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Klappern gehört zum Musikhandwerk

Robert Basic
Aktualisiert: 25. April 2008
von Robert Basic
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süß, man jammert weiter (bitte unbedingt vorher lesen!), weil man ja Arbeitsplätze in Gefahr sieht, wenn weiterhin soviel Musik raubkopiert wird. So fordert die deutsche Musikindustrie die Kanzlerin in einem offenen Brief dazu auf, mehr dafür zu tun, dass man „gemeinsam“ eine Lösung findet. Ohne zu präzisieren, was das nun sein soll.

Brechen wir das einfach runter:
1. Die Musikindustrie kümmert sich wenig um Arbeitsplätze, sondern um ihre Rendite und ihre Umsätze. Es geht nicht um social, sondern um commercial. Da ist nix Soziales dran, sozial wird es erst dann, wenn der Staat zu regulieren beginnt.

2. Jammern muss man, denn das gehört unbedingt dazu. Wir kennen das alle „habe funf Ginder, mussen arbeit, du mir geben Geld, sonst meine arm Ginder, waissdu…“. Also ab dafür.

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3. Die goldenen Zeiten, in denen die Musikindustrie überteuerte CDs verkaufte und sich damit eine goldene Nase verdient hat, neigen sich langsam dem Ende zu. Umgekehrt haben diese raubritter artigen Methoden nicht dazu geführt, dass man sich bei der Kanzlerin beschwert hat, wie sehr man den Menschen das Geld aus der Tasche zieht und dadurch Konsummöglichkeiten zu Lasten vieler Arbeitsplätze stranguliert wurden (logische Umkehr des Arguments der Musikpappenheimer, um es mal ironisch zu überspitzen).

4. Die jetzige Digitalisierung der Musik hat die Preise auf dem Markt insofern bereinigt, dass der Einzelbezug von gern gehörten Musikstücken erst in breiter Masse emöglicht wurde und man als Konsument nicht mehr überteuerte und gebundelte Musikpakete kaufen muss. Wenn man so will, stellt sich der neue Markt wieder auf eine Mitte ein, die sowohl die Nachfrager als auch die Anbieterseite insgesamt fairer zusammenbringt. Das Gleichgewicht wird demnach korrigiert, weg von einer Zeit eines Ungleichgewichts, in der die Anbieter zu Lasten der Nachfrager bevorzugt agieren konnten.

5. Der Staat hat bei der freien Preisfindung -der Prozess, der auf Basis der Marktstrukturen bisher im Wesentlichen auf einem Oligopol beruhte, das langsam zerbröckelt- auch nicht einzugreifen, solange es sich nicht um öffentlich lebensnotwendige Güter handelt. Im Übrigen, die deutsche Wirtschaftspolitik folgt seit den Ideen der Freiburger Schule dem Prinzip des Ordoliberalismus. Zitat:

Als Grund für die Notwendigkeit einer Rahmenordnung sieht der Ordoliberalismus die Tendenz eines vollständig freien Marktes, sich selbst aufzulösen. Anbieter schließen sich zusammen, bilden Kartelle und Preisabsprachen und können so den Markt diktieren (Vermachtung des Marktes). Schädigungswettbewerb kann das Übergewicht gegenüber Leistungswettbewerb erlangen. Die Aufgabe des Staates sei es folglich, einen Ordnungsrahmen zu entwickeln, der vor allem aus Kartell- und Wettbewerbsgesetzen besteht, Markttransparenz und freien Marktzugang fördert sowie für Preisniveaustabilität sorgen soll. Der Sozialgedanke und das Leistungsprinzip, der Ordnungsauftrag und der Dezentralismus sollen so miteinander ausgesöhnt werden. Das Ziel des Ordoliberalismus ist dabei nicht eine radikale Deregulierung, sondern eine De-Monopolisierung. Marktversagen ist im ordoliberalen Denkansatz überall dort möglich, wo versäumt wurde, rechtzeitig die richtige Ordo zu errichten – etwa bei einer fehlenden Entgelt-Festsetzung für die verbrauchende Nutzung von Gemeingütern wie der Umwelt (siehe auch Allmendeproblematik), oder bei unzureichenden Maßnahmen gegen die Kartellbildung.

