternehmen/Selbstsändige abgemahnt hat, die allesamt brav gezahlt haben, was kein Wunder ist, da man sich mit einem quasi fast schon halbstaatlichen Gebilde nicht anlegen möchte. Diese Firmen trugen bswp. irgendwas mit „Olympic“ im Namen (Hotels, Fitnessclubs, etcpp..).
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Mittlerweile weiß ich, dass der DOSB aus einem Zusammenschluss zwischen dem Deutschen Sportbund und dem deutschen NOK/IOC (?) entstanden ist. Also nicht gerade ein eV im herkömmlichen Sinne von klein und niedlich. Auf Basis der olympischen Bewerbung (war das 2004/20055?) der Stadt Leipzig wurden dem DOSB mittels dem sog. „olympischen Schutzgesetz“ weitgehende Rechte zugesichert, die es dem DOSB erlauben, sich an Lizenz- und Schutzrechten nicht gerade arm zu wirtschaften. Vergleichbar mit der WM 2006 in D, bei der der FIFA unglaubliche „Hoheitsrechte“ gewährt wurden (inkl. den 5-KM Zonen (!!!) rund um die Stadien mit Schutz der Markenrechte, die Ladeninhaber zwangen, keine sichtbaren Werbeplakatae von Unternehmen zu platzieren, die keinen Deal mit der FIFA hatten). Auf diesen Schutzrechten basierend zieht nun das DOSB offensichtlich zu Felde und mahnt links und rechts alles ab, was auch nur annäherend mit einem dieser Rechte (Marken, Bilder, Wettbewerbsrecht) kollidiert. Jedoch: Seit dem Lucky Strike Fall (bitte googlen, die Klage vom DOSB wurde vor Gericht sehr deutlich abgeschmettert) ist bekannt, dass die dem DOSB per Gesetz zugestandenen Rechte möglicherweise nicht verfassungskonform sind. Siehe dazu auch die Analyse von RA Arne Trautmann auf seinem Blog, der ziemlich deutlich macht, dass das Schutzgesetz ganz offensichtlich nicht koscher ist, oupsss… Das weiß das DOSB und möchte keine Öffentlichkeit, damit diese Problematik diskutiert wird. Solange sich die bis dato abgemahnten Unternehmen, die allesamt viel kleiner als der Konzern hinter Lucky Strike sind, nicht zu Wehr setzen, kann das DOSB seine Anwälte von der Leine lassen! Daher wohl auch die Konzentration auf finanzschwächere Unternehmen. Soweit meine Einschätzung der Sachlage, die ich auf Basis der verschiedenen Mails von außen beurteilen kann.
Kommen wir zu den merkwürdigen Blog-Artikeln und -Kommentaren. Ich hatte mich heute doch sehr gewundert, auf dem Marketing-Biz Blog einerseits eine Eklärung vom Pressesprecher des DOSB vorzufinden. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Der Pressesprecher einer verdammt großen Organisation nutzt ein fremdes Blog, um irgendwas mitzuteilen. Das Irgendwas btw. ist mE ziemlich unverschämt, wie er sich über die Kelterei Walther äußert. Aber das nur am Rande, das tut nix zur Sache. Halten wir mal fest: Ein Mensch, der keinen blassen Schimmer von Blogs hat, scrheibt auf einem Marketing Blog, das Frank Herold gehört. Der sich zuvor gemeldet hatte, dass alles geklärt sei zwischen dem DOSB und der Kelterei Walther. Äh? Eine Person, die aber auch gar nix mit dem Fall zu tun hat, vermittelt? In einem Rechtsfall? Hey, es geht hier nicht um einen Nachbarschaftsstreit oder um Blogger, die sich miteinander in der Wolle liegen. Es geht um eine fette Abmahnung, die man juristisch gesehen auf dem offziellen Wege regelt und nicht durch einen Außenstehenden, der null Vollmachten besitzt. Frank Herold schreibt also, dass alles geregelt sei. Interessant, sehr interessant. Würde mich mal interessieren, ob Kirstin Walther oder die Gegenseite Frank gebeten haben, was zu tun. Ein Check beim Saftblog ergibt, dass nix geklärt ist, wie auch? Da der Pressesprecher beim Frank einen Artikel verfasst hat, dürfte wohl klar sein, wer sich da wohl unbewußt von wem (ich gehe vom positiven Fall aus) vor den Karren spannen lässt. Ich betone: Ich habe nix gegen Frank Herold, aber da scheint jemand bei einem Spiel mitzuspielen, der zuvor keine Eisen im Feuer hatte. Gutmenschen hin oder her, aber das ist Business. Und im Business gibt es Ziele. Die man direkt oder indirekt erreichen kann. Update: Frank hat mittlerweile erklärt, was Sache ist und warum er sich eingesetzt hat.
