interessanter Videobeitrag auf Worldfocus.org zum Bau der Moschee, in dem u.a. auch der Blogger Millus vorkommt (de rmich per Mail auf den Beitrag hingewiesen hat). Als Nicht-Kölner muss ich so ziemlich die ganze Zeit schmunzeln, um was es da im Grunde genommen geht. Eine Religionsgemeinschaft möchte ein größeres Gebetshaus haben. Ein Ort aus Mauern, Treppen und Räumen. Nicht mehr und nicht weniger. So streitet man sich also, wo hoch das Teil sein darf:)) Wenn es 350 Meter hoch wäre, dann ist die Islamisierung des deutschen Volkes ganz nahe. Wenn es 10 Meter hoch wäre, dann hat man der Islamisierung einen Riegel vorgeschoben. Kann man das so sagen, dass die Höhe des Gebäudes eine Manifestierung von Fremdeinflüssen darstellt? Und wir Menschen an Objekten aus popeligem Allerweltsmaterial Symbole sehen? Nun ja, niemand sagt, dass sich unser Hirn allzu weit vom Zustand des Barbarentums entfernt hat. Mal fällt Feuer vom Himmel und Gott muss zornig sein, mal ist es ein großes Zelt, das unser Missfallen erregt:))
Obgleich ich die Bedenken eines Teils eines Kulturkreises verstehe, dass man sich vor fremden Einflüssen nicht zu sehr seine eigenen Gebräuche und Sitten verfremden lassen möchte (manche Menschen brauchen eben fixere Orientierungspunkte), erscheint die Diskussion um den Moscheebau für mich persönlich totale Banane. Ich als Kanacke habe ebensowenig wie andere meiner Brüder und Schwester -Allah ist groß- den Deutschen geschadet und stets versucht, meinen Teil -Buddha ist groß- zur Gesellschaft beizutragen. Dabei haben wir unterwegs -Jahwe lebe hoch- unsere Spuren hinterlassen. Mir gefällt das, was ich sehe. Auftretende Randzonenprobleme und Reibungsflächen sind exakt das, was eine Gesellschaft aushalten wird, auf dem stetigen Weg einer Neuanpassung. Heute empfinde ich mich nicht mehr nur als Deutscher oder als Jugo, ich werde mehr und mehr Teil einer werdenden Gemeinschaft aus Menschen, die gerade wegen dem Netz ihre regionale Fokussierung (und dementsprechende Einnordung) zunehmend verlieren. Das ist verdammt gut, wenn es dabei hilft, dass Menschen nicht mehr nur aus dem räumlichen Umfeld ihre Orientierungspunkte beziehen. Dem Denken in Form einer Zugehörigkeit zu einem Volksstamm gebe ich noch ein Jahrtausend Zeit, dann werden Geschichtsbücher darüber sinnieren, wie die Menschen damals vor Urzeiten getickt hatten:) Bis dahin werden sich die Generationen nach mir mit den Überresten des Barbarentums herumplagen. Manitou, ich habe gesprochen.
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Ohne Partei ergreifen zu wollen: die Höhe eines Bauwerkes ist mit maßgeblich für seine Symbolkraft.
Beispiele: die UNESCO wollte (will?) dem Kölner Dom den Weltkulturerbe-Status entziehen, wenn in seiner Umgebung höhere Bürohochhäuser gebaut werden.
Der Status eines Ortes wurde über Jahrhunderte durch die Mächtigkeit (also auch Höhe) seiner Kirche mitgeprägt.
Firmenhochhäuser kommen (mit Firmennamen) in die Schlagzeilen, wenn sie imposant und hoch sind (man denke nur an Bankenzentralen …)
Fazit: wenn ich also etwas gegen die Symbolkraft einer Moschee habe, dann versuche ich durchzusetzen, dass sie „klein“ bleibt.
