Sonstiges

wie Apple zur Handyfirma wurde

klasse Analyse auf Daring Fireball: The iphone Company. Der Autor, John Gruber, hat sich die jüngsten Finanzberichte von Apple (siehe Transkript der Analysten-Telefonkonferenz) zur Brust genommen und kommt zu -zumindest für mich- erstaunlichen Schlüssen:

So, last quarter: (1) the iPhone was a bigger revenue and profit generator than either the iPod or Mac; (2) Apple sold more iPhones than RIM sold BlackBerrys; and (3) Apple trailed only Nokia and Samsung in worldwide mobile phone handset revenue (and they’re not far behind Samsung).

In Zahlen:
– verkaufte iPhones im letzten Quartal: 6,9 Mio iPhones
– Umsatz aus iphone: 4,6 Mrd USD (Nokia 12,7, Samsung 5,9, Sony 4,2, LG 3,4)
– Apple generiert aus iPhone Verkäufen aktuell 39% seiner Umsätze (was in der offiziellen Bilanz als Wert so nicht auftaucht, da man die Umsätze achtelt = 24er Monatsverträge = 8 Quartale)

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Now, both of these things, beating RIM in units and becoming the third largest mobile supplier in revenues are amazing feats but part of this was the result of expanding into over 50 countries and there’s no guarantee that sustained sales will equal initial sales

Mich freut das sowieso, denn es bedeutet einen anhaltenden Push für den Markt der mobilen Dienste auf globaler Ebene. Denn Innovatoren werden immer imitiert, je größer der Erfolg umso stärker die Imitationseffekte. Klasse! Angesichts dessen, dass die Leute draußen rund 3 Mrd Handys nutzen und alte Modelle recht zügig ausgewechselt werden, darf man die Hebelwirkung des iPhones (das ja letztlich in 2008 wohl ca. 20 Mio neue Besitzer beglücken wird) nicht unterschätzen. Einhergehend mit der zunehmenden Bedeutung des Webs dürfte die Zahl der potentiellen Kunden gigantisch sein, die auf webfähigere und entsprechend bedienbarere Geräte stehen. Denken wir einfach dazu an die jungen Zeiten des WWW zurück, als es nicht einmal 100 Mio User gab (~1998). Das hatte oW in Kombination mit Verbreitung der Windows-Maschinen ausgereicht, innerhalb von nur 10 Jahren 1,3 Mrd Internetnutzer zu generieren. Die Basisplattform Handy ist da, sie wird momentan sozusagen von DOS auf Windows gehievt, wenn man das iPhone als Windows betrachtet und ihm eine eben allgemeine Wirkung nachsagt (Windows war unglaublich wichtig für die Standardisierung und den Siegeszugs der Homecomputer. Ohne Windows kein Web wie wir es heute kennen). Reicht das als gedankliche Brücke, die zögernden Zweifler für den Markt zu interessieren? Sagt mir nicht nachher, dass ihr doch bloß früher die Domain Geld.de im übertragenen Sinne reserviert hättet, als sie noch frei war. Ich ärgere mich noch heute über die verpassten Chancen:) Spielt „Siedler“;)

Dass die User auch tatsächlich mobile Datendienste nutzen würden, daran habe ich keinen Zweifel. Zeigen doch die Nutzungsmuster der iPhone Nutzer eine 50fach höhere Nutzungshäufigkeit gegenüber Nutzern anderen Phones auf, was alleine den Aufruf von Webseiten angeht (Google hat hierzu eine klare Ansage gemacht, dass der reelle Marktanteil des iPhones ungleich größer ist und stellt daher für Dienste auch spezielle iPhone-Apps zur Verfügung). Und wir reden noch nicht mal von den iPhone Apps. Klar kann man sagen, dass sind eh nur Freaks. Jo mei, auch Freaks haben zuvor Handys genutzt. Freaks haben auch Telnet und Gopher genutzt. Offensichtlich sind Freaks nicht so weit von der Masse weg, um keine ableitenden Annahmen treffen zu können.

via twitter.heiko

Zu dem Thema siehe auch das Interview mit O’Reilly:

Tim O’Reilly about Mobile 2.0 from dotdean on Vimeo.
via BerlinBlase

Update: Die Amerikaner zerbrechen sich den Kopf, wie man dieses neuartige mobile phone nennen könnte. Da es ja weitaus mehr als ein gewöhnliches mobile phone sei. Antwort: Handy😉 Merke stets: Babys brauchen Namen, sonst können sie nicht wachsen.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

13 Kommentare

  • Ich hätte sofort ein iPhone, wenn ich meine Nummer von vodafone mitnehmen könnte. Aber T-Mobile ist der einzige Anbieter, der die Portierung in einen bestehenden Vertrag (nach Auslaufen eines Vertrages bei einem anderen Anbieter) nicht zulässt. So wird meine Nummer erst im Juli 2009 frei, was micht von einem iPhone-vertrag nicht abgehalten hätte, wenn dann am Juli 2009 die Nummer die „vorläufige“ Nummer des iPhone-Vertrags ersetzt hätte.

