ich sehe schon, eines Tages werden die unterschiedlichen Social Networking Anbieter Facebook nachfolgen und ebenfalls eigene Entwicklerframeworks anbieten wie das jetzige Facebook F8 (schöner, zusammenfassender Artikel auf read/write web zum Facebook Hype). So kündigen haufenweise SNs an, me2 gehen zu wollen: allen voran MySpace (Titanenkampf gegen Facebook, auch wenn in einem Podcast-Interview auf Handelsblatt ein MySpace Mitarbeiter Facebook als Nischenkonkurrent bezeichnet hat, rofl), dann Bebo neuerdings (das Riesending in England), LinkedIn will auch, Xing möchte ebenso (Lars hats ebenfalls in einem Interview mit der FTD angekündigt), na ja, und die vielen anderen SNs werden es mehr oder minder auch tun.
Und was ist das Ergebnis? Mittelalter! Tiefstes Mittelalter. Das ist so, als würden an allen Ecken Straßenzölle erhoben, Burgen die Wege blockieren, Straßen én masse fehlen. Ich wundere mich, wo all die SN Anbieter eigentlich leben? Als hätten sie nie in ihrem Leben die immens wichtige Bedeutung einer gut ausgebauten und vaD vereinheitlichten Infrastruktur verstanden. Wenn also jeder Kunde heute fürs Telefon je nach Anbieter einen anderen technischen Anschluss bräuchte, dafür aber mit Freunden nicht telefonieren kann, die ein anderes Telefon haben, würden wir uns heute immer noch per Rauchzeichen und Brieftauben unterhalten. Wenn es keine Standards in der IT gäbe, würden wir heute einen immens fragmentierten Kundenmarkt haben, der gesamtheitlich gesehen ungleich kleiner wäre.
Das Dumme (bzw. das Gute) ist, dass ich nicht Gott bin: sonst würde ich allen SNs kräftig den Kopf waschen, alle an einen Tisch bringen, damit die sich zusammen einen gemeinsamen Standard ausdenken, wie man für externe Entwickler einen gemeinsamen Standard schafft, so dass man seine Anwendungen nicht für jedes einzelne SN anpassen muss. Also eben nicht F8, B8, X8, L8, M8. Ein Sn8. Punkt.
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Aber nein, die SN Anbieter verhalten sich allesamt bei diesem Thema wie Raubritter aus dem tiefsten Mittelater. Mein Weg, mein Zoll, meine Kunden. Ein eklatanter Denkfehler, was die Entwicklung dieses Marktes angeht. So sehr man also den Erfolg der großen SNs auch loben mag, so kurzsichtig denken die Inhaber. Ich würde mir wünschen, dass die nochmals die Schulbank in Macroeconomics drücken. Ich könnte nun beliebig weitermachen und mich über die Entwickler beschweren, die im semantischen Bereich ebenso nicht erkennen, wie wichtig es ist, zB die Systeme auch Microformats gerecht zu entwerfen. Auch das ist ein Thema für sich. Grrrr….
Ich bin nicht bei Facebook und von daher geht auf F8 an mir vorbei. Ich finde das schlichtweg sinnlos seinen Account mit irgendwelchen Widgets zuzukleistern.
Und einen SN8-Standard wird es niemals geben.
Weil jeder andere Ziele und Vorstellungen davon hat und eine Mittellösung nur bremsen würde.
ja genau, so dachten eben die Wirtschaftsexperten des Mittelalters auch:))
Warum sollte z.B. Facebook sich im Moment um so einen Standard bemühen? Die stehen doch super da mit F8. Solange so ein Framework zur Abgrenzung gegen die Konkurrenz dient wird es keinen Standard geben. Erst, wenn so ein Framework quasi überall vorhanden ist, quasi als Basisdienst, wird sich evtl. ein Standard entwickeln.
So ist es doch auch in anderen Bereichen wie Kalenderanwendungen, IM, etc…
Du würdest also als SN-Betreiber dann alle Tore aufmachen damit die User mit sinnlosen Fremdanbieter-Widgets ihre Profile zukleistern können?
Und die ehemaligen Werbekunden lieber ein Widget machen anstatt Anzeigen zu buchen?
Wiegesagt die Portale haben alle andere Vorstellungen und arbeiten gewinnorientiert und nicht wie irgendwelche GNU-Open-Source-CC-Fuzzies das gerne hätten.
Ich betreib doch nicht ein Portal, damit andere kostenlos mitverdienen können und Mitbewerber bei mir im System mit rumpfuschen können.
Geht BMW zu Mercedes in die Entwicklungsabteilung und schaut sich da mal bischen um?
Wer schon kostenlos seinen drittklassigen Widget-Müll im Web verbreiten will, der sollte sich dann wenigstens die Mühe machen und für das jeweilige System eine eigene Version zu erstellen.