Oh, Robert. Ich finde, das ist ein schöner und richtiger Gedanke, aber noch passt er nicht in unsere Zeit. Du kennst die Diskussionen natürlich, die gerade um den Moscheebau in Köln geführt worden sind. Auch die Vorgänge in Indien werden dazu führen, dass du vielleicht ein paar ganz andere Meinungen lesen wirst. Hier, im Laufe des Tages.
lesen erst heute Abend, muss bald los. Denke nicht, dass sich hier eine großartige Diskussion entwickeln wird, da das Thema im Grunde banal ist
[…] Bis dahin werden sich die Generationen nach mir mit den Überresten des Barbarentums herumplagen. (Robert Basis, am 27.11.2008) Tags:Deutschland, Integration, Islam, Köln, Kulturen, […]
Das Thema finde ich keineswegs banal. Vielleicht interessieren sich für den Gedanken nicht viele Leute oder haben dazu keine Meinung. Was ich allerdings nicht glaube. Mal abwarten…
Erfrischend gut getroffen.
bauen wir doch lieber bankhochhäuser und beten die religion des geldes an. wenn die mal wieder geld haben. da sind sich wenigstens alle einig.
ich finde die diskussion um die moschee ganz gesund. nur so kommt die gesellschaft weiter. ich schätze mal >200 kommentare zu diesem post.
Hallo Robert,
ich als Kölner habe das Vorgehen um die Moschee zwar nicht 100%ig verfolgt, aber der Streitpunkt war in erster Linie (so weit ich das mitbekommen habe) nicht der Bau an sich sondern:
wer den Bau finanziert und vor allem weil die kommunalen Politiker die Entscheidung über den Bau still und heimlich durchgewunken haben ohne zu schauen wer der Finanzier ist … was in so einem Fall sehr wichtig sein soll, wie ich mal gelesen habe.
Als dann herausgekommen ist, wer der Finanzier ist (nicht eine religöse Gemeinschaft, sondern ein türkisches Ministerium) wurde es für die lokalen Politiker peinlich und dann hat man versucht das so darzustellen, als ob wenige Ausländerfeinde gegen den Bau der Moschee sind: so nach dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung. Was nur eine Ablenkung vom eigenen Versagen war.
Daher richtet sich dein Blogbeitrag an die falsche Adresse … eigentlich müsstest du etwas über unfähige Politiker schreiben. 🙂
@perun
es gibt immer details die vorgeschöben werden. aber im grunde ging es wirklich um das symbol. das habe ich so als ex-kölner mitbekommen. da ist halt auch viel angst im spiel, wie schon immer bei jeglicher immigrations diskussion.
Ich als überzeugter Christ bin _für_ den Bau von Moscheen! Erstaunt? Ist aber logisch. Gott drängt sich Niemandem auf und gesteht Jedem das Recht zu, seinen eigenen Weg zu gehen. Ein Mensch, der gegen die Ausübung anderer Religionen ist (auch der Religion des Geldes, s.o.) stellt sich damit folglich über Gott. Fataler Fehler.
Trotzdem ist es nicht egal. Jeder gewählte Weg hat seine eigenen Konsequenzen. Aber Jeder hat das Recht auf diese eigenen Konsequenzen. Wer was Anderes behauptet, behauptet dies auf eigene Rechnung. Streng genommen ist das Verbot von Moscheen unter dem „christlichen“ Deckmäntelchen Gotteslästerung. Ist drastisch, ich weiß. Aber letztendlich ist es genau das.
egal ?
ich frag dich nochmal wenn deine kinder in die schule kommen !
horst
Das Thema Moscheebau in Köln beschäftigt sich eigentlich mit vielen Punkten. Am Anfang hat sich kaum jemand damit befasst, dann haben rechte Parteien den Moscheebau für ihre Politik benutzt etc. – am Ende gab es eine riesige Demonstration in Köln, die für die Medien als Quotenhighlight benutzt wurde.
Fakt ist: Moschee wird gebaut, nicht höher als der Dom und wird nicht von dt. Bürgern finanziert. Auch wird die Moschee nicht als Terroristen Trainingslager missbraucht werden, wie so manche rechte Parteien immer sagen, damit hat sich die dt. Regierung schon mit beschäftigt und harte Vorsichtmaßnahmen vorgenohmen.