Meine Annahme: In einer Mail weist mich ein Blogger darauf hin, dass Patrick Breitenbach auf dem Werbeblogger-Blog comitted hat, für den DOSB zu arbeiten. Jetzt kann man sich sehr schnell vorstellen, was ein Profiblogger wie Patrick dem DOSB geraten hat. Ball flachhalten, deeskalieren, bevor es zu einem Brouhaha in der Blogosphere kommt, der sich gewaschen hat. Es dürte klar sein, dass er für seinen Kunden nicht selbst offiziell via Blog deeskalierend eingreifen kann. Dazu braucht man einen neutralen, befreundeten Mittelsmann. Frank Herold hat mit Sicherheit also nicht rein zufällig zum Hörer gegriffen und Feuerwehr gespielt. Um zu melden, dass alles halb so wild sei und um dem Pressesprecher des DOSB einen Kanal auf gleicher Augenhöhe mit den anderen Bloggern zu geben. Ich gehe davon aus, dass Patrick selbst die Brisanz der Öffentlichkeit einer solchen Abmahnung nicht klar ist (Update: Das ist falsch und auch geklärt). Woher soll er auch wissen, wie und warum der DOSB einen Steifen hat, wenn es um das Olympische Schutzgesetz steht. Auf keinen Fall darf sich damit die Presse noch die Gerichte und schon gar nicht der Bundestag damit befassen.Gesponnen? Na, thats the game. Das DOSB will schön leise vor sich hinwerkelnd seine Hoheitsrechte nutzen.
Das dürfte auch erklären, warum der Pressesprecher auf fremden Blogs kommentiert, alles sei geregelt. Siehe zB Udo Vetters neuen Eintrag, der darauf verlinkt. Ein schneller Check via Technorati hat bei mir diesbzgl. ein gewaltiges Stirnzunzeln verursacht, dass nicht nur auf einem Blog dieser Pressemensch angeblich selbst kommentiert. Sorry, ein Pressesprecher des DOSB könnte nicht mal ein Blog finden, wo er überhaupt was zu dem Fall kommentieren soll. Dazu braucht man externe Hilfe. Damit sich die „Deeskalationsstrageie viral ausbreitet“. Bevor das DOSB auch via Presse Probleme bekommt, die irgendwann auch das Problem mit dem verfassungsbedenklichen Olympischen Schutzgesetz ansprechen werden. Nicht nur, um den Imageschaden abzuwenden. Oder? Was für einen anderen Grund kann es denn sonst geben. Meine Einnahme: hier kommentiert jemand, der ganz sicher nicht Pressesprecher ist, sondern Ahnung vom Bloggen hat.
Leute, liebe Blogger, bitte tut mir einen Gefallen: Wenn Ihr Euch vor den Karren von bestimmten Interessen spannen lässt, schreibt das bitte kristallklar rein. Es wäre eine Schande, denn alles andere ist ein Missbrauch des eigenen Blogs. Wenn auch keine böse Absicht dahinterstehen mag. Ich kann Patrick super leiden, ebenso habe ich nix gegen Frak Herold,wie oben geschrieben. Aber wenn ich recht habe, was ich aus den zahlreichen Mails mitbekomme, müsst Ihr fair und offen spielen, im gemeinsamen Interesse. Sollte ich falsche Ableitungen getroffen haben, bitte ich um Verzeihung, da ich leider keine Zeit habe, jetzt mit allen beteiligten Parteien zu sprechen. Um 100% sicher zu sein, dass man nicht auf diesem billigen Weg Blogs für Viralmarketing, für eine Ball-Flach-Halten Strategie wie auch rechtliche Interessen seitens des DOSB missbraucht. Da es mir an Zeit mangelt, wäre ich sehr sehr dankbar, wenn sich einige Blogger oder bloggende Presseleute der Sache annehmen, was hier mE für eine Sch… läuft, die mehr als nur stinkt. Meine Mittel und Wege sind zu eingeschränkt hierbei.
Disclosure: Ja, ich kann Kirstin, Inhaberin der Kelterei Walther gut leiden, finde das Saftblog auch sehr sympathisch. Das hindert mich aber dennoch nicht daran, es hinzunehmen, was hier gerade abläuft und die Klappe zu halten. Das ist wichtiger als mein gutes Verhältnis zum Abgemahnten.
Ab Montag kann ich dann auch in Ruhe bisserl telefonieren, um die Sache aufzuklären. Solange könnt Ihr meinen Kopf bitte da lassen, wo er ist, wenn ich Blödsinn gelabert habe und Schatten gesehen haben sollte, wo keine sind. Und wenn ich falsch liege, werde ich mich selbstveständlich bei Patrick und Frank entschuldigen! Beim DOSB aber ganz sicher nicht, die seriell und geplant kleine Unternehmen abmahnen! Damit das klar ist: Ich habe bereits im ersten Artikel erklärt, warumich prinzipiell so hinterher bin, wenn mit Rechtsmitteln Blogs im Kern bedroht werden. Einfach nochmal nachlesen, was mich treibt, sollte mir jemand unterstellen, für die Kelterei Walther zu kämpfen. Die vielen Mails zeigen mir aber, dass der Fall etwas mehr ist, als nur eine Abmahnung gegen ein Blog. Das soll aber nicht mein Problem, den Mist muss das DOSB schon selbst ausbaden, worüber ich nicht allzu traurig bin.
