auf Bayern 3 läuft eine klasse Sendung über Statistiken. Hochspannend, wie man seletkiv wahrnimmt. TEuro = obwohl man 300 Testkandidaten in einem Restaurant eine DEM und eine Euro Karte gegeben hatte, meinten die meisten, es wäre alles sehr viel teurer als damals zu DEM-Zeiten. Mathematisch gesehen war das in diesem Restaurant völlig falsch. Die Preise waren alle 1:1 gleich. Sprich: alles das, was einen bestätigt, nimmt man wahr, alles, was die persönlichen Erwartungen nicht bestätigt, wird nicht wahrgenommen. In einer zweiten Testrunde durften die Kandidaten sogar mit Papier/Bleistift nachrechnen. Ergebnis erneut falsch: die meisten dachten, alles sei teurer. Aber, die Leute hatten natürlich Rechenfehler bei der Währungsumrechungen. Alle Rechenfehler, die in die Richtung viel billiger gehen, wurden dreifach nachgerechnet, aber alle Rechenfehler, die in die Richtung viel teurer gehen, wurden nicht angezweifelt und auch nicht nachgerechnet, obwohl die Fehler offensichtlich krass waren. Erst als man im dritten Testlauf die Kandidaten darum bat, sich doch einmal genauer zu überlegen, wo und warum der Wirt bestimmte Preise hätte steigern sollen, berücksichtigten die Kandidaten weitere Informationen, die ihnen bekannt waren und nahmen durch diesen Perspektivenwechsel die Preise auf der Karte nicht mehr als teurer gegenüben den DEM-Zeiten wahr.
Anderes Beispiel: Eine Frau ist in England im Knast (2x lebenslang für Kindsmord) gelandet, nur weil ein deppischer Professor vor Gericht nicht wirklich rechnen konnte, sprich die Statistiken völlig falsch gedeutet hatte. Das erste Baby der Frau starb an Kindstod. Das zweite Baby leider auch. Der Prof errechnete die Wahrscheinlichkeit für einen Kindstod auf ca. 1:8600. Damit sei die Wahrscheinlichkeit für einen zweifachen Kindstod in der gleichen Familie ca. 1:72.000.000. Das würde nur alle 100 Jahre passieren. Aufgrunddessen verurteilte die Jury ohne weiteren Beweis die Frau. Als aber Statistiker in England nachwiesen, dass doppelte Kindstode in einer Familie ca. alle 18 Monate vorkommen, wurde die Frau nach 3 Jahren Knast entlassen. Der Prof beging den idiotischen Fehler, von einer Gleichverteilung auf Basis welcher Faktoren auch immer auszugehen. Nein, der Prof musste für seine Idiotie nicht in den Knast, leider.
Oder, wie man Statistiken als Grafik oberkrass einsetzen kann, um bestimmtes verstärkt zu suggerieren. Beispiel: Steigerungen werden so überspitzt dargestellt, indem man einfach die X-Achse solange auf der Y-Achse nach oben verschiebt, bis der erste Wert auf der Y-Achse schön niedrig (quasi der optische Nullpunkt) und der letzte Wert dagegen relativ viel höher aussieht. Würde man dahingegen direkt beim 0-Punkt auf der Y-Achse anfangen, würden die Steigerungen mickrig aussehen. So leicht kann man also das Auge täuschen:)))
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Läuft seit 13:30-14:15, evtl. gibts das bald als Aufzeichnung irgendwo?
Zur Psychologie des Verkaufens II…
Robert Basic berichtet in seinem Blog gerade über eine Sendung auf Bayern 3 über Statistiken. Hier wird u.a. über ein Test berichtet bei dem man 300 Testkandidaten in einem Restaurant eine DEM und eine Euro Karte gegeben hatte. Obwohl die DEM-Preise…
Zum Thema Statistik immer wieder gern genommen: So lügt man mit Statistik. Danach sieht man die Welt (bzw. liest sämtliche Statistiken) mit ganz anderen Augen 😉
Das Thema gab es auch schon bei Quarks & Co: „Mit Zahlen lügen“
Online abrufbar unter http://www.quarks.de/dyn/16480.phtml
Danke für den Tipp. Ich glaube mein VDR hat die Sendung vorgestern Nacht aufgenommen. Dann werde ich sie mal auf die Liste der sehenswerten Sendungen nehmen… 😎
[…] Wie sagt Guy Kawasaki doch immer so schön: “Statistics lie”. Robert hat im TV was interessantes entdeckt: auf Bayern 3 läuft eine klasse Sendung über Statistiken. Hochspannend, wie man seletkiv wahrnimmt. […]
[…] erklärt mit typisch britischem Humor die Wunderwelt der Statistiker: Link: sevenload.com Trackback-URL Gelesen: 1 heute:1 […]