    Fazit: Die Chancen sind gross, aber ohne Kundenfreundlichkeit wird man die nicht nutzen können.

  • iPhone ist einfach Kult und bekommt auch technisch von mir eine 1 ich denke vorallem das mobile Internet wurde durch das iPhone erheblich angetrieben…

  • iphone ist praktisch die pornoindustrie von heute. damals hat die pornoindustrie bei der entwicklung und verbreitung von medien wie dvd ect. geholfen. bei iphone ists die verbreitung von web 2.0

    (naja ok komischer vergleic h^^)

  • Also, wer das Geld hat, und auch ausgeben will: Bei Amazon gibts das iPhone für z.Zt. 846,98€ ohne Vertrag.

  • In den Staaten ist Apple längst aus der Kult- und Freakecke rausgetreten. Es wird nicht lange über den Kauf von Apple-Produkten nachgedacht. Der Hauptgrund darin liegt, glaube ich, an den weit verbreiteten Apple Stores. Apple hat damit eine perfekte Umgebung geschaffen, um Neukunden zu bekommen. Leider gibt es die nicht in Deutschland, obwohl Gravis sich Mühe gibt. Deshalb wird in D. Apple und sein Kundenstamm immer noch mit Begriffen wie „Jünger“, „Gemeinde“ und „Freaks“ beschrieben.
    Ansonsten haben mich die Verkaufszahlen auch mehr als überraschend, bin gespannt, wann die ersten Analysten und Beobachter vorschlagen, das Apple nur noch Telefone verkaufen soll.

  • So ein iPhone-Vertrag hat ja Vorteile: Surfen über die Telekom-eigenen WLAN-Hotspots, Visual-Voice-Mail,

    … und 850 Euro ist für das Teil doch überzogen, da man sowieso noch eine Datenflat braucht. Der Beitrag von Robert handelte von den Chancen. Ein Endgerät für 850 Euro gehört wohl in die Kategorie „verpasste Chancen“.

  • Was den Preis angeht, spielt Apple lediglich seinen starke Marke aus, würde jeder machen. Wie man an den Umsatzzahlen ablesen kann, gibt ihnen die Strategie auch Recht. Viel weniger Geräte, mehr Marge (anzunehmen). Apple ist im Gegensatz zu MS/Nokia/Telekom etc eh kein Mass Enabler.

  • 1 Euro für das IPhone bei Abschluss eines T-Mobile-Vertrages ist „Mass Enabling“. Pech für Apple sich mit T-Mobile so einen kundenfeindlichen (muss man fast sagen) Partner ausgesucht zu haben. Ich habe seit 14 Jahren meine Mobilfunknummer. Alle anderen Unternehmen würden mich mit meinem Umsatz mit Kusshand sofort nehmen und die Nummer auf den Vertrag schalten, wenn sie frei wird. Nur T-Mobile nicht.

  • @robert… zu: Merke stets: Babys brauchen Namen, sonst können sie nicht wachsen.

    Das würd‘ ich mir gerne zu Herzen nehmen, aber com kann es ja auch nicht sein. Vielleicht sollten wir es Mondenkind nennen. Dann können wir Phantasien gleich mit retten ?!?!

  • In den iPhone-Zahlen sind ja die iPod Touch-Zahlen noch nicht drin, und der hat in der zweiten Version alle Mängel der ersten Version behoben. Hier wird es richtig interessant, wenn man die Zahlen von iPod Touch und iPhone nimmt (da kann man leider nur hochrechnen) und diese Zahlen mit PDAs und tragbaren Spielkonsolen vergleicht. Apple baut hier gerade in windeseile eine neue mobile Softwareplattform im zweistelligen Millionenbereich auf, so schnell kann man gar nicht schauen! Und das für Apple starke Quartal kommt ja jetzt erst noch. Ende 2008 (Realjahre, keine Quartalszahlenjahre) dürften es insgesamt 23 Millionen verkaufte iPhones sein (2007 + 2008). 23 Millionen Geräte mit im Endeffekt der gleichen Software und der gleichen Hardware. 23 Millionen Geräte mit der gleichen Art dafür zu entwickeln, dem gleichen weltweiten Vertriebsweg. Für Entwickler wird das Ding deshalb *richtig* interessant. Und auf die 23 Millionen kommen die iPod Touch noch oben rauf!

    Zum Vergleich mal das hier: http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_best-selling_game_consoles#Video_game_and_handheld_consoles

    PSP insgesamt 41 Millionen seit 2004
    DS 78 Millionen seit 2004
    GBA 81 Millionen seit 2001
    iPhone 23 Millionen seit 2007 (geschätzt)

    Ich bin gespannt, ob das Ding 2009 die 50 Millionen-Marke knackt (insgesamt) und damit mit der PSP gleich zieht – in der halben Zeit. Der DS dürfte dann 2010 eingeholt werden, ebenfalls in weniger als der halben Zeit und das für ein vertragsgebundenes Gerät, sofern der DSi da nicht noch viel reißt. Die Zahlen des iPod Touch kommen ja noch oben rauf.

    Ich bin sehr gespannt :).