Zusammenfassend:
– das DOSB nutzt seine Schutzrechte gnadenlos aus, hält sich aber scheinbar mehr an schwächere Unternehmen
– die olympischen Schutzrechte sind möglicherweise verfassungswidrig (Lucky Strike Fall), nur fand sich bisher keiner, der es bis zum BVG drauf ankommen lässt
– das DOSB möchte keinesfalls Öffentlichkeit und deswegen den Saftblog Fall schnellstmöglich aus der Welt schaffen, nachdem man gemerkt hat, dass da irgendwas schiefläuft, also nicht wie bisher das abgemahnte Unternehmen brav den schwanz einzieht
– man nutzt ein Blog, um mitzuteilen, dass die Abmahnung gegen das Saftblog halb so wild sei und man sich – zwischen den Zeilen lesend – supergut und superbillig einigen würde
– „der Pressesprecher“ kommentiert zudem auf verschiedenen Blogs, alles sei ok und man Verständnis habe
– und in Zukunft wird man dann nur noch die Unternehmen abhmahnen, die kein Blog haben?
Update: Frank Herold äussert sich zu dem Vorgang, was seine Motivation und Vorgehenseise angeht.
[…] Update: hinter der Abmahnung steckt scheinbar nicht nur ein Fall dahinter, sondern zahlreiche, weitere betroffene Unternehmen, die das DOSB abgemahnt hat, sondern auch akut das Bedürfnis seitens des DOSB, das nun aufgekommene Brouhaha in der Blogosphere dringendst klein zu halten. Was und warum steht hier. […]
Wenn du soviele Interessen hinter dem Fall vermutetest, dann vermute ich auch mal: Business-Blog-Beratung einer deiner Jobs. Dies wäre dann auch bedroht.
Du ahnst nicht mal, wie egal mir dieses Bedrohungsszenario ist, da meine Wege nicht in Deine vermutetet Richtung laufen
btw, biste Du nicht der, der ständig auf diesem Quatsch wie „du musst anders schreiben“, „das gehört sich aber nicht“ etc reitet? Ich hatte Dir doch mal geschrieben, Du mögest Deine Arschbacken auseinanderklemmen und lockerer werden. Den Rat gebe ich Dir immer noch kostenlos und gern:))
Kleine Hilfe: Das Urteil das Strike so lucky machte, fiel beim Landgericht Darmstadt. 🙂
Ich weiß nicht, was gelaufen ist, aber ich wenn ich an Kirstins und Jörgs Nerven denke, bin ich Frank erstmal dankbar, dass die bei Betrieben unserer Größe spontan auftretende Überlebensangst vom Tisch ist.(Weiß nicht, ob es die bei Walthers gab, bei unserem eigenem juristischen Un-Wissen und der Höhe des Streitwertes wäre es auf jeden Fall so gewesen und die Blog-kritischen Unternehmensteil wären mit Recht über uns hergefallen). Wenn dieser Verband tatsächlich eine Abmahnwelle betreiben sollte, wäre meine Forderung das an die „richtige“ Presse zu bringen umso dringlicher. Außerdem frage ich mich schon ständig, ob die bloggenden Anwälte uns Unternehmensbloggern nicht einen Fonds anbieten könnten, der uns bei solchen Fällen ruhig Blut behalten ließe. Trotzdem rate ich übers Wochenende – nicht zuletzt wegen des Schlüsselbeinbruchs Deines Sohnes zum Beruhigungscocktail aus je einem Teil Arionanektar, Gin und trockenem Martini.
[…] Robert von Basic Thinking schreibt, dass er inzwischen viele Mail […]
[…] Was Robert Basic da heute in seinem Blog schreibt, hinterlässt bei mir tiefe tiefe Falten auf der Stirn. Und macht mich sehr nachdenklich. Die Quintessenz aus seinem Artiekl lautet: “Das DOSB will schön leise vor sich hinwerkelnd seine Hoheitsrechte nutzen.” […]
Danke, Robert, für diesen extrem interessanten Beitrag!!!
Und vor allem: gute Besserung für deinen Kleinen!!!!!!!!
Wer sich mal eine Weile mit dem Herrn Herold beschäftigt hat, ist sicher nicht sonderlich überrascht von dem seinem Verhalten. Das war ja nicht die erste derartige Einlassung.
[…] … erklärt Robert einleuchtend auf eindrucksvolle Weise… […]
Die Herren der Ringe…
“Mein Schatzsssss…” lispelte das Gollum dereinst in den düsteren Bergen von Mordor. Ob sich der Deutsche Olympische Sportbund e.V. daran wohl ein Beispiel genommen hat?
……
Bevor ich heute ins Büro kam (ich habe daheim bewusst keinen PC), habe ich mir schon gedacht, dass sicher der eine oder andere Verschwörungsentdecker auf der Bildfläche erscheint. Von dir, Robert, hätte ich es nicht erwartet.
Ich will dir aber gerne schreiben, wie es abgelaufen ist.
Am Donnerstag um 21.19 veröffentlichete K.M.Meyer auf unserem Blog diesen Beitrag:
http://www.marketing-blog.biz/blog/archives/885-Wie-reagieren.html
Also, schnell rüber zum Saftblog geklickt.
Und da hat es mir fast die Tränen in die Augen getrieben, dass ein Blogger, der sich hier im Grunde als Olympia-Fan outet, wegen diesem gottverdammten Logo und irgendwelchen Tags abgemahnt wird.
Dann mal rüber zum DOSB geklickt.
Auch die Sponsoren und Förderseite besichtigt und festgestellt, dass ich in anderer Sache mit einigen der dort genannten Firmen und deren Marketing- bzw. Kómmunikationsverantwortlichen telefoniert hatte.
