Marc hat beide Aktionen miteinander verglichen – „Wir sind viele“, oder: Die Blogosphäre gibt es nicht – und kommt zum Schluss:
das Bloggerselbstverständnis (so meine Beobachtung) ist von einem Bewußtsein der Selbstbestimmung geprägt. D.h.: die Möglichkeit, die Themen des eigenen Blogs selbstständig und ohne äußere Einflußnahme zu wählen, ist ein hoher Wert. Um von diesem „Konzept“ der Selbststeuerung und Autonomie abzurücken, sind weitere Faktoren erforderlich. Es muß vermutlich entweder eine thematische Identifikation mit der Aktion vorliegen8 oder es muß ein Solidarisierungseffekt hervorgerufen werden.9 Es ist also offensichtlich: Blogger sind keine Lemminge. 😉 Zweite Erkenntnis: die internationale Blogosphäre weist einen sehr geringen Vernetzungsgrad auf. Die „Free Burma“-Aktion erreichte nur schwer englischsprachige Blogger10, umgekehrt fand der internationale „Blog Action Day“ nur wenig Resonanz in Deutschland. Wäre es also nicht angemessener, die Redeweise von der Blogosphäre aufzugeben oder zu revidieren? Denn wird nicht immer deutlicher, daß es nicht eine, sondern viele Blogosphären gibt?
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Oder um es mit den Worten von Jan bezügl. des B-A-D zu sagen:
„Es gab keinen Banner, den man alleine ohne Text bequem in das eigene Weblog stellen konnte“
http://www.theofel.de/archives/2007/10/mehr-mut-zum-eigenen-inhalt.html
😉
Der BAD litt auch unter der mangelnden Kurz-Vorberichterstattung, da gab es im deutschsprachigen Raum fast nix. Ich wette, einige Leute auch international, haben sich mal eingetragen, aber das dann schlichtweg vergessen…
@Manuel:
Um mich gleich mal einzumischen – bzgl. Jans Bemerkung, daß (so ist er wohl zu verstehen) der Aufwand bei der Burma-Aktion bzw. der Eigenanteil geringer war, möchte ich teilweise zustimmen, allerdings ist das (wie ich bereits in meinem Beitrag ausgeführt habe bzw. in einem dort zu lesenden Comment) nicht ausreichend als Erklärung.
Und um auf deinen zweiten Hinweis zu antworten: hier beißt sich die Katze aber in den Schwanz, oder? Denn die Feststellung, daß der „Blog Action Day“ kaum thematisiert wurde (und folglich wenig Resonanz in D hatte) mit der ebenfalls zutreffenden Feststellung zu kontern, daß es wenig Vorberichte gab, ergibt wenig Sinn…
Denn, das ist es ja: es gab wenig Aufmerksamkeit zuvor UND wenig Beteiligung am Aktionstag selbst. (Ein wenig mehr Details dazu *hüstel* im von Robert verlinkten Beitrag, der übrigens der 2. Teil zu dieser Fragestellung ist…)
Free Burma fand aber schon an einigen Stellen ein Echo, z.B. auf der online-Ausgabe der wichtigsten chilenischen Tageszeitung: http://www.emol.com/noticias/tecnologia/detalle/detallenoticias.asp?idnoticia=277604
Für eine langfristigere und nachhaltigere Wirkung sollte man vielleicht mit existierenden Experten zusammenarbeiten (z.B. Amnisty International).
wir hatten nachgefragt, lapidare Antwort „kein Interesse“, fragendes Schulterzucken.
Der größte Unterschied ist für mich, dass Burma auch in den klassischen Medien aktuell war und der Free-Burma-Post von vielen als ein persönliches Zeichen der Solidarität gesehen wurde. Ähnlich wie Aids-Schleifen oder Charity-Pins hat das eher was mit innerer Überzeugung zu tun.
Beim Blog Action Day schreibe ich einen Artikel zu einem bestimmten Thema. Allein durch die Masse der Beiträge erreiche ich meine Stammleserschaft und vielleicht noch 10-20% mehr. Blogs mit geringer Leserschaft müssen evtl. erst mal Blog Action Day erklären und erhalten wahrscheinlich wenig Feedback.
Deshalb wären da noch ein paar Kennzahlen zusätzlich interessant, z.B. %Anteil der teilnehmenden Blogger, durchschnittliche Leserzahl, etc., nur sind die nicht so einfach zu bekommen…
[…] Vergleich Blog Action Day und Free Burma ( Basic ) […]