Brockhaus? Das ist die quasi ausgedruckte Wikipedia, die man nicht verlinken und nicht editieren kann, Modell 19. Jahrhundert. Wolfgang hat sich mit der neuen Webstrategie befasst, nachdem man angekündigt hat, mehr internetiger werden zu wollen. Siehe weitere Überlegungen dazu beim Börsenblatt. Na, ich bin mal gespannt, wie man im Netz an der Dominanz von Wikipedia auch nur annähernd kratzen will, wenn man schon so lange gebraucht hat, sich zu entweigern.
Update: Ja, ist richtig, man sollte wohl explizit erwähnen, dass Brockhaus nicht mehr auf totem Holz erscheinen wird. Finde ich persönlich nun nicht so wichtig, solange man es nicht als Fanal wertet, dass sich die Tote Holz-Branche in einem Umrbuch befindet. Ich denke, wir fühlen und wissen das schon lange, nur wird die Zeit des Papiers noch etwas andauern. Selbst wenn es faltbare und superbillige Screens geben wird, dürfte das alles nicht so schnell gehen.
Update 2: Eine wie ich finde wundervolle Beschreibung vom Zauber der Bücher (bezugnehmend auf den Verzicht, den Brockhaus weiter zu drucken):
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Was bedeutet das emotional? Ich mag Papier, Rascheln, Blättern. Als Kind habe ich mit meinem Vater Nachmittage vor dem Brockhaus zugebracht. Wir sind von einem Stichwort aufs nächste gekommen, auf die abwegigsten Dinge. Der Brockhaus stand ganz oben im Regal, unerreichbar. Mein Vater kam dran oder hob mich hoch und war sozusagen der Gatekeeper zum Wissen der Welt. Dass ich irgendwann auf einem Stuhl und Zehenspitzen selbst einen Band rausangeln konnte, war für mich ein Meilenstein. Schade, dass ich mit meinen Kindern vielleicht vor einem Bildschirm sitzen muss und sie Wissen nicht mehr be-greifen können. Aber vielleicht ist das falsche Sentimentalität und die Vorteile überwiegen doch.
Update 3: Brockhaus wird weiterhin auch in Buchform angeboten, siehe Pressemeldung (danke, Pablo, für den Hinweis!)
Fängt ja auch gut an, gleich mit einem Flash-Overlay, das die halbe Site verdeckt und erst mal weggeklickt werden muss. Und warum? Na klar, die wollen erst mal meine persönlichen Daten, bevor die mir was zeigen.
Die haben den Schuss auch nicht gehört.
[…] Es überrascht mich, dass Robert und mehrere andere Blogs zwar das Onlinestellen der Inhalte kommentieren, nicht aber die […]
Das interessanteste daran ist, dass der Brockhaus gar nicht mehr gedruckt wird.
http://www.morgenweb.de/nachrichten/wirtschaft/20080212_Brockhaus.html?sid=083fda022101cda3c3022ae78d1db3a8
Kostet Arbeitsplätze und einige der Arbeitsplatzinhaber kenne ich persönlich. (Duden-Brockhaus liegt hier um die Ecke)
Dann klingt das schon anders. Von den Druckereien ganz zu schweigen.
Aber so ist der Lauf der Welt.
Nur, was machen die armen Leute, die keinen Breitband Anschluss haben und auch wahrscheinlich nie einen haben werden?
Aber von meinen Schreiberkollegen glaubt es mir ja niemand, dass wir in einer Medienrevolution stecken.
Das ist nur ein Anfang. Wenn es demnächst ein günstiges, einfach zu bedienendes , leichtes Lesegerät geben wird und das wird es geben, dann blüht der Buch-, Druck- und Zeitungsindustrie das gleich Schicksal wie der Musik- und Filmindustrie.
Insofern ist die Symbolik wahrscheinlich höher zu werten, als der Fakt selbst.
Wobei wikipedia Konkurrenz gut tut. Uns Bloggern tut das nun wirklich gut.
Dann hat man 2 verschiedene Quellen zum recherchieren..man muss ja nicht copy&pasten, man muss ja nicht..
Ich höre schon das Geschrei, wenn zum ersten mal ein Artikel aus dem Brockhaus in der wiki erscheint und umgekehrt…lol
Jaja, das richtige Lesegerät und alles ändert sich. Man braucht keine Verlage mehr und alle Autoren sind glücklich. Das gleiche Resumee gab’s beim entsprechenden Vortrag beim 24C3 ( http://dewy.fem.tu-ilmenau.de/CCC/24C3/mp4/24c3-2192-de-elektronische_dokumente-COMPATIBLE.mp4 ).
Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Die Zukunft hat bereits begonnen. Schon jetzt kann jeder der will auf Papier produzieren. Books on Demand macht es möglich.
