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Apples Verhandlungstaktik: Wir schließen iTunes

soll ein Manager von Apple bei Verhandlungen mit dem amerikanischen Copyright Royalty Board gesagt haben (die für die Verteilung der Einnahmen für die Musiker zuständig sind). Laut Spiegel wird es so dargestellt, als sei das alles jetzt vorgefallen. Nur, was Spiegel nicht sagt, dass diese Aussage angeblich im Rahmen einer Verhandlungen intern irgendwann letztes Jahr gefallen sein soll. Weil Apple angeblich dann nix mehr verdienen würde, wenn man statt 6 US-Cent nun 15 US-Cent weiterreichen müsste, denn genau darum geht es, um eine Umverteilung der Einnahmen zu Gunsten der Musiker. Gaaaanz zufällig kommt diese völlig irrelevante Aussage nun jetzt erst hoch. Zufall? Meiner Meinung nach reine Säbelrasseln-Taktik, um jetzt, wo es akut wird, den Konsumenten in Geiselhaft zu nehmen. Nach dem Motto, man wolle dem Kunden keine Preiserhöhung zumuten und armes Apple müsste dazu noch am Hungertuch darben. Ok, einmal jucken bitte.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

8 Kommentare

  • „wenn man statt 6 US-Cent nun 15 US-Cent weiterreichen müsste, denn genau darum geht es, um eine Umverteilung der Einnahmen zu Gunsten der Musiker.“

    ???

    Lustig! Wie wäre es wenn die Plattenfirmen einfach mehr an die Musiker abgeben würden? Soll Apple jetzt die Musiker etwa finanzieren?

    Ich bekomme übrigens knapp 80% bei iTunes ausgeschüttet, allerdings bin ich dort nicht über ein Label angemeldet sondern nur über einen digitalen Distributor.

  • Echt nicht schlecht, erst behauptet die Musikindustrie, am Filesharing zu Grunde zu gehen, und jetzt Apple, an der Musikindustrie. Was kommt wohl als nächstes?

  • Apple verdient faktisch nichts mit Verkäufen, ein kleines Rechenbeispiel:

    VK = 0,99 EUR

    – 0,158 EUR UST
    – 0,12 EUR GEMA-Anteil
    – 0,68 EUR Ausschüttung an Label (hier liegt wohl eher das eigentliche Problem)
    – ca. 0,04 EUR an Institut für Transaktion (Kreditkarte, Firstgate etc.)

    Wie man sieht bleibt eigentlich nichts übrig, einzige Erklärung: Subvention des Geräteverkaufs (ipod und Co.) Preise gelten allerdings für DE und nicht US.

  • ob dir Rechnung so stimmt, wissen wir nicht (Anteil Lable, .. Quelle?), aber wenn man sich die verhandelte Preiserhöhung von 6 auf 15 Cent anschaut, müsste man umgekehrt ableiten, dass der iPod ne Marge von 9 Cent bietet, um im Gedankenmodell Crossselling zu bleiben. Never ever;)

  • Die im Artikel genannte Verhandlung bezieht sich m.E. auf die Ausschüttung pro verkauftem MP3 an die zuständige Verwertungsgesellschaft (in Deutschland die GEMA, in den USA wird hier von Royalty Board gesprochen) Genau genommen können gibt es aber zwei Ausschüttungen an die Rechteinhaber:

    a.) indirekt über die Verwertungsgesellschaften (GEMA 12 EUR-Cent, im Artikel ist von 6 bzw. 15 US-Cent die Rede)

    b.) direkt an das Label (habe selbst schon via iTunes verkauft und weiss dass 0,68 EUR gezahlt werden)

  • Apple vs. Musikindustrie: Round 1…

    Der Spiegel und Bild berichten über den aktuellen Streit verschiedener Musiker (u. a. Kid Rock und AC/DC) mit Apple. Zum einen geht es darum, daß die Musiker nur komplette Alben verkaufen wollen, während Apple darauf besteht, im iTunes-Store auch ei…