Folgendes Mail erreicht mich gerade:
Dailymotion, die weltweit größte unabhängige Video-Sharing-Site, und Turner Broadcasting System (TBS) Europe schließen ein Abkommen, in dessen Rahmen nun Nachrichten, Unterhaltungs- und Zeichentricksendungen für die User in Europa verfügbar sind. Die Kooperation macht deutlich, welch wichtiger Partner Dailymotion für Turner bei der Verbreitung seiner Sendeinhalte über nicht-lineare Plattformen sowie für die Verbreitung von Adult Swim außerhalb der USA ist.
Nachrichten, Cartoons und Comedy – aktuell auf Dailymotion
Das Abkommen erstreckt sich auf Programme von CNN International, dem weltweit führenden Nachrichtennetz von Turner, die mit stündlicher Aktualisierung im ‚News“ Kanal von Dailymotion verfügbar sein werden. Zudem liefert Adult Swim, die Marke für die angesagtesten Zeichentrickfilme im Turner-Netzwerk, nun einen wichtigen Beitrag für den Kanal „Lustig“ von Dailymotion. Hierzu zählen Clips von Programmen wie „Robot Chicken“, „Frisky Dingo“ und „Aqua Teen Hunger Force“. Überdies wird Dailymotion Inhalte von NUTS TV, dem in Zusammenarbeit mit IPC Media produzierten neuen Unterhaltungsnetzwerk, veröffentlichen.
Das entspricht in ungefähr dem, was ich unter Beimischung von Masse und Qualität für einen Videohoster verstehe. Allerdings wird es nicht reichen, dass Videohoster jetzt als Flugzeugträger fungieren. Reicht das wirklich? Inhalte der Großen vorrätig zu halten? Die Technik wird schließlich nicht stehenbleiben. Früher oder später, wenn das Fernsehen eine Ehe mit dem PC in breiter Fläche eingegangen ist, müssen sich alle Videohoster fragen, ob sie Infrastrukturanbieter sein können und wollen. In Konkurrenz zu den Bestrebungen der dominierenden Medienproduzenten und auch Telcos wie auch Kabel/Satellitenfirmen (und auf diesem Gebiet wie eine Mücke zerquetscht werden angesichts der Milliardenbudgets der Großen), ihre eigenen Kanäle selber auszuweiten oder doch nicht eher eigene, profilierte Programmanbieter mit Wiedererkennungswert, weniger aber große Datenspeicher für alle möglichen Sorten von Videos.
Immerhin geht es dabei um die Kernfrage, ob nur der Kanal (Senden via Satellit, Kabel, Web) wichtig ist oder aber das Sender-Branding (CNN, BBC, …) und darauf aufbauend die Kanäle. Die Mischung von Proficontent und Amateuercontent stellt die Videohoster vor die große Frage, wie sie einzelne Sehinteressen bedienen wollen, ohne diese frappierende Mixtur aus High Quality und Low Quality (der Zuschauer kann ja nur genervt werden, wenn er von Trash zu Superb hin- und herzappt), wie sie gezielt filtern, wie sie Inhalte aufbereiten und wieder zusammenführen, wenn sie durch die Hände der Zuschauer gegangen sind. Joost hat es da einfacher: man verzichtet auf user generated content und setzt ausschließlich auf die Strategie Infrastruktur in Kombination mit High Quality Content (zumindest das, was der Standardzuschauer im Vergleich UGC-Video zu Profivideo wohl denkt). Denn letztlich geht es nur darum: will man groß oder groß groß werden?
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