Das heißt, die Revolution kommt, bzw. ist schon voll im Gange. Aber schnell gehen wird es nicht. Egal was für tolle Reader kommen werden.
Für unterwegs ist doch ein MP3-Hörbuch sowieso viel netter und lesen macht am großen Bildschirm mehr Spaß.
Nein, die Autoren sind nicht glücklich, sie verdienen dann nämlich kein Geld mehr, weil die Bücher getauscht werden. Filesharing, wie bei Musik und Filmen auch.
Und es werden große Bildschirme sein, so groß wie ein Taschenbuch allemal und ja, ich habe schon 2 Bücher als demand herausgegeben (BaB auf Bestellung klingt ja besser) 😉 und der Rest kann man als PDF downloaden, so man interessiert ist, aber glücklicher bin ich deswegen auch nicht…;-)
Sag ich doch, wir sind mittendrin und die Verlage warten, bis es zu spät ist, siehe Brockhaus.
Geh mal auf der Leipziger Messe demnächst spazieren. Die tun alle, als gäbe es das alles nicht.
Ich sehe das Gerät bei Aldi stehen, gekoppelt mit allen Harry Potter (oder was auch immer) für 49.99 €..
Die nächsten zwei Jahre!
[…] Einerseits ist das natürlich schade, weil der Brockhaus in unserer Kultur tief verankert ist. Andererseits zeigt dies nur das wir uns immer tiefer in das Internetzeitalter hineinbewegen. In den letzten Jahren haben Nachschlagewerke in gedruckter Form einfach an Bedeutung verloren. Mein Vater hat sich zwar vor wenigen Jahren den Brockhaus in 30 Bänden angeschafft, aber wohl nicht um daran tatsächlich Dinge nachzuschlagen. Der Brockhaus hat sich zum Phallussymbol in 30 Bänden entwickelt. Und jetzt mal ehrlich: diese 30 Bände im Bücherregal sehen einfach besser aus als der Bookmark zur Wikipedia. via. […]
Schmunzeln ist ja Vanille für die Seele, wie uns der große große Max Goldt gelehrt hat.
Naja, im Gegensatz zu Wikipedia ist Brockhaus immerhin ein zitierbares und überprüftes Werk. Wenn ich in meiner Diss Brockhaus zitiere, wird mein Doktorvater nur auf mangelhafte Nutzung der Sekundarwerke hinweisen. Wenn ich aber Wiki zitiere, wird er seine Doktorvaterschaft ablegen und mein Name aus der eigenen Erinnerung für die Ewigkeit verbannen.
Daher kann eBrockhaus durchaus mit Wikipedia koexistieren: als ein autoritäres, aber beschränktes Thesaurus-Werk zusammen mit einem auswucherndem, nicht immer verlässlichen, aber umso informativeren Wiki-Labyrinth.
Bei Wiki kann man immer mal nachschauen. Bei Brockhaus kann man dann überprüfen und (im best case) bestätigen.
kann ich nachvollziehen, doch wenn Brockhaus Kohle mit Werbung machen will, muss Traffic en masse bei rumkommen. Da reichen halt Diplomanden einfach nicht.
[…] basicthinking.de & boesenblatt.net Bookmark […]
[…] unter Geschichten, Netzkultur, Neuanfang and Getagged: Bifab, Brockhaus, Werbung, Wikipedia Robert erwähnt es nur der Vollständigkeit haber, für mich markiert es einen – subjektiven – […]
Brockhaus online, wers brauch!…
Brockhaus ist mir so unsympatisch, mir ist es total schnuppe ob der große untergehende Konzern nun online ist, oder nicht
Ich bin für Freie Projekte wie wikipedia
……
[…] [via heise, Basic Thinking] […]
[…] Titel? Ja, zugegeben. Und ganz so barock will die Marke “Brockhaus” auch nicht untergehen. Allerdings frage ich mich ernsthaft, welches Ertragsmodell für den Produktklassiker […]
Hi Robert,
bitte noch ein Update 😉 Einer macht einen Fehler und alle Kopieren ihn ohne Kontrolle….
