nein, ich bin wirklich kein religiöser Mensch im klassischen Sinne, der vor dem Koran oder der Bibel hängt und sich wortwörtlich in Glaubensfragen ergeht. So interessiert mich die Frage nur am Rande, ob es gar einen Gott gibt oder nicht. Als Pragmatiker im religiösen Sinne hilft mir das nicht weiter, denn kein Gott der Welt hat irgendeinen Krieg und keinen Mord verhindert. Das alleine reicht mir schon aus, sich nicht unnötig lange an ein höheres Wesen zu klammern.
Ich versuche für meinen Teil so durchs Leben zu gehen, dass ich nicht allzu viel Unsinn anstelle und am Ende aller Tage einigermaßen gewissensfrei abtreten kann. Ob mit einem Gott oder ohne. Ob mit Kirche oder ohne. Und ich habe nur dieses eine Leben. Und? Weiter? Na ja:
Auf dem Blog „Jesus und Ich“ finde ich eine Replik zu meinem Artikel „who wants to live forever“ wieder. So schreibt der „Pilgerer“:
Mir wurde plötzlich bewußt, wie tröstlich doch hier der christliche Glaube ist. Das Leben und das Sterben hier auf Erden ist immer wieder ein Thema in der Bibel. … Ach Leute wie tröstlich ist es zu wissen, dass dieses Leben hier eigentlich nichts ist. Dass es nicht schlimm ist, wenn man stirbt. Das es nicht sinnlos ist, wenn man stirbt. Weil das richtige Leben geht dann erst los. So kann man vielleicht auch besser verstehen, wenn die Bibel uns als Fremdlinge dieser Welt bezeichnet (1. Petr. 1,17), denn letztlich sind wir hier nur auf der Durchreise.
Sehen wir es mal so: Wenn es was Danach gibt, schön, wenn nicht, wird man es nicht einmal merken. Es gibt das Jetzt und was Du draus machst. Ich will keinen neben mir stehen haben, der mir was von Sündenvergabe und dergleichen erzählt. Und dass ich mich auf nachher vertrösten soll. Wozu? Welchen Trost soll denn eine Antwort geben, dass etwas nachher kommt? Es ist Trost genug, dass man überhaupt existieren darf im Jetzt. Schaue ich mir meine Kinder an, sehe ich täglich zwei wandelnde wunderschöne Wunder der Natur vor meinen Augen. Sie waren nicht da, jetzt schon. Einfach so. Hälst Du Dein Kind zum ersten Mal im Arm, wird man förmlich überwältigt von diesem Wunder. Sie waren niemals zuvor da, jetzt schon. Was danach ist? Oh my, das Danach verblasst dagegen völlig. Und es ist eine ewige Herausforderung, was draus zu machen, für andere und zuletzt für sich. Nope, weder Gott, Jesus noch Mohammed werden mir da helfen können. Entweder es kommt aus einem selbst oder nicht.