Der Bau der Moschee wird eine Menge neue Arbeitsjobs bringen und auch ein neues Touristenhighlight für Köln werden, deswegen ist es in Zeiten dieser Wirtschaftskrise im wirtschaftlichen Sinne keine schlechte Sache.
eine Moschee in Deutschland mhm ich finde davon gibts schon jede menge und man sollte darüber nachdenken wenn man einen Glauben unterstützt die anderen Glaubensrichtungen nicht vernachlässigt. Den durch so etwas entsteht nur streit und ärger, aber genau das passiert jetzt zurzeit Moschee hier Moschee da …. aber wird dann wirklich etwas nenneswertes für das Christentum etc. getan? ist mir irgendwie noch nicht so aufgefallen… dadurch fühlen sich wiederrum andere Relegionen angegriffen…
Ich sehe das anders. Diese Moschee in Köln soll genau dies verhindern und eine Brücke zwischen den Kulturen und Religionen bauen, denn es gibt viele Missverständnisse und Vorurteile (auf allen Seiten), die überhaupt nicht nötig sind.
Ich denke es gibt mehr christliche Kirchen und Einrichtungen in Deutschland als Moscheen, und mehr McDonalds und Starbuck Läden 🙂
Für das Christentum wird schon eine Menge gemacht. Es gibt ja sogar die Kirchensteuer etc.
Na klar wird sich auf Dauer alles ändern, vielleicht wird sogar sowas wie eine Weltgesellschaft kommen Das Problem ist nur, dass die Menschen dazu neigen, das nicht unbedingt zu ihren Lebzeiten erleben zu wollen. Wenn sich hier im Lande also eine Kultur niederlässt, deren religiöse Prägung -sagen wir mal- momentan nicht das beste Standing hat, dann sieht man schon mal genauer hin,d.h., diese Moscheen sind hohe Politik und haben nur am Rande mit Religion zu tun. Und was hat diese Problematik nun mit den erwähnten und differenten Volksstämmen zu tun? Natürlich nichts. Hier geht es nämlich um total unvereinbare Gesellschaftsentwürfe, die im übrigen auf der ganzen Welt im Konflikt liegen. Ich halte es darüber hinaus für einen schweren Fehler, dass man den Ultrarechten die Beschäftigung mit dieser Sache überläßt. Auch sollte man das Unbehagen in der Bevölkerung nicht einfach als rechtsradikal abtun. Das hat bereits in so ehedem supertoleranten Ländern wie Italien, Holland und Dänemark nicht geklappt und in die komplette Radikalität geführt. Auf uns kommt einiges zu.
ich find den moscheebau gut. bringt mehr farbe ins spiel. alles andere ist kutlurteritoriales geschrei. aber nicht ganz unkritisch muss man natuerlich auch darueber reden, das der islam hier was einfordert was er „zuhause“ selbst oftmals nicht zulaesst.
stellt euch mal auf die strasse in saudi arabien und redet mit den leuten ueber den bau einer christlichen kirche vor ort. 😉
Das derzeit miserable Image des Islam ist mit Grund eine Tatsache. Aber dieser Moscheenbau _kann_ dazu beitragen, den Islam objektiver zu sehen. Nicht alle Moslems sind Terroristen 🙂
Ob allerdings ein echter _Austausch_ stattfindet, der dazu führt, die jeweils Anderen zu respektieren, bleibt fraglich. Aber einen Versuch ist es wert.
Was den Kirchenbau in islamischen Ländern angeht, das ist ein ganz anderes Thema. Diese Länder sind intolerant bis zum Anschlag. Nur: Wir sind hier (zu Recht?) stolz auf unsere freiheitliche Demokratie und unsere Toleranz. Da sollten wir uns derart intolerante Systeme wie Saudi Arabien nicht unbedingt zum Vorbild nehmen. Im Gegenteil, Deutschland könnte ein Vorbild sein für solche Länder. Nur, weil dort so ein Scheiß gemacht wird, sollten wir uns nicht auf so ein Niveau herab lassen.
*lol* Sehr guter Gedankenansatz! Tit for tat (Eure Moschee in Köln, unsere Kirchen in der Türkei oder sonstwo) bringt niemanden weiter!
Und warum heißt das halbe Ruhrgebiet Kowalski, Koslowski, Opalka oder Schimanski? Weil die „Polaken“ das Ruhrgebiet maßgeblich mit aufgebaut haben in 17 und 18-hundert. Vonwegen fremde Einflüsse unterbinden …
Beste Grüße
Vogel
[…] den folgenden Gedanken hat mich letztendlich der Kommentar von Vogel in Robert Basic’s Blog gebracht: Die Angst vor der sogenannten Überfremdung. Er hat vollkommen Recht. Der Ruhrpott wurde […]
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