Gruß,
Pablo
[…] Stimmen zum Thema: Robert Basic, Till Achinger, Wikipedistik, […]
[…] >> Basic Thinking […]
@pablo
danke für den tip…
klar verkaufen sie weiter Bücher, wie soll Brockhaus auch Geld verdienen
[…] das Brockhaus-Ende kommentiert; so z.B. hier und hier und auch Robert Basic schreibt: "Brockhaus goes online". [↩]"Alle relevanten Informationen mit einem Klick", so das Versprechen der […]
[…] Blogosphäre verhält sich eigenartig, hämisch und reserviert… so ganz kann es wohl niemand verstehen wollen, dass die […]
Abstimmung mit dem Mausklick…
[german]Es war die Sensation des gestrigen Tages: Das Bibliographische Institut & F.A. Brockhaus verlagert sein Vorzeigeprodukt, die Bockhaus Enzyklopädie, komplett ins Internet. Nachdem im letzten Jahr die Zielmarke von 20.000 verkauften Einheite…
Hinter einem mehrbändigen Lexikon wie dem Brockhaus steht ein enormer Produktionsaufwand, da sehen die Kostenstrukturen ganz anders aus als bei Crowdsourcing-Modellen wie Wikipedia – das liegt auf der Hand.
Die Online-Bereitstellung der Inhalte ist daher in klassischer Denkweise pure Kanibalisierung. Werbefinanzierung ist da der falsche Weg. Es ist fraglich, ob relevanter Traffic entstehen wird, zumal dann die Abgrenzung zu Wikipedia schwer fällt („geprüfte“ Inhalte, aber dafür Werbung?). Strategisch müsste Brockhaus einen Teil der Inhalte online anteasern, vielleicht 10%, und damit Online-Zugänge zum Gesamtbestand zu verkaufen.
Jammern hilft da wohl genau so wenig wie hämisch ‚die Zeichen der Zeit nicht erkannt‘ skandieren. Gerade bricht ein ganzer Zweig des ehemals klassischen Broterwerbs weg, nämlich der schreibende. Ich denke, da ist auch die Politik gefragt. Hier ein Anstoß:
http://tiefkultur.de/2008-02-13/internet-und-grundeinkommen-zusammengedacht/
Grundeinkommen als Ausweg für mangelnde Anpassungsfähigkeit von Unternehmen??? Was ist das denn für eine Antwort auf sich ändernde Rahmenbedingungen?
Im MM ist ein Interview mit dem Vorstand von Brockhaus.
http://www.morgenweb.de/nachrichten/wirtschaft/20080213_srv0000002153804.html
(gleich lesen, das geht in 2 Wochen ins Archiv)
„Ich glaube nicht, dass wir Fehler gemacht haben. Wir haben höchstens das Tempo des Umbruchs unterschätzt.“ lol
und der Artikel hier ist wohl im FEUILLETON gelandet. (Robert hol den Anzug ‚raus)
http://www.perlentaucher.de/feuilletons/2008-02-13.html
Das ist typisch. Die Printwelt arbeitet die Sache unter Wirtschaft ab und der Perlentaucher findet in seiner Feuilleton-Rundschau nur Blogs.
Ich sags doch, die raffen das nicht.
@ Robert Basic:
Als Idee in den Raum geworfen!
Wenn man Deinen Wirtschaftsdarwinismus auf Theater, kleine Filme und sonstige Biotop-Kulturen anwenden würde, gäbs die auch nicht mehr.
Ob man das auf große Medienunternehmen anwenden kann, klar, das ist sicherlich fragwürdig. Aber vielleicht kann man das auf einige Inhalte anwenden, die man trotz allem gut findet, und die sonst verloren gehen würden. Ob nun durch die Insolvenzen der Verlage oder deren Übernahmen durch andere Unternehmen mit anderen Zielen …
Gibt es Bücher jetzt auch online?…
… Nach den großen Erfolgen der Wikipedia im Netz hat man es jetzt wohl auch in den ausschlaggebenden Fluren gehört, so daß es den Brockhaus nun bald online gibt……
[…] Gegenmittel will Brockhaus nun ein Wissensportal im Internet aufbauen, das sich über Werbung finanzieren soll. Zudem wird für Schüler (und Lehrer) ein […]
[…] Vermultich ist es jetz schon ein alter Hut aber das hier ist mir gestern beim Mitternachtsrumzappen von ner schick angezogen TV Trulla eröffnet worden. Ist […]
[…] So, und dann das mit dem Brockhaus, was seit einigen Tagen durch die Presse und die Blogs gejagt wird, dass die online gehen wollen und die einen wieder vom toten Holz reden. Das ist die quasi ausgedruckte Wikipedia, die man nicht verlinken und nicht editieren kann, Modell 19. Jahrhundert. [Robert Basic] […]
Mal ein Denkanstoss an alle die Brockhaus und andere „Konzerne“ sowieso nie leiden konnten und teilweise auch hämisch über die Offliner herfallen:
Woher haben die Autoren der Wikipedia wohl ihr Wissen?
