habe letztens auf Techcrunch zwei Meldungen zu Facebook Beacon gesehen: Facebook Connect Spotted In The Wild. Will Beacon Finally Die? und Beacon Is Baaaaack!
Was macht Facebook Beacon? Es klinkt sich auf eCommerce-Seiten ein und berichtet an Facebook in den Activity Stream zurück, sobald man etwas gekauft hat. Zur Einführung gab es einen ziemlichen Aufruhr, da Beacon aktiviert war, ohne den User um Erlaubnis zu fragen. Das wurde mittlerweile behoben, nun kann der User steuern, ob ein Einkauf an die Facebook-Buddies gemeldet wird.
Betrachtet man den Nutzen von Beacon, so ist der ziemlich eingeschränkt. Denn, in den wenigsten Fällen wird es wohl zu einer Kaufanregung kommen, nur weil da in meinem Aktionsfeed ein Einzeiler steht, dass sich irgendeiner ein Buch oder eine CD gekauft hat. Das geht in dem Wust an Aktionsmeldungen sowieso unter, und der von Facebook angesprochene Werbeeffekt ist imho für dei Füße (mein Activity Stream meiner Buddies, Infomüll pur):
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Wann aber würde Beacon einen echten Nutzen stiften? Meiner Meinung nach wäre es notwendig, Einkaufsvorgänge zu archivieren und vernetzt (!) durchsuchbar zu gestalten. Wie auch immer man das im konkreten Anwendungsfall löst, aber wenn ich eines Tages tatsächlich Interesse an einem Kauf haben sollte, dann sollte mir Beacon als Orientierungsanker („Beacon“ eben) dienen: Ich kann nachschauen, wer von meinen Buddies das Produkt X gekauft hat oder wer etwas in der gleichen Produktkategorie erstanden hat. So kann ich mich an denjenigen wenden und fragen, ob er damit zufrieden ist. Mehr noch, es kann dann auch als echte Kaufanregung dienen, wenn ich mir nicht sicher bin, welches Buch ich mir nun im Bereich SF kaufen soll. Ob man das über eine Vernetzung ersten oder n-ten Grades löst, ist lediglich ein Austarieren zwischen der Trefferchance, Käufer zu finden und der Vertrauens-Entfernung aber auch des Matching-Vorgangs, bei bestimmten Kaufprozessen Gleichgesinnte auszuspucken. So wie es bei Twitter oder allg. gesagt Social Networks Follower gibt, kann es das ebenso im Bereich eCommerce geben. Klar sprechen wir von Social Commerce = vernetztes Einkaufen. Facebook aber sieht das lediglich als Werbemaßnahme, was viel zu kurz gedacht ist.
ja, das wäre auf jeden fall möglich. letztlich eine kooperation aus verschiedenen diensten um den relevanten peak im bereich nutzer, dienste und funktionen zu erreichen. aber ich kann sagen, dass man es auf jeden fall umsetzen kann.
gib mal noch ein bißchen zeit, rom wurde auch nicht an einem tag erbaut 🙂
Da stellt sich aber sicher auch die Frage, wer soetwas aktivieren wird. Ich glaube nicht, dass jeder gerne alle seine Einkäufe tracken läßt.
Apropos tracken: Wie funktioniert dieses einklinken in eCommerce-Seiten? Gibt man dem Ding seine Amazon-Zugangsdaten und es schaut dann meine letzten Einkäufe durch, oder wie kann ich mir das vorstellen?
Eigentlich hätte Amazon da eine große Chance den ersten großen Schritt in Richtung Social Shopping zu machen. Im Prinzip haben sie schon alles im Angebot mit Empfehlungen, Foren, Wunschliste, etc. Und das wird ja auch schon gut genutzt. Jetzt fehlt nur noch die Vernetzung der Amazon User.
Allerdings ist die Frage ob das auf einer rein kommerziellen Platform auch wirklich als Social Dienst angenommen wird.
@Andre, steht auf Beacon, ist eine Partnerschaft zw. Facebook und dem Anbieter. Der Rest ist System;) Du kannst dabei steuern, ob was getrackt werden soll und zudem im Einzelfall entscheiden, etwas nicht freizugeben.
@Manuel, richtig, der Kontext muss stimmen. Was bei Facebook oW der Fall sein kann, wenn das eine der wichtigsten Anlaufseiten für den jeweiligen User ist (Faktor Zeit und Wichtigkeit). Es dürften aber auch Partnerschaften spannend sein: Preissuchmaschine Kelkoo zusammen mit Wer Kennt Wen.., woebi Kelkoo die Funktionalität zur Verfügung stellt, WKW das als Partner nutzt… warum nicht?
