Sonstiges

Disclaimer und Disclosure

wohl eine der beliebtesten Verwechslungen schlechthin, die mir beim Lesen von Blogs immer wieder vor die Nase kommen:

Irgendein Blogposting, ……..
….
….
Disclaimer: Ich arbeite im/für das Unternehmen XYZ

Um mitzuteilen, dass man persönlich involviert ist und demnach nicht 100% neutral sein kann.

Wieso steht da aber „Disclaimer“? Wikipedia:


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Der Begriff Disclaimer stammt ursprünglich vom englischen to disclaim „abstreiten“, „in Abrede stellen“ ab. Im Internet wird er als terminus technicus für einen Haftungsausschluss verwendet. Dabei kommen Disclaimer vorwiegend in E-Mails und auf Websites vor.

Der korrekte Ausdruck wäre: „Disclosure

Disclosure means the giving out of information, either voluntarily or to be in compliance with legal regulations or workplace rules

Noch besser wäre wohl ein disclaimendes Disclosure:) Ist letztlich nicht so wild, da man ja weiß, was gemeint ist. Viel eher kann man das Verhalten kritisieren, im Fall der Fälle gar kein Disclosure zu setzen. So meinte letztens ein Autoblogger zu mir, dass die nie und nimmer sowas ins Posting setzen, weil das niemand was angeht, ob man auf Kosten einer Firma eingeladen wurde oder mit denen wie auch immer verbandelt ist (zB Werbung). Damit stellt man sich allerdings auf die Sufe der Presse, ieeh:)

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

16 Kommentare

  • Ob man die (oder das?) Disclosure disclaimen sollte, darüber mag ich im Moment kein committment abgeben. Aber ich werde mal Brainstormen, und sehen, ob man da die total Quality der Blogpostings noch optimieren kann. Wenn man nämlich in so einem Setting den Hut erstmal aufhat, fällt es schwer, den jeweiligen Focus so zu benchmarken, dass man da auch was von hat.

    Was ich sagen will: Warum nennen wir es nicht einfach „Haftungsausschluss“? Das wäre dann nämlich schon automatisch ein „Verwechslungsausschluss“

  • Der Disclaimer wurde ursprünglich ja auch mit der Distanzierung von verlinkten Webseiten eingeführt. Diese Distanzierungen wurden ja auch massenhaft ohne jegliches Nachdenken einfach abgeschrieben.

    Merke: wenn einer blöd blökt, blökt die Herde mit.

    Merke II: Denglish ist doch nicht der Wahrheit letzter Schluss. Ab und zu mehr in der eigenen Sprache bleiben und das Wort „Distanzierung“ verwenden 😉

  • Disclaimer bedeutet im Deutschen einfach etwas anderes als im Englischen. So wie Kredit nicht das gleiche bedeutet wie Credit. Mit korrekt und nicht korrekt hat das nichts zu tun. Zwei Sprachen – zwei Bedeutungen. Ich empfehle in solchen Fällen gerne den Bremer Sprachblog.

  • Ach!? Disclaimer ist ein neues „deutsches“ Wort? Wie spricht man das denn dann aus? Diskleimer?
    Disclaimer ist genauso peinlich wie Public Viewing.

  • Das macht Disclaimer aber noch lange nicht das richtige „Deutsche“ Wort, wenn das „Deutsche“ Wort in dem worum es hier geht dann entweder „Disclosure“ oder „Offenlegung“ sein muesste. Selbst wenn Disclaimer ein eingedeutschtes Wort waere, in dem Zusammenhang ist es falsch.

    Disclaimer/Haftungsbeschraenkung und Disclosure/Offenlegung sind zwei (sehr) unterschiedliche Sachen.

  • @ Armin:
    Sorry, ich wollte mit meinem dahingerotzten Klugscheißer-Kommentar nicht so eine Diskussion lostreten.

    Ich verstehe schon, was Du sagen willst. Haftungsbeschränkung und Offenlegung sind etwas unterschiedliches. Und Disclosure und Disclaimer sind im Englischen auch etwas total unterschiedliches. Nichtsdestotrotz kann – rein sprachwissenschftlich – „Disclaimer“ im Deutschen beide Bedeutungen haben. Und es hat sich ja anscheinend auch so etabliert – auch, wenn es im Englischen falsch wäre.

    Deshalb auch der Verweis auf den Bremer Sprachblog. (to) check und (to) understand bedeuten im Englischen auch was unterschiedliches. Im Deutschen hat „checken“ aber beide Bedeutungen.

    Ist aber auch egal.

  • So lange meine Mutter „Disclaimer“ nicht verwendet, handelt es sich nicht um ein Lehnwort. Nur weil eine Hand voll Internetbenutzer so ungefähr wissen was ein Disclaimer ist (die Mehrheit der Internetbenutzer dürfte kaum etwas mit diesem Wort anzufangen wissen), hat dieses Wort noch nicht einmal den kleinen Zeh in der Tür zur deutschen Sprache.

    Disclaimer ist deswegen so arg peinlich, weil es oft von eben jenen Leuten verwendet wird die es besser wissen müssten oder in anderen Fällen gerne mal klugscheisserisch etwas besser wissen (wollen).
    Worte können übrigens auch dann noch peinlich sein, wenn sie (in Fachkreisen) tagtäglich verwendet werden. Human Capital zum Beispiel.