Es handelt sich dabei um Kunden und Kunden meiner Kunden. Somit wäre es ein Problem gewesen einfach mal was anderes zu machen. Und so entstand dieser Plan, den ich ratzfatz binnen einer Stunde entworfen hatte:
http://www.marketing-blog.biz/blog/archives/886-So-reagieren..html
Und wie das dann so ist. Man schläft drüber und bekommt ggf. auch den einen oder anderen Zweifel.
Kann man das wirklich machen, soll man das machen, wie sehen die Konsequenzen aus?
Ist es den Walthers überhaupt recht?
Egal. Der erste Gedanke ist immer der beste.
Ich rief also bei der Deutschen Sport Partner GmbH an, denn die sind schliesslich – auch – für die Sponsoren zuständig.
Ich kann sagen, dass ich die ziemlich genervt habe (gute alte Telemarketingsitte).
Letztlich konnte ich jedoch ein Gespräch mit Manfred Ruf, dem GF, der Sport Partner führen.
Ich hatte schon erwartet, dass er sich als „nicht zuständig“ erklären würde. Aber aufgrund einer gewissen Hartnäckigkeit erhielt ich von ihm 2 andere Ansprechpartner im Hause des DOSB, denen ich dann die Sachlage erklärte, die die Situation aber auch nur bedingt (aufgrund geringer Kenntnis rund ums WEeb 2.0) einordnen konnten. Dennoch waren die Herren Böcker, Pieper, Nierwald sehr freundlich, sehr entgegenkommend. Kurz nachdem ich als mehr oder weniger jedem Mitarbeiter des Pressestabs in groben Zügen erklärt hatte, worum es geht, und sie schlussendlich auch den Zusammenhang meines Anrufs mit einigen wenigen erhaltenen Emails zur Sache herstellten konnten, erhielt ich ratzfatz einen Rückruf eines Herrn Kraus (ebenfalls Pressesprecher). Der Herr war sehr in Eile, vielleicht ein wenig aufgebracht aber auch sehr entgegenkommend (!).
Krauss beschrieb (an Schirps Telefon – der hörte also zu) ein mögliches Szenario, in welchem die Sache einen guten Ausgang finden könnte.
An dieser Stelle bitte ich dich um Verständnis dafür, dass ich im Sinne einer Einigung (die heute zumindest wahrscheinlcher ist als gestern) keine Details des Telefonats wiedergebe. Mach ich vielleicht, wenn die Sache ausgestanden ist.
Du darfst mir aber abnehmen, dass ich aufgrund einer gewissen Erfahrung in telefonischen Verhandlungen in der Lage bin zu beurteilen ob jemand bereit ist „ja“ zu sagen.
Aber wie das nun mal so im Streitfall ist (dass kannst du bei Kindern, vor Gericht und auch in PR-Abteilungen erleben), keiner ist so ohne weiteres bereit zu sagen, dass er vielleicht unrecht und Scheisse gebaut hat.
Mein Rat an dieser Stelle an die Herrschaften: „Erklären Sie das nicht nur mir, erklären Sie das bitte der Blogospäre und vor allem dem Saftblog. Schreiben Sie was auf – Sie sind schliesslcih PRler, Sie wissen wie das geht.“
Gesagt, getan. Schirp schrieb was auf (ich sagte ihm zu, dass ich es ohne weiteren (eigenen) Kommentar auf unserem Blog (Robert Basic war gestern ein wenig inaktiv, sonst hätte ich vielleicht sein Blog vorgeschlagen 😉 ) veröffentlichen würde.
Währenddessen kontaktierte ich (hatte schon mehrfach am Tage versucht Frau Walther zu erreichen) die Saftblogger. Leider erreichte ich nur Frau Walthers Mailbox, hinterliess eine kurze Nachricht, in der ich die wesentlichen Punkte des Einigungsversuchs beschrieb.
Ich erreichte dann jedoch Herrn Holzmüller telefonisch und konnte ihm kurz schildern, was man mir beim DOSB gesagt hatte.
Wen wunderts, auch das Saftblog war nicht passiv geblieben und hatte sich zwischenzeitlich Beistand besorgt. (Ein Schelm, wer dabei denkt, dass nun neue Parteien mit wieder eigenen Interessen involviert werden).
Was blieb mir also übrig, als zu übermitteln, dass man auf Seiten des DOSB einigungsbereit sei, dass man miteinander sprechen wolle (um die Kuh endgültig vom Eis zu bringen).
Dann wieder beim DOSB angerufen – Wo bleibt die Stellungnahme?
Die hatten sich mittlerweile etwas schlauer gemacht, hatten sich über die Saftkelterei erkundigt und waren sich nun nicht mehr ganz so sicher.
Daraufhin habe ich ihnen erklärt, dass es jetzt nicht mehr darauf ankäme, dass es für sie darum ginge den totalen Gau zu vermeiden.
Ich habe dann ungefähr noch 5 mal dort angerufen und Schirp um die Meldung gebeten, die ich dann um 17.53 Uhr bekam und ungelesen um 17.55 Uhr einstellte.
In einem späteren Telefonat mit Schirp erfuhr ich, dass zumindest er die Entwicklung in den Blogs sehr aufmerksam verfolgt.
Du darfst davon ausgehen, dass die DOSBler – sofern sie nicht komplett mit dem Klammerbeutel gepudert sind – spätestens Montag verstanden haben werden, was hier schief gelaufen ist.
