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Facebook lockt die High Potentials an

erstaunliche Aussage eines Ex-Googlers, der vormals für Google Pages und GDrive als Entwicklungschef verantwortlich war und nun zu Facebook wechselt, also einen sicheren Hafen verlässt und keinen Bock mehr auf Google hat:

A couple of months ago, after three years as a Google product manager, I decided to leave for Facebook. I am writing this note to spread Good News to all the friends I haven’t already overwhelmed with my enthusiasm: Facebook really is That company.

Which company? That one. That company that shows up once in a very long while — the Google of yesterday, the Microsoft of long ago. That company where large numbers of stunningly-brilliant people congregate and feed off each other’s genius. That company that’s doing with 60 engineers what teams of 600 can’t pull off. That company that’s on the cusp of Changing The World, that’s still small enough where each employee has a huge impact on the organization, where you think about working now and again, and where you know you’ll kick yourself in three years if you don’t jump on the bandwagon now, even after someone had told you that it was rolling toward the promised land. That company where everyone seems to be having the time of their life. (Justin Rosenstein)

Und es ist nicht der einzige High Potential, der zu Facebook wechselt, andere aus Yahoo und weiteren Topunternehmen sind ebenso rüber.

IF: So where else are people joining Facebook from these days?
JR: Apple, Microsoft, Yahoo (a lot from Yahoo), Amazon. Creme de la creme.

Facebook scheint sich wirklich zu machen, unglaublich. So klein auch die Chance ist, aus der Bundesliga in die Champions League aufzusteigen, aber sie scheinen es tatsächlich zu packen. Doch es ist immer noch ein weiter, ungewisser Weg.


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Wie sagt es Justin im Interview?

On the startup side, there is a chance that you’ll be a huge success, but that probability is very small, whereas in large companies, the risk is much lower, but the opportunity for significant growth and impact is also much smaller. Facebook fills the sweet spot between those two extremes. The opportunity for impact is large, but it’s still a small company.

Bingo, genau das ist es wohl, was weitere Toptalente anziehen wird.

Man erfährt auch etwas über die Systemarchitektur, so zB über den News Feed, der nur eine Auswahl von Aktivitäten der Kontakte anzeigt:

The system that selects the right subset is impressive from both an AI perspective (with a ranking algorithm that uses signals based on user behavior throughout the site) and a systems perspective (efficiently processing 1.2 trillion story candidates every day).

1.2 TriBillionen Möglichkeiten? Netter Algo, würde nur zu gerne wissen, wie man die Möglichkeiten trichterartig eingrenzt. Brute Force wird das sowieso nicht sein zunächst. Ideen?

via Google Watchblog

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

12 Kommentare

  • Kurzer Einwand. Du sprichst bei facebook von „Bundesliga“. Für mich spielt man aber länngst in der „Championsleague“ – ein Google-PR von 8 und ein Platz 10 bei Alexa machen dies überdeutlich.

  • „the google of yesterday“???
    wie schnell wird sich der mann wohl bei facebook nicht mehr wohl fühlen, wenn plötzlich ein xy von morgen auftaucht?
    wie soll man verlässlichkeit von den firmen einfordern, wenn deren mitarbeiter so begeistert „bäumchen wechsle dich“ spielen? es ist ja nicht so, dass google kurz vor dem ruin steht. naja wie auch immer.

  • @Uli, ja… hm… für mich sind das immer noch etablierte Firmen wie Yahoo, Google, Amazon, eBay, MSN, AOL, etcpp, die -meistens- über einen hohen Cash Flow verfügen und auch finanziell sehr gut abgesichert sind.

    @Oli, ich bin heilfroh, dass es Mitarbeiter gibt, die noch Feuer im Hintern verspüren:) Das Geld ist nicht das, was die Besten anzieht!!! Die Topleute verdienen eh ihre Kohle, das ist kein Faktor, um dem man sich groß kümmern muss. Das verkennen viele Firmen, dass die guten Leute keine geldorientierten Menschen sind.

  • Google ist trotz 20%-Regel, dezentraler Organisationsstruktur und netten Annehmlichkeiten ein etabliertes Unternehmen geworden. Sie schaffen es zwar, Microsoft Leute abspenstig zu machen, aber mit Facebook können sich nicht um Leute konkurrieren, die ihre Chance sehen, das Web neu zu gestalten und dabei reich zu werden.
    Bemerkenswert übrigens auch, dass Google im Bieten um Parakey (das Startup um Firefox-Entwickler Blake Ross) gegen Facebook den Kürzeren zog (wenn das Gerücht stimmt: http://www.techcrunch.com/2007/07/19/breaking-facebook-has-acquired-parakey/.

  • Leute die von einem Tag auf den anderen zum Facebook wechseln würde ich sowieso nicht bei mehr bei google haben wollen. Die denken, die können jetzt bei Facebook richtig Kohle machen. Anstelle von Facebook würde ich die auch gar nicht einstellen. Sonst kommt irendwann XY und sie sind wieder weg. naja meine meinung

  • nochmals: Topleute sind nicht so gebaut, dass sie auf Kohle scharf sind. Davon haben die meistens aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit eh genug, sie können es sich aussuchen. Die wirst Du auch mit mehr Kohle nicht locken können bzw. genauergesagt motivieren können. Es kommt auf den Job und die Aufgabe an. Sobald Du das Gefühl hast, nicht mehr was bewegen zu können, gehst du. Es ist völlig abwegig, wenn man auf Kohle aus ist, einen sicheren Arbeitsplatz zu verlassen. Dann würde niemand zu Facebook wechseln, wenn das der Faktor No.1 wäre. Die Chance, bei einem IPO abzusahnen, mag logisch erscheinen, aber as ist völlig unsicher.