Das läuft dann genauso wie derzeit der lead im affiliate gefollowed wird, durch ein cookie. Jeder einzelne lead ist eine art verknüpfung zwischen der shopseite und der seite auf welcher der lead erzeugt wurde. Kumuliert man diese leads entsteht ein richtiges Netz, aus shopseiten, contentseiten, dienstleistungsseiten also anwendungen usw.
sobald sich ein nutzer an irgendeiner dieser knotenpunkte in das netz begibt kann man ihm bestimmte pfade vorgeben, die andere sozusagen bereits erstellt haben. das gleicht man dann mit den persönlichen kontakten aus email, sn oder ähnlichem ab.
Selbstverständlich müsste das ganze an irgendeiner ecke aktiviert werden, aber ich denke nicht, dass das ein problem darstellt. Das ist wie beim pokern, wer sehen will muss selbst die karten auf den tisch legen.
Jup, danke, habe es gerade gefunden. Gibt es denn auch eine Liste, welche Anbieter dabei sind? Die finde ich nämlich nicht… vermutlich gibt’s die nur für angemeldete User.
Irgendwie ist die Idee interessant, aber ob das so gut angenommen wird? Hängt sicherlich auch von den Anbietern ab…
@Robert, ja da werden bestimmt noch einige Kooperationen kommen, allerdings seh ich bei social network das Problem dass es einfach irgendwann zu viele Informationen werden. Wie du es oben schon so schön als Infomüll beschrieben hast 😉
Bei mir ist es momentan einfach noch so dass ich mich auf Facebook bewege wenn ich mich mit Freunden austauschen will und nicht wenn ich Anregungen für ein neues Buch oder eine neue CD suche.
In nächster Zeit werden wir sicher noch mehr Versuche in die Richtung sehen, bis es mal jemand schafft die Idee Social Shopping wirklich gut umzusetzen.
ich selber denke, dass eine „seamless integration“ extrem wichtig ist, in der Art von Last.fm und dem Vorgang des Scrobblings;) Es passiert nebenbei, man aggregiert und filtert das dann auf Last.fm, auch wenn es dort nicht um explizite Kaufvorgänge geht, lediglich „was hört der andere“
@Andre, suchen hilft:) ZB Facebook beacon partner http://idahospuds.blogspot.com/2007/12/scitech-list-of-facebook-beacon.html
Danke 🙂 Hatte meinen allwissenden Freund Google ganz vergessen in der Hoffnung, die Information auf Facebook selbst zu finden 😉
seamless ist hier sicher das Stichwort. Eigentlich alles was in Zukunft im Internet passiert sollte nach dem Prinzip „keep it simple“ funktionieren. Wenn sich der User erst durch x Formulare durchklicken muss macht nur noch 1/4 mit. Das zählt natürlich für beide Seiten, man muss die Einkäufe einfach einbinden können und man muss sie genauso einfach wieder abrufen können.
das nachvollziehen der kaufvorgänge versuchen wir bei snippr zukünftig auch abzubilden. denn grade das ist eine messgröße, die mir vertrauen in kundenmeinungen gibt – KENNT die person, die mir etwas rät das produkt wirklich?
vor allem weil sich viele menschen gar nicht bewusst darüber sind, über wieviel erfahrung und wissen sie eigentlich verfügen, wenn sie ein beratungsintensives produkt wie bsw. ein notebook einige monate in gebrauch haben.
sie selber würden sich niemals als fachkundig einschätzen, können aber trotzdem viele fragen von interessierten kunden beantworten, auf die ein verkäufer in der tiefe keine antwort hat. sie verfügen eben über handlungswissen, dessen sie sich nichtmal bewusst sein müssen.
dieses beaconarchiv klingt nach einer ziemlich interessanten sache.
denn: eine amazonrezension bringt mir nur soviel, wie ich dem rezensenten auch vertraue:
in dem moment wo ich nicht weiss, ist das der hersteller, oder autor, oder sonstwie durch verkauf bevorteilter, kann ich schon nicht mehr einschätzen wie wertvoll die kundenmeinung ist.
wenn ich in meinen ganzen netzwerken nachschauen kann, wer wo was gekauft hat, kann ich ggf. nicht nur einen vertrauensvorschuss für ein produkt bekommen, sondern auch für den anbieter, bei dem ich es einkaufe.
meta social shopping