BITKOM schreibt, dass es 2 von 3 Vorhaben an Finanzmittel mangelt, daher würde man seine Idee nicht in die Tat umsetzen können oder abbrechen müssen. Wenn finanziert wird, dann gibt es folgende Finanzquellen:
87 Prozent der tatsächlich gegründeten Unternehmen starten daher mit Eigenmitteln der Gründer. „Ohne einen großen Anteil an Eigenmitteln sind die meisten Gründungen derzeit nicht möglich“, erläutert Prof. Scheer. Lediglich ein Drittel der Start-ups (31 Prozent) kann auf öffentliches Geld zurückgreifen, etwa von Gründerfonds und Förderbanken. An dritter Stelle der Geldgeber stehen Verwandte und Freunde (22 Prozent), gefolgt von Banken (17 Prozent) und Privatinvestoren (13 Prozent). Risikokapitalgeber (6 Prozent) und weitere Finanzierungspartner spielen eine geringere Rolle.
Also, halten wir fest:
– von 100 Vorhaben werden 33 initiert
– von den 33 Gründungen überleben rund 3 (9 von 10 Regel)
– macht summa summarum eine Erfolgsquote von 3%, was das Umsetzen eines Vorhabens in die Tat angeht. Und es sind eher weniger, da die BITKOM lediglich die Finanzierung fokussiert hat, warum man eine Idee nicht umsetzt. Kann ja noch andere Gründe geben, warum man mitten in den Vorbereitungen abbricht, sobald man den Businessplan zusammen hat (IHK winkt ab, Freunde frusten, etcpp).
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Nachdem ich letztens irgendwo (bei Dir oder Cem vermutlich) gelesen hab, dass Gründungen eher doch von den „Älteren“ gemacht werden ergibt sich dann auch ein „rundes Bild“: Wenn man nicht wenigstens ne 5stellige Summe in als „Spielgeld“ der Hinterhand hat UND (das ist der wichtigere Punkt) nen Konzept zum „nebenbei mit wenig Zeit sicher Geld verdienen“ oder auch „ohne Geld 6-12 Monate auskommen“ hat kann mans tatsächlich getrost vergessen. Die Anforderungen und auch „Killerfragen“ (z.B. „was ist wenn das XYZ-Großunternehmen auch macht?“) aller VCs, BAs (bis auf ganz wenige Ausnahmen) und der staatlichen „Fördergeldzusammenhalter“ sowieso drückt ansonsten die Erfolgswahrscheinlichkeit auf den Gefrierpunkt. Man muss erst loslegen und groß werden, dann bekommt man evtl. Geld von dritter Seite. Ist grundlegend ok – aber sollten alle wissen, die mit „Papier losziehen“. Geld für Papier gibts nur „unter Freunden“ zu Konditionen „für Feinde“.
Daher denke ich übrigens, dass deutlich mehr der Vorhaben, die mit Eigenmitteln auch tatsächlich gestartet werden es dann auch schaffen. Verworfene Ideen gibts dagegen vermutlich sogar noch viel mehr als 97 von 100.
Liest sich wie ein typischer Samstagabend
– an 2 von 3 Wochenenden bleibt man zu Haus weil das Geld fehlt, ist man dann mal auf Tour werden
– 33 von 100 Frauen angesprochen
– 3 Frauen reagieren und lassen sich in ein Gespräch verwickeln
🙂
Robert woher kommt die 9 von 10 Regel?? Selbst die Arbeitsagentur nennt bessere Zahlen
die ist geschönt, es ist noch schlechter imho
Ich meine mich daran erinnern zu können, daß 2000/01 das *manager magazin* über die NewEconomy-startups berichtete und behauptete, daß die Masse der Gründer auf „altes Geld“ zurückgreifen könne.
D.h., es fanden sich (damals) weniger die junge Aufsteiger aus der unteren Mittelschicht, sondern eher die Sprößlinge aus (recht) gutem Haus, die schon „von Haus aus“ mit den entsprechendem finanziellem Rückgrat bzw. den Kontakten ausgestattet waren.
Zur „Durchfallquote“: Gibt es denn (derzeit) so viele Ideen, die abseits der x-ten Community-/Mitmacheinkauf-Lösung liegen ?
[…] “Startups und die Kohle” ist ein schönes (natürlich auch für uns aktuelles) Thema. Mal sehen, ob wir die von Robert errechnete Erfolgsquote von 3% nicht ein bisschen erhöhen können. […]
Eine Neugründung ist nur eine Option. Neben dem reinen Internetbusiness (wie dein Blog), gibt’s ja noch das gute alte reale (Geschäfts)Leben. Die IHK bietet auf einer Plattform (nexxt-change oder so) bzw. vermittelt auf Anfrage etablierte Unternehmen ohne Nachfolger mit bestehenden Kunden- und Lieferantenbeziehungen. So fängt man nicht bei Null an, sondern hat von Anfang an Einnahmen. Je nach Firma sollte der Verlust an Stammkunden mit bis zu 30% kalkuliert werden. Zusätzlich kann der neue Inhaber von den langjährigen Erfahrungen des Vorbesitzers profitieren und durch neuen Ideen die Firma weiterentwickeln.