Myspace macht in Widgets, nicht Facebook, schau Dir nochmals F8 näher an bitte. Den Rest erwarte ich ja nicht von Dir, dass Du in der Lage bist nachzuvollziehen, dass Standards Produktdifferenzierungen zulassen, ITler ticken nun mal eben als ITler:) BWLer und VWLer denken anders, gesamtheitlich. Was ja auch nicht so schlimm ist, zunächst nur an sich zu denken. Wie schon Schmalenbach sagte, trifft voll und ganz zu. Unternehmen, die verdienen, glauben, dass sie gut verdienen, die entgangenen Gewinne nehmen sie nicht wahr. Das prinzip der Gewinnmaximierung ist keine Konstante, die vom Unternehmen selbst abhängt, sondern iW vom Gesamtmarkt. Dein Beispiel von Mercedes und BMW ist ein Idealbeispiel, wie eine komplette Industrie um die Normierung von Straßenverkehr aber auch im Automobilbereich und Brennstoffen profitiert hat. Und Du wirst unendlich viele „Widgets“ in einem PKW vorfinden. Glaubst Du, dass Mercedes Mercedes ist? Wollen wir da weitermachen? Gerne. Die Einführung von Zöllen behindert was? Den Warenwirtschaftsverkehr. Die Einführung der EU fördert was? Den Warenwirtschaftsverkehr. Es ist kein Zufall, dass die Kleinstaaterei des Mittelalters in die EU gemündet ist, ebenso hat die Vereinheitlichung der Geldwirtschaft aber auch Gesetzessysteme unendlich viel dazu beigetragen, dass die Wirtschaft expandieren konnte. Der Kapitalmarkt basiert auf globalen Normierungen, damit Finanzmittel frei und zuverlässig dahin fließen können, wo man Kapitalressourcen benötigt. Auch die Anbieter im Netz profitieren von Vereinheitlichungen. Von offenen Systemen. Ohne das kein Web. Darkness. Solange sich also SN-Anieter wie Kleinstaaten verhalten, imitieren sie das Mittelater.
Ich finde das ehrlich gesagt ganz gut, dass die Großen ihre Fehler machen, so bleibt für Neueinsteiger die Möglichkeit den Markt abzuräumen.
Stellt euch doch mal ein umfangreiches Open-Source-SN mit offenem Standart vor. Wenn sich das durchsetzt, können die Großen einpacken.
Da gibt es noch viele Möglichkeiten für kleine und das belebt den Markt 😉
hrhrhr, das ist mein Geheimtipp, dass wir wegkommen werden von den zentralistischen Systemen hin zu den dezentralen Systemen. XFN hat sich bis dato aber nicht durchgesetzt mangels techniklastigkeit.
Ob XFN oder etwas anderes, in die Richtung wird es gehen. Der erste, der eine SN Plattform zum installieren mit dazugehörigem offenem Standart anbietet, wird eventuell viel erreichen und deshalb arbeite ich auch daran 😉 Leider noch weit entfern, das SN ist da, der Standart noch nicht. Ich hoffe nur, dass mich die Zeit nicht einholt…
Die „Großen“ machen keine „Fehler“!
Ein Neueinsteiger hat gegen MySpace, Facebook und StudiVZ keine Chance – auch wenn er sonstwas für ein tolles System hat.
Ein Open-Source-SN bringt nur wieder 1.000 Webmaster die das selber online stellen und sonst nichts. Außer natürlich dem Einheitslook und den Einheitsfunktionen die man mit Modulen füllen kann. PHPNuke lässt grüßen.
Klar, das sind natürlich Argumente, es wird auch nicht leicht sein und es ist auch nicht damit getan einfach nur den Download bereitzustellen.
Aber die PHPNuke Seiten kommunizieren nicht untereinander. WordPress aber schon. Und WordPress ist meiner Meinung nach schon erfolgreich und erzeugt auch keinen Einheitslook, zumindest keinen negativen…
Die Kommunikation zwischen vielen dezentral organisierten Webseiten untereinander macht die ganze Sache doch erst so richtig spannend.
Dezentral bedeuted aber immer auch, dass man sich auf die anderen verlassen muss. Deswegen würde ich als Portalbetreiber doch lieber selber eine Flash-Image-Gallery programmieren, anstatt mich da auf jemand externen verlassen zu müssen.
BTW: Hab mich bei Facebook angemeldet und bin begeistert von der Unübersichtlichkeit und „Einfachheit“. Richtet sich alles irgendwie nur an erfahrene User wie es scheint…
Klar, es hindert einen ja nicht das selber zu tun. Die Frage ist nur, was sich am Ende durchsetzen wird. Der Einzelkämpfer oder doch die, die sich zusammen tun.
Es geht hier aber auch nicht um die Flash-Image-Gallery, sondern vielmehr um die Möglichkeit einem User aus einem anderen SN eine private Nachricht zu schicken, einen Gästebucheintrag zu verfassen oder gleich eine Freundschaftsanfrage abzusenden.
Das ist aus Usersicht vielleicht sinnvoll, als Betreiber schneidet man sich damit aber ins eigene Fleisch und riskiert Userverlust.
Das sehe ich anders. Beispiel: 5 Freunde, 4 bei Anbieter A und 1er bei Anbieter B. Bei geschlossenen Systemen wird früher oder später dieser eine von B nach A wechseln, bei offenen Systemen hingegen muss er das nicht. Daher hat zumindest Anbieter B ein Interesse an offenen Standards. In anderen Situationen könnte es Anbieter A sein. Derzeit haben jedoch Netzwerke wie Facebook schon eine Masse von Usern dass sie einen ausreichend starken Sog von neuen Usern in ihre Plattform haben und sich so um Interoperabilität wenig kümmern müssen, das ist das Problem.
Das ist nur ein „Problem“ für Schmarotzer-Netzwerke die keine User haben 😉