Sonstiges

wat denn da los?

reibt sich die Augen, hey, eine vernetzte Diskussion… ne, oder? Ich dachte, die gibt es zwischen einzelnen Blogosphären nicht mehr? Anscheinend doch noch, da diskutieren Werbbeblogger, Vermarktungskritiker, PMler, PRler und Querdenker. Hä? Doch, nun ja, zugegeben, es geht um… Blogs:)

Werbeblogger: Ist das Modell „€œBlog“€? gescheitert?
Bloogbar: Zum Stand der Professionalisierung
PM-Blog: Warum Corporate Blogs scheitern. (wieso Punkt?) & Corporate Blog Debatte – Reaktionen und Fazit
F!xmbr: Zwei Nachrichten aus der Blogosphäre, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben
Querblog: Gebloggte Zukunft
PR Zweinull: Was ist eigentlich ein Corporate Blog?

Und in Twitter hatte ich keinen Bock jetzt nachzuschauen, was da so läuft.

Ob ich was dazu sagen soll? Nur kurz, da sich imho die Diskutanten offensichtlich in der Vergangenheit bewegen. Einerseits zähle ich alleine in den Top 20 Blogcharts rund 15 Blogs, die von Selbständigen betrieben werden bzw. beruflich orientiert sind. Und andererseits darben vermarktungstechnisch gesehen nicht gerade wenige Blogger, die bis zu 20.000 Euro damit im Monat machen. Für die mit Rechenschwäche: Das sind bis zu rund 30.000 USD im Monat, weil man so gerne rüber in die USA schielt, wo ja alle so toll verdienen angeblich. Generell gesehen aber habe viele anscheinend nicht mal ansatzweise eine gefühlte Vorstellung von dem zu haben, mit welchem Speed sich über einen Zeitraum von 10-20 Jahren das Netz entwickelt hat und wie es in den nächsten 10-20 Jahren aussehen wird. Wir sehen heute lediglich kleine Ausläufer -die bereits so manch eine Industrie zum Wackeln gebracht und unweigerlich Kulturen immens geprägt hat- von einer gigantischen Vernetzung von Objekten, Informationen und Menschen. Wir haben in gerade einmal rund 20 Jahren den Lauf der Geschichte geändert, aber wie! Mit bisserl Kabelsträngen, Silizium und Bits. Ola, warum sieht man das nicht? Bin ich blind und die anderen sehen? Auch Firmen werden sich vor dieser Entwicklung entweder beugen oder untergehen. Und erst gestern wurde ein farbiger Mann auch mit Hilfe des Webs ermächtigt, sich womöglich zum mächtigsten Menschen auf Erden aufzuschwingen. Blogs sind mitten drin und ein integraler Teil dieser Entwicklung. Wir schreiben Geschichte. Das ist nicht größenwahnsinnig, es ist einfach so. Was juckt es da, ob eine Firma mehr oder weniger bloggt, auch nicht, ob sie „gut“ oder „schlecht“ bloggt oder ob ein Blogger Asche macht oder nicht? Es sind nahezu bedeutungslose Ereignisse im Jetzt in einer langen Abfolge, die aber in der Summe gesehen unaufhaltsame Änderungen mit sich führen. Ich sehe ein großes Gestern, ein unübersehbares Heute und ein nicht mehr zu überschauendes Morgen. Die Frage ist ja nie gewesen, wann und was und ob „es“ passiert, sondern immer nur, dass zwar etwas geschieht, nur wissen wir nicht, wohin es uns führen wird?


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Also in diesem Sinne, never underestimate the force, Luke:

oder anders gesagt:

Gemach, Rom wurde nicht an einem Tag erbaut:)

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

17 Kommentare

  • Frage „wieso Punkt?“ ist berechtigt! Ein „?“ hätte wahrscheinlich weniger Resonanz erzeugt 😉 Die Diskussionen sind sehr interessant! – Naja … die Blogosphäre lebt, oder?

  • Nur mal aus Interesse: Wer sind den die deutschen Mysteryblogger, die 20k Euro im Monat von ihrem Blog mitnehmen oder in welchem Segment bloggen diese?

    Anyways..zurueck zum Thema der Diskussion um Blogs:
    Den Fehler den viele (Firmen / Blogger) derzeit machen ist doch, dass Branding und Autorität unterschaetzt wird und Sie sich ausschliesslich am direkten monatlichen Umsatz messen. Der indirekte Gewinn ist jedoch weitaus interessanter.