Die Zahlen wundern mich nicht wirklich, wird vieles leider immer zu sehr beschönigt.
In der WiWo gabs in Mitte April Ausgabe nen schönen Artikel dazu mit Scott Shane (Entrepreneurforscher), der den amerikanischen Gründermarkt mal unter die Lupe nahm. Gibt´s erstaunliche Parallelen zu Deutschland. Einige Fakten hat Autor S. Matthes auch online gestellt: http://blog.wiwo.de/gruenderraum/2008/04/24/zehn-wahrheiten-uber-das-unternehmertum/
Genau wie Du sagst Robert: Manchmal mangelt es nicht am Geld, denn bevor man loslegt bleibt zu klären, ob man für die Selbständigkeit überhaupt geeignet ist. Dafür gibt’s hier einen Gründertest.
Und manchen fehlt auch die gescheite Idee, legen aber trotzdem los mit dem „Gemüseverkauf“. Ich empfehle da diese Reihe zur Existenzgründung zu lesen.
Gruß Frank
Daß man für „Unternehmertum“ auch bestimmte „Charaktereigenschafter“ mitbringen muß, ist klar … und kaum einer denkt darüber ernsthaft nach. ,-)
Was die IHK vermitteln, sind Firmenübernahmen bzw. -nachfolgen, die auch entsprechende (eigene) Wirtschaftskraft voraussetzen. Das hat mE auch nichts mit einem „startup“ zu tun … daß Kioske, Fahrschulen, Friseursalons übernommen werden und dem bisherigen Firmeninhaber Abstandsummen gezahlt werden, ist jahrzehntelange Praxis.
Beschäftigt man sich mit „Internet“ iwS, sehe ich keine derartigen Firmennachfolgen. Daß kleineren Betriebe häufig gerade von weniger Qualifizierten (und Bezahlten) gegründet werden, ist nicht neu – schon in den 80igern nannte man dies „Flucht in die Selbständigkeit“.
Vllt. muß man sich mit der „Begrifflichkeit“ beschäftigen. Ich habe den Eindruck, daß man das Vokabular der Web-Firmengründungen, insbesondere aus der 99/00-Ära, mit den üblichen Firmenübernahme vermischt. Kann man die Pacht einer Gaststätte oder das Einkaufen in eine Anwaltskanzlei tatsächlich als „startup“ bezeichnen ?
Traurige Zahlen, in der Tat.
Nur draufhauen auf die bösen Kapitalgeber (oder sollte ich besser sagen Nicht-Kapitalgeber) und die Old Money Boys hilft aber auch nicht wirklich weiter.
Viele Gründer sollten sich auch mal an die eigene Nase fassen. Was ich schon an vollkommen haltlosen Zahlen in Möchtegern Business Cases gesehen habe (falls sich der Gründer überhaupt die Mühe dazu macht) passt auf keine Kuhhaut.
Eine vernünftige Planung mit belastbaren Zahlen kann Gold wert sein. Und dann klappt auch das Geschäft, zu weit mehr als 3%….
Kommunikation zwischen einem ach so hippen Web2.0-Bude-Gründer 2.0 und einem Bankangestellten 1.0 – Das stell ich mir immer wieder spannend vor. Da fehlt die Schnittstelle (Wie erklär ich’s meinem Banker API)
@Alex:
Amüsant, sich das vorzusstellen 🙂
Aber mit absolut ernsthaftem Hintergrund. Der Bankangestellte ist für den Gründer häufig der erste ernsthafte „Kunde“. Und der Gründer lernt besser früher als später, in Vertrieb und Marketing die Sprache seines Kunden zu sprechen. Das braucht er auch später jeden Tag!
Und wenn der Banker nunmal die für ihn relevanten Informationen in den Zahlen sucht, dann tut der Gründer genau das richtige, wenn er all sein Wissen über sein Geschäft, das er dem Banker vermitteln möchte, in der Zahlenwelt unterbringt.
Hey Alex, das erinnert mich an mein Gespräch mit einem Berater von der Spasskasse – O-TON:
„Hm, ich kann mir nicht vorstellen wie Sie arbeiten. Sie haben ja gar keinen Kundenkontakt. Sie müssen doch auch mal rausfahren zum Kunden. Allein per Telefon geht das doch gar nicht.“
(An Mail hat er gar nicht erst gedacht…)