ein Gedankenspiel aus dem Tierreich:
– A-Affe greift zum Stock und spielt damit herum
– B-Affe sieht das, schnappt sich Stock und haut auf einen Baum
– C-Affe sieht das, schnappt sich Stock und haut auf Liane, die runterfällt
– D-Affe sieht das, schnappt sich Stock und wift ihn auf Bananen, die runterfallen
– alle Affen werfen Stöcke, klettern nicht mehr auf Bäume und werden von Jaguar gefressen
Manchmal hat imitierendes Verhalten was Gutes, manchmal aber auch nicht
In der realen Welt sieht das wohl anders aus, wenn Gott den Affen das Copyright geschenkt hätte:
– A-Affe greift zum Stock und spielt damit herum
– B-Affe sieht das, schnappt sich Stock und haut auf einen Baum
– A-Affe haut B-Affe auf die Finger, nur er darf das
– C-Affe sieht das, schnappt sich Stock und haut auf Liane, die runterfällt
– A-Affe und B-Affe haut C-Affe auf die Finger
– D-Affe sieht das, schnappt sich Stock und wift ihn auf Bananen, die runterfallen
– A-Affe, B-Affe und C-Affe haut D-Affe auf die Finger
– alle Affen prügeln sich, bis nur noch einer übrigbleibt. Der stirbt aber aus, weil er sich nicht mehr vermehren kann. Und kein Affe hat Innovation als einen unendlichen, iterativen Kopierprozess mit leichten Abweichungen vom Original verstanden, der unabdingbar ist, aus altbekannten Dingen Neues zu erschaffen. Affen halt.
Und was soll die Parabel? Man lese Techcrunchs Beitrag über die CopyCat-Story Verwandt.de vs. Geni.com. Ja doch, CopyCats sind langweilig. Aber, wenn man nur noch so denken würde, dass imitieren verboten ist und was Böses sei, würden wir auf dem Planet der Affen leben, nicht die Affen auf unserem Planeten (was besser gewesen wäre, werden Katzen-Historiker klären).
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Du kommst manchmal auf Ideen …
Die Übernahme von in anderen Ländern erfolgreichen Geschäftsideen und deren Anpassung/Optimierung auf lokale Gegebenheiten ist eine völlig legitime Sache, die auch einen gewissen Mehrwert (dem Kunden) bieten kann.
Wer jedoch gleich das ganze Produkt kopiert (es gibt da ja Fälle in denen Design und der HTML-Quellcode gleich mit kopiert wurden), begibt sich damit in die Nähe von Plagiaten und Produktpiraten, und steht damit quasi auf einer Stufe mit halbseidenen Firmen, die, als ein Beispiel, in Hinterhöfen Rolex-Uhren nachbauen, um diese billig unter die Leute zu werfen.
Früher waren es mal japanische Autoproduzenten, heute sind es chinesische Industrieunternehmen und deutsche Web 2.0 Startups, die besonders gerne bei anderen abkupfern.
Ist ja vielleicht auch die Frage, ob es um eine hochinnovative Entwicklung geht, für die jahrelange Entwicklung notwendig war, oder ob einfach bestehende Ideen neu zusammengemischt werden.
Auf die meisten Web2.0-Geschichten trifft wohl eher letzteres zu. Das soll keine Abwertung sein – viele von den Diensten sind ja sehr hilfreich und auch gut umgesetzt – aber daß sie in Deutschland patentierbar wären, bezweifle ich.
Die Diskussion bei Techcrunch ist schon recht einseitig geführt. XING ist ja bei weitem nicht das einzige, innovative DEUTSCHE Startup im web 2.0. Was ist mit Hitflip, Last.FM, Trupoli.com zum Beispiel?
Andererseits muss man sagen: Die CopyCats StudiVZ und jetzt verwandt.de haben rasanten Erfolg. Woran liegt das? Sicherlich auch daran, dass bekannte und funktionierende Geschäftsmodelle aus den USA eher finanziert werden als völlig neue Ideen.
Schade eigentlich.