Und was kann unsereins aus so einer Geschichte lernen?
Sicher man kann bloggen, kann über Gott und die Welt schreiben, kann sich Luft machen bis zum geht nicht mehr.
Man kann auch irgendwann mal gucken, wie jüngst wieder angeregt, irgendeinen Fond aufzulegen mit denen man dann Anwälte bedient um abmahnende Anwälte zu bedienen.
Ich halte das für Quatsch. Eine Rechtsschutz dieser Art hilft nur den Advokaten (klagenden wie verteidigenden).
Was uns allen wirklich helfen könnte?
Solidarität und der Wille seine eigenen Talente (ich z.B. kann ja nix außer telefonieren) , seine Kreativität in einen Prozess wie diesen oder auch jeden anderen einzubringen.
Und war das nicht mal der Ursprungsgedanke beim Bloggen?
Ach so: Patricks Beteiligung? Keine Ahnung!
Ich nehme mal an, dass er in Anbetracht seiner beruflichen Auslastung, den Abend genutzt hat um den Bauch seiner Frau zu steicheln und bevorstehnden Vaterfreuden entgegenzusehen.
Und bevor Du noch mal so ne gequirlte Scheisse schreibst: Ruf mich einfach an oder schick mir ne Mail.
Danke für diesen ausführlichen Beitrag. Wohin soll die ganze Abmahnerei noch führen ? Sind „Abmahnung“ und „Anwalt“ eigentlich auch geschützte Begriffe ?
[…] Das Saftblog wurde kürzlich Opfer der Anwaltsmaschinerie des Deutschen Olympischen Sportbund e.V. – meinen Standpunkt habe ich dazu nur recht kurz offen legen können, aber dafür langt Robert kräftigst nach: […]
[…] Robert Basic hat neue Informationen und eine sehr gute juristische Analyse liefert RA Arne Trautmann. Tags: Abmahnung, DOSB, Saftblog […]
warum erninnert mich dieses ganze Thema so sehr an ein Unternehmen deutscher Herkunft, welches versuchte den Bustaben „T“ rechtlich zu schützen, oder an das Unternehmen, welches tatsächlich glaubte, der Name einer unterirdisch verlaufenden Bahn sei einzig und allein ihr zuzuschreiben?! Da lachte der Franzos! Wieder einaml wird auch dieses Thema sicher zur Thematik bei den Mitternachtsspitzen und ich freu mich jetzt schon drauf!
Ansonsten finde ich den Blog und den Artikel im einzelnen sehr gut geschrieben!
[…] Robert Basic hat hier und hier ausführliche und informative Beiträge dazu geschrieben. […]
Werbung oder Journalismus? Vom olympischen Ringkampf und saftigen Abmahnungen…
Das „Saftblog“, eines der bekannteren Corporate Blogs hierzulande, wurde vom Deutschen Olympischen Sportbund e.V. (DOSB) abgemahnt. Streitwert: 150.000 Euro. Ganz schön viel für zwei harmlose Blogbeiträge, die sich mit den Olympischen Spielen befa…
[…] Franks Kommentar auf meinen Beitrag hin, in dem ich unter anderen hinterfrage, welche Rolle Frank und sein Marketing Biz Blog vehementen Einsatz spielt, sich in der Sache so auffallend proaktiv einzusetzen: Bevor ich heute ins Büro kam (ich habe daheim bewusst keinen PC), habe ich mir schon gedacht, dass sicher der eine oder andere Verschwörungsentdecker auf der Bildfläche erscheint. Von dir, Robert, hätte ich es nicht erwartet. Ich will dir aber gerne schreiben, wie es abgelaufen ist. Am Donnerstag um 21.19 veröffentlichete K.M.Meyer auf unserem Blog diesen Beitrag. […]
DOSB vs. Saftblog (Update)…
Neues von der olympischen Abmahnung: Es gibt jetzt eine Stellungnahme von Michael Schirp, dem Pressesprecher des DOSB. Es scheint wohl doch alles nicht ganz so übel auszugehen, wie anfangs gedacht - aber noch kurz zu der Stellungnahme: ..wenn …
Mehr zum DOSB und dem Saftblog…
Der Fall Olympischer Sportbund gegen Saftblog nimmt langsam bizarre Formen an. Wie man hier bei Robert Basic lesen kann, scheint der DOSB systematisch kleine Unternehmen abzumahnen, wobei diese Abmahnu……
He, Herr Herold, waren Sie das nicht, der schon mal sowas in die landschaft posaunt hat:
„Ein Admin, zwei Kreative, ein Techi, einer der den Zement anrührt, eine Woche, keiner merkts:
60.000 Eus plus Mwst.“
Damals ging es beim Thema Schleichwerbung bei Ask.com um Ihr Ranmachen an den Speck. Ganz ehrlich, ich würde lieber eine Abmahnung bezahlen, als mir von einem Trittbrettfahrer auf diese Weise „helfen“ zu lassen.
Spätestens jetzt können Unternehmen, Medien und wer auch immer zu Recht sich über Unseriösität, Bashing und überschnellen Aktionismus von Blogs beschweren. Während du diesen Artikel hier reingedroschen hast, haben wir offen und ehrlich das Thema auf dem Barcamp diskutiert. Frag doch einfach mal die Teilnehmer welchen Eindruck sie von der Sache haben.