  • „Die Frage ist ja nie gewesen, wann und was und ob „€œes“€? passiert, sondern immer nur, dass zwar etwas geschieht, nur wissen wir nicht, wohin es uns führen wird?“

    Und weil wir nicht wissen, wohin uns führt was wir tun, bloggen wir darüber, warum wir tun was wir tun, wovon wir nicht wissen warum wir es tun weil wir nicht wissen wohin es uns führt.
    Oder ähnlich. Und das nennen wir dann im Blog „Wir schreiben Geschichte, die die Welt verändern wird.“

    „Es sind nahezu bedeutungslose Ereignisse im Jetzt in einer langen Abfolge, die aber in der Summe gesehen unaufhaltsame Änderungen mit sich führen.“

    Wenn ich atme, oder die Schildkröte füttere, stimmt das auch. Eigentlich stimmt das immer, meint meine Schildkröte. Sach jetzt nicht, ich könnte meine Schildkröte nicht verstehen. Sie verändert gerade die Welt. Sie sagt: „Wir haben in gerade einmal rund 20 Jahren den Lauf der Geschichte geändert, aber wie!“

  • Es ist die immer wiederkehrende Diskussion. Ist das Glas nun halb voll oder halb leer. Ich kenne nichts gefährlicheres als einen Wirtschaftszweig der mit sich selbst zu frieden ist. Den kann man dann nämlich bald abschalten.

    Veränderung und Entwicklung kommen nur aus dem ständigen sich selbst in Zweifel ziehen. In Zweifel ziehen heißt nicht an sich selbst zu verzweifeln sondern sich und sein Tun immer wieder in Frage stellen.

    Was will ich wohin gehe ich und wohin gehen die anderen in der Branche. Wer ist auf dem richtigen Weg. Das ist Wirtschaft. Wer einen Blog betreibt wirtschaftet. Egal ob er damit Geld verdienen will oder nicht. Er setzt Arbeit zu einem bestimmten Zweck ein.

    Schmetterlingssammler sammeln Schmetterlinge. Blogbetreiber sammeln Leser.

    Das ist genauso wie die Diskussion um die Einflusslosigkeit von Blogs. Ich betreibe ja für die Themenkreise die mich interessieren eine intensive Presseschau. Das was wir heute in den Blogs schreiben, häufig übertrieben und polemisch wie ich es tue, schwappt in den öffentlichen Gedankenraum und auch in die Presse.

    Ich finde es witzig wenn ganze Gedankenketten fast wortgleich wiedergegeben werden. Ich rede nicht von Plagiat, sondern einfach davon das wir gedanklich etwas bewegen. Ich glaube die Leute wissen zu dem Zeitpunkt oft schon nicht mehr wo sie den Gedanken her haben.

    Jetzt ist an der Zeit über ein breiter aufgestelltes Marketingkonzept nachzudenken. #Robert. Breit heist sicher nicht über alle. Aber 75 Prozent wären auch ganz nett.

    Ich bin der Meinung wir brauchen den offiziell hauptberuflichen Blogbetreiber, vom Hungerkünstler bis zum reichen Mann. Dazu müssen wir uns aber erst einmal klar darüber werden, das wir es eben nicht nur Arbeit nennen, sondern es einigermaßen gut gemacht (ich schließ mich da aus) auch richtig Arbeit ist.

  • Robert, ich hab die anderen Links nicht verfolgt, aber im Werbeblogger-Beitrag ging es (auch wenn die reißerische Headline vielleicht etwas anderes suggeriert) im Kern eher darum, ob Blogs ein Kommunikationsinstrument für (Groß-)Unternehmen sind, und nicht darum, ob sie ein Geschäftsmodell für selbstständige Blogheads sind.

    Da stellen sich andere Fragen als „Kann ich damit 5kEUR im Monat verdienen?“, sondern: „Traue ich mich mit einem Blog aus der Deckung meiner gemütlich eingerichteten PR-Abteilung?“, „Wer kriegt intern die Prügel, wenn was eskaliert?“, ganz banal „Wen vergattere ich dazu, Beiträge fürs Unternehmensblog zu schreiben?“ und vor allem „Will und brauche ich das überhaupt?“ Wobei das Ich hier kein Mensch, sondern ein durchaus von Partikularinteressen, Hausmächten und internen Taktikgeplänkeln getriebenes kleines Firmenuniversum ist.

    Ich finde das überhaupt nicht – wie in den Kommentaren oben anklingt – selbstreferenziell. Im Gegenteil.

  • Zum Starwars Teaser:

    „Wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist…“ trifft es wohl auch, wenn man von der Zukunft der Blogosphäre, bzw. gleich des ganzen Internet´s spricht. (Verzeiht das Deppenapostroph)

    Ich denke trotz „WebtrendMap“ und „Google Masterplan“ werden wir alle bestimmt nicht vorhersagen können, wie unsere Zukunft bezüglich des Internets aussehen wird. Bleibt das Medium Internet weiterhin Informationsquelle? Bleiben die Informationen kostenlos? Gibt es bald ein Update: Internet V2.0?

  • […] wat denn da los? (basicthinking.de, Robert Basic) Deutschlands meistverlinkter Blogger fragt sich, was los ist angesichts mehrerer die Zukunft von Blogs kritisch beleuchtenden Blogtexten: “Was juckt es da, ob eine Firma mehr oder weniger bloggt, auch nicht, ob sie ‘gut’ oder ’schlecht’ bloggt oder ob ein Blogger Asche macht oder nicht? Es sind nahezu bedeutungslose Ereignisse im Jetzt in einer langen Abfolge, die aber in der Summe gesehen unaufhaltsame Änderungen mit sich führen.” […]

  • sehr schöneer beitrag und auch meine meinung. alle schielen immer nur aufs geld. wen interessiert das? andere sachen sind wichtiger und viel bedeutsamer. nichts destotrotz….es geht immer mehr, das man sowas an geld misst, liebht einfach daran, dass es am einfachsten ist..