  • @Georg:
    Warum sollte Facebook auf Leute verzichten, die durch ihre Innovationsfähigkeit, Kreativität und Durchsetzungsfähigkeit den Wert des Unternehmens in zwei Jahren verhundertfachen – selbst wenn sie nur zwei Jahre bleiben? Facebook braucht sie jetzt am dringendsten, dringender als Google, die schon eine gewisse Reife und Organisation haben, mit der sich Google von der Qualität einzelner Mitarbeiter unabhängiger macht.
    Jede Phase braucht andere Typen von Leuten. Und die High Potentials sind am wertvollsten, wenn etwas Neues geschaffen wird.

  • @Georg: Das Gehalt ist bei Leuten, die schon lange auf dem Arbeitsmarkt sind, einer der geringsten Anreize bei einer Umorientierung. Vergleiche mal die Maslowsche Beduerfnispyramide.

    @Robert: 1.2 Trillion == 1,2 Billionen Moeglichkeiten.

  • @ robert, guter punkt mit dem geld, aber wieso ist die konsequenz aus dem „feuer im hintern haben“ denn meist gleichbedeutend mit flucht? wieso bemüht man sich nicht darum, die stelle/umgebung zu befeuern und geht stattdessen dorthin, wo es gerade eh schon brennt?
    boah denke ich gerade konservativ, aber worauf ich hinaus will: google könnte nun wohl zu einem starren häufchen firma werden, weil diejenigen, die den laden flexibel halten, genau diese möglichkeiten (flexibilität) woanders suchen anstatt diesen status „einfach“ aufrecht zu erhalten. die lücke füllen dann tatsächlich die, die nicht für das gewisse etwas sorgen können, dabei wäre doch genau das was für high potentials, hier könnten sie sich mal so richtig auspowern.

  • @Stefan, danke, ich kam wirklich ins Grübeln, wie man das ohne Parallelrechner lösen soll:))

    @Oli, ich kann ja nicht in Google reinschauen, aber alle große Firmen tendieren dazu, dass der einzelne Arbeitsplatz durch eine Reihe von überbordenden Formalien erstickt wird, was sich eher auf die agil denkenden Mitarbeiter auswirkt als auf diejenigen, die Routine mögen.

  • Facebook spielt sicher nicht die 1 Billion Möglichkeiten durch, da gibt es weit simplere Methoden mit Relevanz-Scores. FB weiss ja sehr viel darüber, was der jeweilige Nutzer wahrscheinlich lesen will, zuerst die News von „engen“ Freunden, dann die News von weniger „engen“ etc. Wenn da 10 numerische Parameter verdichtet werden, engt sich der Spielraum an Möglichkeiten sehr schnell ein.

    Richtig spannend wird es, wenn sie mit dem Wissen auch noch eine offene Websuche anbieten, dagegen ist iGoogle ja vom Wissensstand ein Kindergartenkind, FB Web Search dagegen „dein bester Freund“ & vielleicht sogar „Unterbewusstsein“.

    Zum Thema High Potentials… sie langweiligen sich einfach irgendwann, wenn nicht mehr jeden Tag etwas wirklich Neues zu erfinden ist, was kein anderer in der Zeit erledigen kann. Die müssen schon deshalb wechseln, damit sie keine Depressionen aufgrund von Unterforderung bekommen und ihren später dazu gekommenen Maintenance-Kollegen nicht ständig den letzten Nerv rauben.

    Google, Yahoo, Microsoft u.a. haben ja aus diesem Grund immer wieder zugelassen, dass ihre besten Leute gehen, blieben in Kontakt und haben dann zügig die neu entstandenen Firmen gekauft, bevor sie zu teuer wurden.

    Facebook hat aber m.E. noch einen ganz anderen Charme: es ist eine total freie Zone von Google, Yahoo, Microsoft, TimeWarner, Viacom, General Electric, Murdoch & Co… dass hier noch einmal mit sehr viel Geld und Know How etwas Neues angegangen wird, statt immer nur Merger finanziert, treibt doch den ganzen Markt vor sich her.

    Sehr viele unabhängige Entwickler, Medien und Werbungtreibende werden sich gut überlegen, ob sie sich in die totale Abhängigkeit etablierter Unternehmen begeben, oder nicht zumindest einen Teil ihrer Zeit, Geld und Kreativität in dieses neue wirtschaftliche System investieren.

  • Jaja, gewichtete Baeume, Graphentheorie… sehr maechtige Moeglichkeiten, das alles.

    Schade, dass das so selten Erwaehnung findet. Ist eben auch deutlich mehr graue Theorie als mal eben Maps-Mashups, Video und mobile Applikationen als das neue geschnitten Brot anzupreisen. Und andererseits ist die Killerapplikation ganz schnell keine mehr, wenn’s am Fundament fehlt.