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Politiker und Blogs?

Hans-Joachim Otto (Mitglied des Bundestages 1990 bis 1994 und seit 1998; medien- und kulturpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, seit November 2005 Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Medien.) wurde auf Abgeordnetenwatch folgende Frage gestellt:

Wie ich hörte und mehrmals las, verweigern sich viele Volksvertreter gerne den Anfragen von Bloggern – und anderen Bürgern. Außer über abgeordnetenwatch.de ist es nur selten möglich, für Bürger Fragen zu stellen, die sie tatsächlich bewegen oder abseits des Mainstream liegen. Wie mir scheint geht an vielen Politikern der Wandel in der Medienwelt vorbei. Blogs nehmen eine immer stärkere Rolle in der Meiungsbildung ein – auch wenn diese Entwicklung in den USA und anderen Ländern stärker ausgebildet ist als hierzulande. Nichtsdestotrotz sollten sich Politiker nicht neuen Medienauswüchsen, wie etwa den Blogs, verschließen. Wie stehen sie dazu? Welche Erfahrungen haben sie und ihre Kollegen bisher mit Bloggern gemacht?

Seine Antwort liest sich zwar etwas nebulös, aber nicht ganz so verschwommen, wie man es von Politikern gewohnt ist.

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Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

10 Kommentare

  • So nebulös finde ich die Antwort gar nicht. In der Tat wird die bloggende Politikerszene größer, es gibt wie immer Licht und Schatten.

    Ich sehe allerdings die Gefahr, dass es den Politikerblogs schnell an Kontinuität mangelt. Auch Hans-Joachim Otto (8 Postings in 2008) und der von ihm zitierte Dirk Niebel mit seinem Blog (7 Postings) sind nicht gerade Rampenblogger.

  • @ Karl-Heinz – Naja, es geht ja eigentlich nicht um bloggende Politiker, sondern darum, wie Politiker neuen Medienformen – wie etwa Blogs und deren Betreibern, den Bloggern – begegnen.

    Beispiel etwa: Politiker, wie oben geschrieben, verweigern sich meistens(!) Anfragen von Bloggern. Der Herr Otto hat hingegen, deshalb wahrscheinlich auch die Frage an ihn, erst kürzlich einem Blogger und dem Webportal Politik.de Interviews – u.a. zum Thema Computerspiele, Killerspiele und Kunst – gegeben. Von einem Schünemann, Beckstein oder Schäuble könnte man derartiges nicht erwarten.

    Auch geht es darum, ob Politiker überhaupt die zunehmende Bedeutung der neuen Kommunikationsformen – Bloggen, YouTuben usw. – wahrnehmen, verstehen und auch nutzen oder unterstützen.

  • Was die „Neuen Medien“ angeht, ist die Politik sicherlich noch nicht in der Gegenwart angekommen. Insbesondere beim Bloggen können die Politiker – anhängig von ihrem Terminplan – nicht die gewünschte Aktualität bzw. Kontinuität erzielen, wie es bereits Karl-Heinz hier erwähnt. In diesem Zusammenhang finde ich Ansätze wie z.B. das Portal Trupoli gar nicht schlecht. Hier müssen die Politiker nicht um Antworten gefragt werden, sondern man kann schlichtweg ihre Aussagen bewerten und kommentiern.

    Abgesehen von solchen Plattformen sind die Blogger doch diejenigen, die die Politik sehr wohl mitbestimmen. Mag sein, dass die Volksvertreter diese Dinge weder lesen noch ernst nehmen, aber die Schlagkraft des Internets sollten sie nicht unterschätzen. Früher oder später müssen sie sich der Realität stellen und dann werden wir erleben, dass jeder Einzelne stärkeren Einfluss nehmen kann.

    Das beste Beispiel dafür liefern die Vereinigten Staaten, wo die viralen Kampagnen wie z.B. „Yes we can“ enormen Erfolg haben. Und zwar nicht nur wenn sie von den „Stars“ initiiert werden. Auch private Initiativen – wie gut oder schlecht sie auch immer sein mögen – haben dann eine Stimme…

  • @Bernhard: Danke für den Trupoli-Link. Interessantes Ansatz, auch im Vergleich mit den Hamburger Projekten Kandidatenwatch und Abgeordnetenwatch. Aber kann es sein, dass die Trupolianer bißchen Promotion brauchen könnten? Seit November letzten Jahres online, und aus meinem Bundesland nur 12 Politiker mit einer bewerteten Aussage? Und dabei stehen Kommunalwahlen an, strange.

  • @ Karl-Heinz: keine Ahnung wie groß die schon sind, oder ob sie noch Promotion gebrauchen könnten.

    So wie ich das verstanden habe, kannst Du auch selber Politiker bzw. Aussagen einstellen… Mit anderen Worten, man kann theoretisch auch lokale Themen bestimmen und anschieben.

    Danke übrigens für den Hinweis auf Abgeordnetenwatch. Ich habe mir das Portal gerade angeschaut. Offenbar diskutieren die mit Landespolitikern ja nur zu den Wahlen. Das heißt, ich bin letzten Endes wieder ziemlich von den „Politik-Zyklen“ abhängig und kann mich nicht in Themen einmischen, die mich momentan betreffen und interessieren.

  • @Bernhard: Das Beispiel Trupoli hätte Robert neulich auch als Beleg für sein Posting „Blogs und Startups“ benutzen können. Die haben nun schon ein Blog, nutzen es aber nicht. Völlig rätselhaft. Aber 24 Metakeywords… *grins*
    Weitere Defizite: Man kann eine Unmenge von Profildaten einstellen, fast soviel wie bei XING, wozu? Die extrem wichtige Einladungsfunktion fehlt dagegen völlig – oder ist so versteckt, dass ich sie nicht finde. Es ist doch schon tausendmal geschrieben worden, wie man ein SN startet, auch hier auf dem Blog. Warum macht es keiner?

  • Ich werde für die bayerische Landtagswahl mal testen, ob sich etwas ähnliches wie Scoop http://www.scoop08.com/ oder Congresspedia http://www.sourcewatch.org/index.php?title=Congresspedia auch in kleinem Rahmen in Deutschland machen lässt.

    Trupoli und Kandidatenwatch sind relativ professionell, für meinen Geschmack fast schon zu professionell. Ich finde es besser, wenn von Anfang an Nutzer mitentscheiden und mitarbeiten können. Man wird vor den Wahlen schon genug gegängelt.

    Entstehen soll das Ganze auf http://deine-wahl.org (Doku-Wiki). Wer Lust hat mitzumachen, kann sich gerne bei mir melden (Markus@deine-wahl.org).