Es besteht insofern keine Notwendigkeit für den Staat, regulierend in der durch die Technik getriebene Digitalisierung und der daraus folgenden Änderung der Marktbedingungen einzugreifen. Es ist nicht Aufgabe des Staates, dafür Sorge zu tragen, dass Unternehmen hohe Gewinne schreiben, sondern lediglich dafür Sorge zu tragen, dass der Markt frei über die Gewinnabschöpfungsmöglichkeiten entscheidet, sonst würden wir die Wirtschaft an die Wand fahren, indem Unternehmen künstlich am Leben erhalten werden (say Sowjetunion).

6. Die Antwort der Musikindustrie auf die Änderung der Marktbedingungen mündete lediglich im vergeblichen Bemühen, diese Änderungen gegen die natürliche Entwicklungsrichtung aufzuhalten, um weiterhin hohe Gewinne einfahren zu können. Eine überaus berechtigte Reaktion eines Marktteilnehmers. Nachdem diese Blockadehaltung ökonomisch nicht gefruchtet hat, ändert sich zunehmend die Bereitschaft, die Änderungen zu akzeptieren und sich neu zu positionieren, indem die bisherigen Produktions-, Vertriebs- und Marketingprozesse langsam umgestellt werden. Dieser Umstellungsprozess wird für die Verlierer, die es nicht schaffen, schmerzhaft sein, für die Gewinner natürlich umgekehrt zu einer neuen Positionierung auf einem anderen Gewinn- und Umsatzniveau führen. Ob man dann immer noch den früheren Zeiten öffentlich nachjammert, ist ökonomisch gesehen irrelevant. Man schöpft soviel ab, wie man selber seine Fähigkeiten entsprechend eingesetzt hat. Man sollte also immer seine eigene Nase anfassen, nicht die der anderen oder aber über seine nur zu kurze Nase jammern, was noch peinlicher für einen „guten“ Geschäftsmann ist. Die Wirtschaftsgeschichte lehrt uns, dass erfahrungsgemäß solche Änderungsprozesse langwierig und zäh sind, da das immens komplexe Spiel der freien Kräfte nur ein langsames Austarieren zulässt.

7. Zum Austarieren gehört natürlich das momentan beklagte Leid der Musikindustrie dazu, dass digitale Musik illegal bezogen werden kann. Das liegt aber nicht darin, dass Menschen von sich aus gerne in der Illegalität leben, sondern einfach darin, dass eine Nachfrage existiert, die lange Zeit nicht befriedigt werden konnte, was den legalen Bezug und die freie Handhabung der Musik (say DRM) angeht. Das Angebot war und ist immer noch nicht mit der Nachfragestruktur austariert. Der Hebel ist also nicht da anzusetzen, wo es um die vermeintlich natürliche Illegalität der Konsumenten geht, sondern im Anpassen an die Nachfragebedürfnisse. Da Angebot und Nachfrage grundsätzlich zwei gegensätzliche Pole sind, wird in einer freien Marktwirtschaft das Spiel der Kräfte entscheiden, wo man sich in der Mitte trifft und wie ein Kompromiss aussieht. Die Nachfrager haben früher angefangen als die Anbieter, die Änderungen für sich zu nutzen. Erneut: Kein Grund zum Jammern. Wenn eine Kraft nicht will, bewegt sich eben die andere Kraft und erobert und setzt auch seine neuen Regeln in Gang, was ja auch faktisch passiert ist. Dass die Anbieter als externen Faktor dabei gerne auf das Gewalt- und Regulierungsmonopol des Staates zurückgreifen wollen, um dieses Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden, ist nur verständlich, aber für die Nachfrageseite nicht akzeptabel. Der Konsument hat sich bewegt, nun fordert die Musikindustrie den Staat auf, die Bewegung zu verlangsamen, was absoluter Nonsens ist. Denn, es hat sich im Grunde genommen nichts geändert am ehernen Prinzip des Zusammenwirkens der Marktkräfte. Der Konsument will weitestgehend so günstig (nicht kostenlos!) und so flexibel wie nur möglich aus einem reichhaltigen Angebot wählen dürfen. Der Anbieter will so teuer, so reguliert und so knapp wie nur möglich sein Angebot verkaufen, um seine Gewinne zu maximieren. So simpel ist da Spiel. Und die austarierte Mitte davon ist der Kompromiss. Die Spielregeln nachträglich ändern zu wollen, nachdem die Nachfragerseite sich mindesten 8 Jahre vorher angefangen hat zu bewegen, ist barer Unsinn in meinen Augen.

