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blog to be wild?

die Frage höre ich ebenso wie viele andere Blogger sicherlich auch, wie man denn bloggen soll? Das Dumme: es gibt keine Schema-F Antwort, da das einerseits von Euch selbst und Eurer Leserschaft abhängt, das letztere Element ist bei Business-Blogs umso wichtiger (rein tendentiell).

Also? Man kann so bloggen:

Das werden zwar nicht viele mögen womöglich, weil zu abgedreht, zu experimentell, aber hey, Geschmäcker sind unterschiedlich. Jimmy Hendrix hat das 1967 gespielt, war seiner Zeit also weit voraus! Aber er konnte nicht anders, weil Jimmy eben Hendrix war:) Bis heute wissen seine Fans nicht, wie sie seine Stücke nachspielen sollen, er selbst wohl auch nicht, wenn er noch leben würde. Er war weit over the bleeding egde.

Natürlich kann man auch so tun als ob, aber das nehmen einem die Leser nicht ab:

Man kann eben nicht zugleich spießig und wild daherkommen im übertragenen Sinne. Es muss zur Person passen, die bloggt.

Man könnte aber auch so losbloggen:

Das entspricht schon eher dem Massengeschmack, das wär so ein typisches Ding für ein Business-Blog. Nett, lieb, informierend, locker, höflich, das versteht die Landbevölkerung wie auch die urbanen Bewohner. Den Song kann jeder Musiker mit bisserl Talent runterträllern, ist nicht besonders komplex. Und viel falsch kann man damit auch nicht machen.

Oder so:

Für ein Business-Blog bisserl zu hart, aber irgendwie noch an der Grenze zur Verständlichkeit. Eher was für private Blogger, nicht zu langweilig, nicht zu lieb, nicht zu weit weg von der Masse. Sozusagen acceptable blogging on the edge.

Was hat das nun mit dem „wild-Schema“ zu tun? Ganz einfach: fragt doch nicht immer, wie ihr richtig bloggen sollt. Zuerst müsst Ihr als Blogger damit klarkommen, dann erst Euer Publikum. Wenn Ihr schlechte Musik spielt, wird eben keiner hinhören, auch das ist Fakt. Da könnt Ihr Euch noch so sehr wohlfühlen. Wie weit ihr also zur Mitte, die zwischen Euch und dem Publikum liegt, geht, ist allein Eure Sache. Und wie in der Musik dauert es seine Zeit, bis man seinen Stil findet, bis man lernt, Noten zu lesen (das können manche Musiker nicht mal, was bei wenigen Talenten nicht so wild ist) und ein Musikinstrument zu spielen. Üben, spielen, üben, spielen, üben, spielen. Plan also nicht zuviel herum, spiel vor Publikum. Such Deinen Stil. Das gilt selbstverständlich auch für Business-Blogs, die manchmal vor lauter fremden Komponistenagenturbrei und Vorlagen des Musikvorstandverlags einfach nur zum Runterspülen sind. Gute Musik kann man nicht planen, auch wenn ein Bohlen das Gegenteil behaupten würde. Es gibt nur wenige Auftragskomponisten, die so gut sind, dass sie genau den Geschmack treffen. Die wirst Du aber nicht bekommen. Warum? Weil es weltweit nur sehr wenige wie Peter Rojas gibt, die es im kleinen Finger haben. Also musst Du es schon selbst in die Hand nehmen. Ob sich das am Ende wie Peter Alexander oder Jimmy Hendrix anhört, wird sich erst mit der Zeit erweisen. Außerdem, gute Musiker bleiben nie stehen, sie ändern sich und ihren Musikstil. Auch das gehört dazu. Ebenso werden Musiker von anderen Musikern beeinflusst, es ist also nicht schlimm, von anderen zu lernen oder einfach nur hinzuhören. Zudem, mal spielt man vor vollen Sälen, dann wieder zeitweise vor leeren Sälen. Manche nie vor vollen, manche ja. Auch das gehört dazu, zu erkennen, dass man kein guter Musiker ist, dass es einem nicht liegt. Es ist nix Wildes dran, es sein zu lassen.

Und irgendwann, dann habt Ihr es raus, irgendwann, nach viel üben und spielen:)) Es gibt nur eine einzige Bedingung dazu: Ihr müsst Musik lieben, alles andere ist letztlich scheißegal.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

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