  • Robert, du triffst es auf den Punkt. Aber genau dieser Standpunkt ist bei uns schwer bis gar nicht vermittelbar: Deutsche Unternehmer scheinen die Dinge hoffnungslos konkret auf einen unmittelbaren Nutzen hin zu sehen. Das Web ist aber noch ziemlich im Fluss (erst recht das Web 2.0) und wer heute anfängt zu bloggen, kann noch nicht genau sagen, was er morgen damit erreichen wird.

    Auf so eine „vage“ Perspektive lassen sich die Menschen hier nicht ein. Es fehlt auch an der Begeisterungsfähigkeit und dem Optimismus, dass man diese neuen Medien schon sinnvoll wird nutzen können und man „im Gehen“ lernen und begreifen wird. Läuft so etwas unserer Kultur zuwider? Dann wäre es ziemlich fatal…

  • Die Blogosphäre lebt doch noch … nur bedingt eine Sommerpause oder warum schwingt man sich plötzlich auf den Sattel der Diskussion.
    Sehr schön, mal wieder Leben im Netz.

    Aber zum Thema: Ich denke und erfahre tagtäglich, dass das Unternehmen den Wert wissen will – man beschränkt sich auf einen Zeitpunkt, der Fluss des Netzes ist nicht kalkulierbar. Was ist morgen, darauf kann auch Gartner nur schwer antworten und das wollen die Unternehmen nicht. Begeisterung wie bei Bloggern gibt es nicht, nur nackte Zahlen – die SLA ist alles.
    Schade, aber leider ist im Unternehmen kein Platz für Begeisterung und wage Ideen, leider …
    * techn. Ideen und Begeisterungen kann man sich ab und zu leisten, aber Ideen von anderen …

  • @ Nr. 11, Frank: Dann haben wir hier doch ein Mentalitätsproblem in Deutschland. In den USA wissen die Unternehmer nämlich genau so wenig wie hier, was ihnen Blogs konkret bringen werden.

    Dort werden aber eher die Chancen gesehen, während man hierzulande wohl vorrangig auf die Kosten und Risiken achtet. Und bis man bei uns ganz genau weiß, woran man mit diesen neuen Medien ist, hat man die Entwicklung vermutlich hoffnungslos verschlafen…

  • Die sogenannten deutschen 20k-Blogger sind bitteschön, soweit es Einnahmen aus Online-Werbung betrifft, als 20k-Cent-Blogger zu verstehen.

    Wir reden also von Beträgen von – huch ! – rund 200 Euro im Monat. Beziehungsweise 20.000 Cent.

    Für die Top-Blogger.

    (mächtig gewaltig, Blog-Egon!)

    Ausnahmen bestätigen die Regel.

  • Ergänzung betreffs Unternehmensblogs:

    Was Unternehmen betrifft, denke ich, dass den meisten davon mit einem gut gepflegten und vor Trollen abgesicherten Forum besser gedient ist als mit einem Blog. Dazu kommen halt ganz normale Presse-Mitteilungen.

    Vielleicht ist es hilfreich, wenn man Blogs zunächst nur als eine (!) von mehreren Möglichkeiten ansieht, mit denen Unternehmen im Internet kommunizieren können und mit potentiellen/tatsächlichen Kunden/Lieferanten/Mitarbeitern interaktiven Dialog betreiben könnten.

    Dazu kommt, dass ein offener und unkontrollierter Dialog nicht zwingend im Unternehmensinteresse liegen muss – eher gilt das Gegenteil. Unternehmen sind auch keine demokratischen Veranstaltungen oder auf eine andere Weise am freien Fluten von Kommunikation interessiert.

    Einfach mal auf dem Boden bleiben. Blogs sind als Thema für die Werbewirtschaft und für Unternehmen ziemlich tot. Das ist nix Neues mehr, und auch sonst fehlt da praktisch jede Form von kommerzieller Erotik an der Sache.

    Blogs sind – für Unternehmenszwecke – so gut wie mausetod.

  • Für mich ist ein Blog in erster Linie eine Technik. Es geht darum, was man mit dieser Technik anstellt sprich was in einem Blog geschrieben wird.

    Ich habe den Eindruck, die deutschen Blogs versuchen nicht wirklich den etablierten Medien Konkurrenz zu machen. Wäre aber schön, Bsp. „Huffington Post“…. Stattdessen wird oft zwischen Tür und Angel hingebloggt, meist von den diversen Konferenzen über IT, Web 2.0, Medien und so weiter… (Die Ausnahmen sind mir bekannt, aber zu wenige)

    Ich fände es spannend, wenn sich ein paar der so genannten Alphablogger zusammentäten, um ein innovatives und kreatives Online-Medium an den Start zu bringen. Das verschiedene Themen auf der Agenda hat. Und sicher seine Leser finden könnte…