mit der Annahme zur Konzernliebe/Offlineliebe liegst Du ganz schön falsch, aber anyway. Woher hat Brockhaus sein Wissen? Die haben alles selbst entdeckt? Come on, plz, stay down to earth;)
[…] Spreeblick hat eine ausführliche Blogschau, Robert Basic sieht die Vorteile und Netbib findet wie ich auch die neue Konkurrenzsituation mit der Wikipedia auf gleicher, […]
[…] Brockhaus Pressemeldung Weitere Infos: BasicThinking Blog, […]
[…] Robert schreibt dazu passend: […]
[…] Robert schreibt dazu passend: Brockhaus? Das ist die quasi ausgedruckte Wikipedia, die man nicht verlinken und nicht editieren kann, Modell 19. Jahrhundert. […]
[…] Thinking: Brockhaus goes online – “Modell 19. […]
nun gibt es also eine ganz offizielle, für jeden zugängliche pressemitteilung ( http://www.brockhaus.de/presse/detail.php?nid=17&id=537 ) des brockhaus-verlages, in der folgendes gesagt wird:
„Brockhaus wird seine Wissensangebote auch künftig für alle Trägermedien – vom Buch bis hin zu mobilen Anwendungen aller Art – anbieten und wird auch weiter die klassischen Buchkunden bedienen.“
soweit, so verständlich.
wenn wir nun schauen was wikipedia zur brockhaus enzyklopädie sagt ( http://de.wikipedia.org/wiki/Brockhaus_Enzyklop%C3%A4die )
finden wir gleich im ersten absatz folgendes:
„Ab April 2008 startet ein werbefinanziertes Onlineportal, mit dem der Verlag seinen Geschäftsschwerpunkt ins Internet verlegt. Eine weitere Druckausgabe ist nicht mehr geplant.“
soweit, so widersprüchlich.
doch der für mich am schwersten verdauliche apsekt kommt noch: auf der diskussionsseite zu besagtem wikipedia-artikel weist ein user darauf hin, dass die aussage, brockhaus würde nicht mehr als buch erscheinen, falsch ist. gegenargumentiert wird dann mit quellen: tomshardware.de und die rtl-news (!) hätten berichtet, dass der brockhaus nicht mehr gedruckt wird. aktuell steht diese aussage – brockhaus nicht mehr als buch – immer noch im wikipedia-artikel.
und genau das ist der grund warum ich mir einen gegenpol zu wikipedia wünsche. ein gegenpol, der seine publikationen nicht auf rtl-news und ähnlich „kompetente“ quellen stützt, sondern auf den man sich in gewissem rahmen verlassen kann. user-generated content heisst nämlich auch user-generated fehler…
soweit ich mich entsinne, hat Brockhaus sich mehrfach irgendwie selber widersprochen. Mal kein Buch mehr, mal doch, mal schauen wir mal. Ist ja auch verständlich. Man will sich nicht die Optionen nehmen lassen. Und für Brouhaha hat diese Taktik (wohl eher zufällig) ja immerhin gesorgt:)
Echt schade um die Bücher. Wer Weg online war trotzdem mehr als überfällig. Vielleicht wird es ja weiterhin eine kleine Anzahl an exklusiven Brockhaus-Bänden geben?!
[…] A (Robert Basic) lästert über die Ankündigung von Brockhaus, ab April dieses Jahres auch eine kostenlosen Online-Ausgabe […]
[…] neuer Aspekt kommt dann noch im April hinzu, denn der Brockhaus wird sein Angebot ebenfalls komplett Online der Öffentlichkeit frei zur Verfügung stellen. Eine gute Sache, denn eine neue Online verfügbare […]
[…] Auch die anderen online Enzyklopädien werden hierbei meist nicht weiterhelfen können, wie zum Beispiel das neu gestartete Projekt vom Spiegel: Spiegel Wissen oder die geplante online Version vom Brockhaus. […]
[…] Vergleich zu Brockhaus ist dieser Widgetansatz schon einmal moderner. Wenn man daraus ableiten möchte, wie beide […]
[…] Spreeblick hat eine ausführliche Blogschau, Robert Basic sieht die Vorteile und Netbib findet—wie ich auch—die neue Konkurrenzsituation mit der Wikipedia auf […]
brokehaus geht online wie soll ich das verstehen.
hoffe nur das es nicht allzu teuer wird ^^
Bin grad auf meiner Suche nach älteren Brockhaus Büchern auf den Beitrag gestossen. Interessant wie die Lage damals 2008 war – mittlerweile hat Wikipedia das Geschäft glaub ich so fest in der Hand, dass da keiner so schnell dran kommt, selbst Brockhaus nicht mehr.
Brockhaus hat den richtigen Zeitpunkt mit Infos online zu gehen leider verpasst.
Echt schade um die Bücher. Wer Weg online war trotzdem mehr als überfällig. Vielleicht wird es ja weiterhin eine kleine Anzahl an exklusiven Brockhaus-Bänden geben?!