Was du hier im Zuge deines Blogschnellfeuers abgeliefert hast Robert, war mit Verlaub gesagt absoluter Bullshit. Das war anprangern und Verschwörungstheorie vom Feinsten. Von wegen Blogs dienen der Transparenz und Authenzität, du hast hiermit den Gegenbeweis angetreten und ich nehme dir wirklich krumm, dass du es nicht für nötig gehalten hast, persönlich vorab auf mich zuzukommen. So schnell geschieht also die Rufschädigung. Da vergeht mir mal wieder glatt die Lust am Bloggen und der Aufklärung in punkto Blogkommunikation. So werden Unternehmen uns (in dem Fall Konsumenten) nie ernstnehmen.
Um es hiermit nochmal klarzumachen. Ja, DOSB ist Kunde bei Buena La Vista (nicht von mir persönlich, ich habe mit dem Kunden noch nicht einmal gesprochen). Wir haben keinen Einfluss auf die Angelegenheit mit dem Saftblog und es wurde keine Beratung diesbezüglich von uns gewünscht. Das stand aber von Anfang an so auf Werbeblogger. Wer das nicht glaubt und wilde Theorien spinnt, dem kann ich leider auch nicht mehr helfen. Sorry.
Frank Herold hat sich zu keinem Zeitpunkt mit mir bezgl. seines Vorgehens mit DOSB in Verbindung gesetzt. Die Aktion mit der Pressemeldung liegt also zu 100% in seinen Händen.
Bitte demnächst dazu auch unseren Podcast vom Barcamp anhören, da resümieren wir die Session zum Thema Saftblog.
Ich nehme deine Entschuldigung per Mail zwar an, Robert, würde jedoch den Anstand von dir erwarten, auch die entsprechenden Pingbacks mit deiner hanebüchenen Story geradezurücken. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht erklären welcher Affe dich da geritten hat. Zumal wir in der Vergangenheit einen relativ guten Kontakt hatten. Sprachlos! 🙁
[…] Ich halte das für eine gutgemeinte Aktion, die insbesondere den Schaden für den Saftblog begrenzen könnte. Allesdings wird das Ergebnis davon sein, dass das DOSB bei den nächsten Abmahnung eben Opfer sucht, die nicht in der Blogosphere vernetzt sind. Eine ausführliche Diskussion dieses Aspekts läuft gerade drüben bei Robert Basic. […]
@Patrick, ich denke doch, dass Blogs sehr wohl dazu da sind, offen über Dinge zu sprechen. Die Betonung liegt auf offen. Und wenn man falsch liegt, dass man das ebenso anspricht, was ich bereits im ersten Artikel auch angedeutet hatte, dass ich oW mit meinen Annahmen falsch liegen kann. Das habe ich dann auch getan, meine Annahmen zu Euch beiden geradezubiegen und klarzustellen. Auch das gehört ebenso dazu, seinen Fehler nämlich einzugestehen. Und nicht herumzuwursteln. Ebenso halte ich daran fest, dass der DOSB mE niemals seine Anwaltshunde wegen diesem beknackten OG hätte von der Leine lassen dürfen. Das war und ist unverantwortlich. Dieses eine Mal hats ein bloggendes Unternehmen getroffne und sie haben sich ne Pappnase abgeholt. Was es aber nicht besser macht, wenn man an die vielen Rechtsleichen aus der Vergangenheit denkt. Das betone ich deswegen, um die Dinge sauber zu trennen, was Dich udn Frank und den DOSB Fall per se angeht.
Dass Du als Betroffener der Meinung bist, Blogs sind doch [setze beliebiges, negatives Attribut ein], ist das jedoch eine unnötige Verallgemeinerung, solange es den oben erwänten Korrekturfaktor (entweder man korrigiert sich selbst oder man wird korrigiert) gibt. Wenn Du Dich jetzt erst mental von der Vorstellung verabschiedest, dass Blogs zwingendermaßen einem redaktionellen Abstimmungsprozess bevor man Artikel zu 100% in ewiges Beton gießt und man bloß keinen Fehler machen darf, umso besser. Blogdiskussionen entwickeln sich online, live, jetzt, subjektiv. Auch Du wirst den Unternehmen nicht vermitteln können, dass sie diese Art von Kommunikation kontrollieren können, um ja nie in Untiefen zu kommen. Sollte Dich mein Verständnis zu dieser brutalen Offenheit und Nachvollziehbarkeit stören, nehme ich es so hin, da wir Individuen sind, die unterschiedliche Einstellungen haben.
Ergo? Verstehe Deinen guten Kontakt zu Bloggern nicht so, dass man nicht kritisch und manchmal auch Bullshit verzapfen darf. Ich trenne gerade bei Businessbloggern das Private vom Beruflichen. Nur, weil jemand privat ein netter Kerl ist, befreit das nicht davon, dass man jemanden geschäftlich nicht kritisieren darf, den man kennt bzw. zu dem man einen guten Kontakt pflegt. Und wie gesagt, wenn man falsch liegt, ist es dann imho nur ein Gebot der Fairness, den Fehler einzugestehen.
