Allem Anschein nach bekommt Twitter den Wurm des 17-jährigen Michael „Mikeyy“ Mooney nicht in den Griff. Wer es nicht mitbekommen hat: Seit Samstag wütet ein viraler Tweet-Manipulator mit Fäkalsprache auf der Plattform. Den Anfang machte der StalkDaily-Wurm, der im Namen der Nutzer Werbung für das Twitter-Konkurrenzprodukt machte („Wow…“, „I love…“, „Join…“). Laut offiziellem Blog waren in der frühen Samstagnacht lediglich vier Accounts betroffen, am Morgen waren es dann 90, am Nachmittag 100. Gerade als Twitter dachte, das Problem sei behoben, begann die nächste Welle, dieses Mal legte „Mikeyy“ los, den der Teenager „aus Langeweile“ von der Leine ließ. Eigentlich macht der Wurm nichts anderes, als den Mitgliedern gegen ihren Willen Worte wie „Dude, Mikeyy is the shit!“ oder „Mikeyy. Woooo!“ in den Mund zu legen. Aktuelle Zahlen zu betroffenen Konten sparte sich Twitter – aus guten Gründen vielleicht, denn ich alleine habe dutzende infiziert gesehen.
Am Ostermontag sah die Lage nicht besser aus: Es habe „eine neue Manifestation der Wurmattacke“ gegeben, räumt Twitter ein. Was das Unternehmen dagegen tut, bleibt ein großes Geheimnis: Das einzig Auffallende ist das Verschwinden einer Großzahl von Tweets, in denen das Wort „Mikeyy“ zu finden ist. In den vergangenen paar Stunden bemüht sich Twitter wieder um Normalität und berichtet über Verbesserungsversuche bei der Stabilität und der Geschwindigkeit des Systems.
Inzwischen sind auch IT-Sicherheitsunternehmen wie F-Secure in das Thema eingestiegen. Schuld sei ein Cross-Site-Script, das greift, sobald eine infizierte Twitter-Seite aufgerufen wird und gleichzeitig JavaScript im Browser aktiviert ist. Auch F-Secure zweifelt daran, dass die Sache vorüber ist:
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This is not over. There’s going to be quite a few modified Twitter worms for a day or two. Be careful in Twitter, don’t view profiles, don’t follow links. It’s beautiful outside, maybe go for a walk instead?
Um den Wurm (zumindest bis zur Neuinfektion) wieder los zu werden, wird der goldene Dreischritt angeraten:
1.) Ein Passwort-Reset veranlassen.
2.) Bei Settings alle Eingaben löschen, die nicht die eigenen sind. Betroffen sind die Felder für den Namen und die URL.
3.) Der Wurm verändert auch das Design (Linkfarbe etc.) der Profil-Seite. Also hier gegebenenfalls wieder Personalisierungen vornehmen.
Bis die Sache vorbei ist – und ich hoffe, dass wir wir in Kürze auch offiziell grünes Licht von Twitter bekommen – kann ich nur jedem raten, auf das Web-Interface zu verzichten und stattdessen Tweets per Client zu senden und empfangen.
(André Vatter)