High was? Viel bloggen:) Das turnt viele ab, da man einfach nicht mehr hinterherkommt, nicht mehr hinterherkommen mag, weil einem die eigene Zeit zu wertvoll und zu knapp ist, alles zu lesen, was man so schwurbelt. Zudem erhöht man zwangsweise das Signal-to-Noise Ration, wenn man sehr breit gestaffelt über alle möglichen Themen bloggt. 5% interessieren 10 Leser, andere 5% interessieren andere 10 Leser usw, so sind zwar kumulativ gesehen viele Postings interessant, aber nicht für das Individuum. Ergo? Da wir nicht als Gruppe denken (auch wenn the wisdom of the crowd manchmal so interpretiert wird, dass die Summe der Einzelnen mehr ergibt als der Einzelne selbst) vertragen viele das High Frequency Blogging nicht.
Was tun also gegen das HFB Disease?
1. wenn man als Autor Spaß dran hat, ists ok. So kommt die Motivation zum Bloggen zunächst einmal von innen heraus. Wenn das ok ist, muss man nicht Dritte fragen, ob man links oder rechts entlanggehen muss. Also scheiß auf den Leser, um es auf den Punkt zu bringen. Was ja irgendwie widersprüchlich ist, da man letzten Endes nicht für sich schreibt, sondern für sich und Dritte.
2. wenn der Autor mehr auf die Leser achtet als auf sich, kann man eine Posting-Elastizitätskurve aufstellen. Was soll denn das jetzt für eine oberkrass abgefahrene Sache sein, zu heiß gebadet?
Ausgeliehen aus der BWL: Preis-Elastizitätskurve. Idee dahinter: wenn ich den Preis um 1 Einheit verändere, wie verändert sich mein Absatz? So ist es ökonomisch gesehen ideal, wenn man den Preis soweit maximiert, dass der Absatz nicht sinkt bzw genauergesagt der Umsatz nicht sinkt, sondern noch ein letztes Stückchen zunimmt. Bestes Beispiel: Zigarettenkonsum hat diesen idealen Punkt überschritten. Die Peise für eine Zigarettenschachtel sind mittlerweile so hoch, dass der Absatz sinkt (manch ein Intellektueller meint, dass liege am Werbeverbot, aber lassen wir den Weihnachtsmann zu Hause jetzt:).
Nur, so eine Kurve kann man beim Bloggen schlecht erstellen, denn das Produkt ändert sich ständig mit jedem Posting. Man kann es sich also rein gedanklich überlegen. Wenn man annimmt, dass die durchschnittliche Onlinezeit eines Standardusers 1 Stunde pro Tag beträgt, bei Blog-Lesern nehmen wir mal ruhig 2 Stunden an, so muss man jetzt noch wissen, wie viele RSS Feeds ein Blog-Leser nutzt. Im Schnitt 25. Ein typisches Blog wird alle 2-3 Tage upgedatet, mehr als ein Artikel pro Blog kommt selten bei heraus. So kann man sich „locker“ ausrechnen, dass Dein Blog nicht mehr als 5-10 Minuten (höchstens!!!) in Anspruch nehmen darf. Mehr ist beim Standarduser nicht drin.
3. Man nutzt den RSS-Mixer, den man zZt nur auf dem JoinR-Blog finden kann (links in der Sidebar, nennt sich „personalisierter Feed“). Hab mich vor einiger Zeit mit Phillip/JoinR unterhalten und heraus kam genau so ein Teil. Was es macht? Ganz easy und bestechend: der Blogautor kann das Plugin (WordPress) aktivieren und uU bestimmte Artikel-Kategorien ausschließen. Der Leser wiederum pickt sich die ihm genehmen Kategorien heraus und bekommt einen auf seine Interessen zugeschnittenen Feedlink ausgeliefert. Ist an sich ein No-Brainer, komischerweise bietet das aber mW noch kein WordPress-Plugin an, dass man sich die Inhalte eines Blogs thematisch gezielt zusammenstellen kann. Weiß nicht, wann das Plugin öffentlich verfügbar sein wird, ich muss es auf meinem Blog noch einbauen, sobald ich es habe. Hab auch keine Ahnung, wie sich das mit Feedburner-Redirect verträgt.