was passieren kann, wenn man die Financial Times im Bahnabteil 2. Klasse liest: Ich bin ein Mensch 2. Klasse – Sagt mir die Deutsche Bahn!
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Tja, solche Bahnreisen kenn ich leider auch. Als ich bei der Bundeswehr war, ist mir das des öfteren passiert, dass ich von Bahnmitarbeitern angekeift wurde.
Also da muss ich den Dresdner Zugbegleitern ein Lob aussprechen. Die sind wirklich nett. Meistens jedenfalls. Als einer mir mal ob eines Ticket-Irrtums 30 Euro abknöpfen wollte, hielt ich ihm wortlos einen 50-Euro-Schein hin. Das brachte ihn zur Raison. 😉
Mir hat einmal ein Bahnbeamter in Münster keine Auskunft gegeben, weil ich ihn von der Seite seines Schalters angesprochen habe und mich nicht unmittelbar vor seinen Schalter gestellt habe.
Ich habe dann dankend verzichtet.
Die Betonung liegt auf Bahn-BEAMTER. Klar, die gibt es immer noch in grosser Zahl. Aber wie bei jedem großen Unternehmen sind auch bei der Bahn – neben dem BEAMTEN – alle möglichen Typen vertreten. Ist die keifende Dame jetzt typisch für die Bahn? Machen wir uns doch nichts vor: der Job des Zugbegleiters ist weder interessant noch angesehen: Fahrkarten überprüfen und Getränke servieren, ausserdem Sündenbock für jede Verspätung, jeden Luftzug und für das schlechte Wetter sein. Erwarten wir hier die besonders Charakterstarken?
Obwohl ich selbst als gelegentlicher Bahnreisender erstaunt bin über die Freundlichkeit und Souveränität vieler Zugbegleiter – trotz der Bedingungen, unter denen sie arbeiten. Aber vielleicht werden grosse, grauhaarige und kräftige Männer vorsichtiger behandelt als andere Zeitgenossen.
Mag, sein ich bin zwar groß, grauhaarig – aber Frau, da reagieren solche, männlichen Menschen oftmals auf die oben beschriebene Art und Weise. Ich hab mir schon oft überlegt, ob ich nicht in meinem nächsten Leben lieber als Mann auf die Welt kommen sollte… Aber ich bin ir nicht sicher, ob es wirklich soviel besser wäre.