Fehler eingestehen? Gute Sache, dies und dann ist auch wieder gut. An die Hand nehmen, für gemeinsame frei Blogdemokratie und offenen Austausch kämpfen. Auch gut. Nur bleibt -wie bei der Abmahnung vom DOSB selbst- die Frage mit Geschmäckle: Warum überhaupt erst das Ballern mit der abgesägten Schrotflinte?
Jedenfalls Respekt vor dem offenen und ehrlichen Rückzieher.
[…] Nachdem, nicht ganz unberechtigt, Robert Basic Verschwörungstheorien gesponnen hatte, gibt es nun Aufklärung um die Rolle von Frank Herold und der zur Verfügungstellung seines Besserwerberblog. Frank hat – recht geschickt – versucht zu vermitteln zwischen DOSB und Saftblog, hat das aber nicht von Anfang an so klar und deutlich nach außen getragen. Auf jeden Fall ein guter Zug, dass er versucht zu helfen. Mit Hilfe seiner Erfahrungen und Kontakte. Wie die Geschichte weiter geht, steht noch in den Sternen. Man darf davon ausgehen, dass sich der DOSB und das Saftblog friedlich einigen. Aber wie sagt es Robert so schön: “Die Sache zw. DOSB und Saftblog ist nicht ausgestanden und das DOSB wird Firmen weiter abmahnen, solange dieses merkwürdige Olympische Schutzgesetz besteht. Unternehmen, die mit der Abmahn-MG um sich schießen, sind offensichtlich blind für die Umwelt und ihre Entwicklung. Das Aufwachen kann daher ein schmerzhafter Prozess sein, wenn man erkennt, dass Blogs nicht einfach nur irgendein Mist sind. Wer mit der Axt in diese „Mensch-zu-Mensch Verbinundungsmaschinerie“? reinhaut, stellt fest, dass diese Maschinerie kein herkömmliches Abmahnopfer ist, sondern zurückholzt. Bis es sich herumgesprochen hat. Solange wird es noch viele DOSBs, Transparencies, Klums, StudiVZs und [setze beliebige Instutionen im politischen und unternhmerischen Ausland ein] geben.” Wie wahr, wie wahr. […]
Wie wäre es, wenn wir als Blogosphäre aus Solidarität einfach mal alle die Olympischen Ringe auf unsere Seite einbinden?
OT: Das Deutsche Olympische Saftblog…
Da es am Montag beim Thema Unternehmen und Web 2.0 kurz angerissen wurde, hier die kurze Geschichte des Saftblog:
E-Business-Consultant Martin Röll geht mit dem Geschäftsführer der Kelterei Walther, Jörg Holzmüller, Mittagessen und testet einig…
[…] Basic Thinking von Claudia Sommer in Allgemein | wong it […]
[…] Wussten Sie schon, dass Sie die olympischen Ringe viel Geld kosten können? Das Symbol für Fairplay, Völkerverständigung und den Amateursport ist eine eingetragene Marke und durch ein umstrittenes Sondergesetz geschützt. Der Deutsche Olympische Sportbund verteidigt seine Rechte an den olympischen Symbolen mithilfe von Anwälten und Abmahnungen. Jüngstes Opfer ist das “Saftblog” der Firma Walther’s. Diese Aktion machte aber eine Welle, die in die klassischen Medien zu schwappen drohte. Ein Lehrstück über das Unwesen der Abmahnung und die Macht der Blogs. Eine 17-seitige Abmahnung hatten die Macher des Saftblogs erhalten. Der Grund dafür waren dieser und dieser Artikel. Für einen Unkundigen erschließt sich auch auf den dritten Blick nicht, was an diesen Artikeln abmahnfähig sein sollte. Das zeigt, welche Fallen auf einen Blogger und andere Websitebetreiber heute lauern. Jeder kann heute seine Online-Unternehmung und sein Internet-Medienimperium gründen. Die damit verbundenen rechtlichen Pflichten aber sind kaum bekannt. Beim korrekten Impressum fängt es an, geht über die Verwendung urheberrechtlich geschützter Texte und Bilder bis eben hin zur Nutzung von Marken ohne Zustimmung.Zwei Artikel = 150.000 Euro Bei den olympischen Ringen handelt es sich um eine solche Marke. Genau genommen ist es sogar eine Super-Marke, denn es gibt ein eigenes Gesetz dafür. Erlassen wurde es im Vorfeld der Bewerbung Leipzigs um Olympia. Denn wenn in einem Land kein solches Gesetz existiert, hat es kaum Chancen, die olympischen Spiele zu bekommen, wie beispielsweise in den Kommentaren beim Law-Blogger zu lesen ist. Der Deutsche Olympische Sportbund kümmert sich intensiv um den Schutz der olympischen Symbole. Wer sie verwendet, muss sich künftig warm anziehen – und sein Sparbuch plündern. Auf 150.000 Euro war im Abmahnschreiben an das Saftblog der Wert festgelegt. 