8. Ich bin Konsument, also stehe ich auf meiner Seite, nicht auf Seiten der Musikindustrie. Ich akzeptiere ihre Ziele. Sie akzeptieren angesichts des neuen Marktumfelds aber nicht meine Bedürfnisse. Wenn Ihr also schon bei der Kanzlerin jammert, dann jammert bitte ob Eurer mangelnden Bereitschaft, den Shareholdern und dem lange Zeit unfähigen Management. Vielleicht erlässt sie ja ein Notstandsgesetz, Euch Workshops bei den besten Lehrern an den besten Wirtschaftsschulen aufzuzwingen. Damit wir schneller zu einer Lösung kommen:) Ich warte, mein Geldbeutel liegt Euch zu Füßen, Ihr müsst mir nur ein gutes Angebot machen, das versteht selbst der einfachste Händler. Lasst uns also handeln;)

9. Für die Langsamversteher unter den Musikmachern: Die heutige Zeit bietet eine ungleich größere Chance als noch vor 10 oder 20 Jahren, Musik zu vetreiben und zum Kunden zu bringen. Zu den klassischen Absatzwegen haben sich über das Internet und über Anbieter von mobilen Abspielgeräten neue Absatzwege aufgetan und damit potenziert. Eine schiere Masse von Menschen nutzt ein Handy, etwas weniger besitzen einen MP3-Player. Viele haben nach wie vor einen Fernseher, ein Radio und einen CD/DVD-Player. Und die Computer nicht zu vergessen. Lass es 3-4 Milliarden Menschen sein. 1,3 Milliarden Internetnutzer. Weit über 1 Mrd Handybesitzer. Ich weiß nicht, wieviele Menschen einen MP3-Player besitzen. Unglaublich. Direkte und unmittelbare Access-Points noch und nöcher. Ein Traum! Durch die zunehmende Digitalisierung von Geschmäckern kann ich auf Seiten wie MySpace, Facebook und Last.fm im Handumdrehen heraufinden, was läuft und was nicht. Google als Großverteiler von Aufmerksamkeit solls ja auch noch geben. Es gibt unzählige Blogs, spezielle Musikseiten. Es gibt Videoseiten wie Youtube und MyVideo mit brutal vielen Usern. Es gibt Diggs, Woots, Etsys, selbst eBay gehört dazu. Del.icio.us, Feedreader, Twitter, Chats, Foren. Millionen von Anlaufstellen, allesamt Point of Sales. Und auf der Rechteseite entwickeln sich analog Ansätze wie Creative Commons. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen und aufhören soll. Normalerweise müsste ein jeder, der sich mit Musik kommerziell beschäftigt, Freudentänze aufführen. Es ist unglaublich, was die Vielzahl von Möglichkeiten angeht. Und so will es mir partout nicht in den Kopf gehen, wie man sich so lange Zeit dem gegenüber so bockig verhalten hat. Nie zuvor in der Menschheitsgeschichte war es einfacher, so vielen Menschen Musik angedeihen zu lassen. Hallo? Umso amsüsierter bin ich ob den aufgezeigten Verhaltensmustern der Entscheidungsträger der Musikindustrie. Ich habe nicht mal ansatzweise Mitleid. Wäre ich der Chef eines Familienunternehmens, das das weltweite Monopol auf Musik hat, ich hätte Euch allesamt aus dem Laden geschmissen und smartere Leute eingestellt, die hungrig und beweglich sind. Nein, kein Mitleid. Null. Wer mir erzählt, dass er mit all diesen Möglichkeiten keine Wege sieht, ein Geschäft zu betreiben, der kann sich nicht Musikmanager nennen. Das ist ein Stümper, wer keinen Weg findet. Bewegt Euch oder geht unter, es juckt mich nicht, wenn ihr nicht willens und fähig seid, neue Wege zu gehen. Wirtschaftszweige gehen unter, andere kommen, thats life. Es hängt von den Köpfen ab. Stattdessen muss ich bspw. als Blogpublisher – um nur ein Beispiel zu nennen – studieren gehen, bevor ich Musik auf dem Blog abspielen kann. Das ist doch plemplem. Oh, ich könnte platzen:))

via trufx (siehe auch Nerdcore)

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Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

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