150.000 Euro für zwei Artikel, die sich mit den olympischen Spielen beschäftgen, das Wort “Olympia” in der Überschrift und die olympischen Ringe als Illustration im Text verwenden? Mit dem olympischen Gedanken und den damit verbundenen Werten ist es weit gekommen.Abmahnungen als Routine? Inzwischen versucht der DOSB offenbar zurückzurudern und den Schaden zu begrenzen. Das Schreiben von Pressesprecher Michael Schirp klingt nach Versöhnung, hinterlässt aber bei mir den Eindruck, dass die Abmahnung für den DOSB eine Routineangelegenheit ist. In der Vergangeheit habe es “viele Fälle” gegeben, in denen die Abmahnkosten gesenkt wurden, erklärt Schirp beispielsweise. Persönlich kenne ich selbst aus Schwerin einen entsprechenden Fall. Der Höhepunkt der Absurdität ist aber nach meinem Empfinden sein Hinweis, der direkte Weg sei manchmal der Bessere. Das könnte sich der DOSB gern selbst auf die Fahnen oder die Stirn schreiben.DOSB: das nächste StudiVZ? Die Antwort von Michael Schirp kommt dabei nicht von ungefähr. Schnell hatten andere Blogger die Vorgeschichte des DOSB ausgegraben. So ist das Schutzgesetz für die olympischen Ringe höchst umstritten und möglicherweise nicht verfassungskonform. Zum Glück für den DOSB wird darüber öffentlich derzeit nicht diskutiert. Die Macht der Blogs könnte das ändern, denn mehr als einmal schwappte eine Diskussion aus Weblogs in die großen Medien wie den Spiegel. Man denke nur an den Fall StudiVZ. Aber nicht nur das Verhalten des Deutschen Olympischen Sportbundes und seines Pressesprechers ist bedauerlich und irritierend. Forderung: mehr Schutz vor Abmahnungen Zum einen muss dringend erneut darüber diskutiert werden, warum solche Abmahnungen überhaupt möglich sind. Pressesprecher Michael Schirp hat für mich in seinen Äußerungen den Eindruck hinterlassen, dass sich die Anwälte des DOSB vor der Abmahnung nicht mit dem betroffenen Unternehmen beschäftigen. Erst hinterher wird klar, ob man einen multinationalen Konzern oder einen Safthersteller abgemahnt hat. Für mich klingt das nach Fließbandabmahnung. Dieser Form der Abmahnung muss endlich ein Riegel vorgeschoben werden. In Zeiten des Internets ist das nicht mehr tragbar, weil es mit einer einfachen Suchabfrage ein leichtes ist, eine Liste von Kandidaten zu generieren und der Reihe nach abzumahnen. Das geht so leicht, dass es zum Geschäftsmodell taugt und auf vielfache Weise missbraucht werden kann. Hier muss der Grundsatz gelten, dass zunächst nur eine Änderung des abzumahnenden Verhaltens gefordert werden kann, ohne dass sofort horrende Kosten entstehen. Erst wenn der Betreffende dann nicht reagiert, sollte eine entsprechende Abmahnung möglich sein. Das würde das einfordern, was DOSB-Pressesprecher Michael Schirp ja so messerscharf erkannt hat: “…manchmal ist der direkte Weg der Bessere.” Er sollte gesetzlich zur Pflicht werden. Erst fragen, dann schießen. Zum anderen brauchen Blogger offenbar soetwas wie eine eigene Rechtschutzversichrung oder eine gemeinsame Kasse, aus der solche Dinge bezahlt werden können. Es geht mir hier nicht um Leute, die bewusst gegen Gesetze verstoßen und dafür zur Rechenschaft gezogen werden sollen. Es geht mir um Fälle wie diesen, in denen ein Goliath meint, mit dem vermeintlichen David ein leichtes Spiel zu haben.Links zum Thema Saftblog von Walther’s Artikel im Saftblog mit der ersten Information über die Abmahnung durch den DOSB Stellungnahme des DOSB Gesetz zum Schutz des olympischen Emblems und der olympischen Bezeichnungen Beitrag und Diskussion in Udo Vetters Law-Blog zum Thema Ausführlicher Artikel zu den rechtlichen Hintergründen bei Law-Blog.de Robert Basic spekuliert über die Rollen einiger Blogger und weitere Hintergründe in diesem FallEs ist an der Zeit, Anwälte wie sie der DOSB, die Daimler-Chrysler-Bank oder der Media Markt beschäftigt und beauftragt als das zu titulieren, was sie nach meiner Meinung im Rahmen unserer derzeitigen Gesellschaftsverfassung sind: eine parasitäre Schande ihres Berufsstands. Quelle: Thomas Knüwer (Handelsblatt) […]
[…] Das Thema ist noch lange nicht ausgestanden. Auch wenn es für den Saftblog gut verlief. Neben dem dem Sockel der Maslow’schen Pyramide(1) haben wir eben doch auch eine Verpflichtung gegenüber der Spitze. Zumindest ab und an bilde ich mir ein, einer „höheren Spezies“ anzugehören, der es neben dem vollen Bauch auch wichtig ist, mich frei und offen Mitteilen zu können. Mich geistig zu fordern und mit anderen zusammen Spaß an geistigen Gütern zu haben. Wie aber kann ich das, wenn ein falsches Wort ein unbedachtes Bildzitat meinen vollen Bauch gefährdet. Ich kann es nicht. Ich denke nicht, dass Robert so entgleist ist(1, 2). […]
Danke vom Saftblog…
Ein Riesenposter als DankeschönVor einiger Zeit hatte ich ja wie viele andere Blogs darüber berichtet, dass der DOSB das saftblog hat abmahnen lassen, auf Basis eines fragwürdigen Rechtsanspruchs, wie auch mir scheint.
Als das bekannt wurde, habe…