Dass tatsächlich „häufig Anfragen“ bei Twitter ankamen, in denen darum gebeten wurde, endlich öffentliche Listen einzuführen, mag ich bezweifeln. Sicher, es handelt sich dabei um ein nettes Feature, doch auf einer tatsächlichen Wunschliste würden wohl andere Dinge ganz oben stehen: Mehr Transparenz – und nicht zuletzt bessere Serverkapazitäten. Nun, ja: Jetzt sind es eben Listen geworden.
Twitter-Entwickler Nick Kallen (so sieht er aus) ist Leiter bei diesem Projekt, das zunächst nur einer ausgewählten Gruppe von Nutzern zur Verfügung steht. Diese können Listen von Accounts zusammenstellen, die jeweils einem bestimmten Themenkreis zuzuordnen sind: das können lustige Twitterer sein, die Accounts von Sportlern, Freunden oder lokalen Unternehmen. Andere Mitglieder haben dann die Möglichkeit, diese Listen zu abonnieren. Standardmäßig sind diese Listen öffentlich, können jedoch bei Bedarf auf privat umgestellt werden. Das Knaller-Feature? Ich weiß es nicht. Kallen jedenfalls macht einen ziemlich aufgeregten Eindruck. Listen sollen eines Tages eine ganz neue Art von Entdeckungskultur auf Twitter bieten.
Tweetranking 2.0
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Erfreulicherweise findet für das nächste Kapitel mal ein überfälliger Szenenwechsel nach Deutschland statt! Schon seit vier Monaten ist Tweetranking am Start, das Twitter-Projekt von Netzökonom Holger Schmidt. Wer es noch nicht mitbekommen hat: Auf tweetranking.com werden die besten Twitterer im deutschsprachigen Raum durch Bewertungen prämiert: 10.000 Accounts wurden bislang berücksichtigt, die in insgesamt 200 Kategorien hierarchisiert wurden (ja, auch @basicthinking ist dabei).
Tweetranking wurde nun grundlegenden Änderungen unterzogen. Und ich meine wirklich „grundlegend“. Neu ist zum Beispiel die individuelle Startseite, auf der (angemeldete) Besucher auf einem Blick sehen können, wie sich ihr Status und der ihrer Freunde auf der Plattform entwickelt.
Eine lobenswert intelligente wie auch bewährte Neuerung stellt der Twitter Reputation Rank dar, kurz TTR. Ähnlich dem Algorithmus des Google PageRank werden nun auch auf Tweetranking nicht nur die direkten Bewertungen (bei Google sind es Links), sondern auch die Bewertungen der Bewerter (bei Google: der PageRank der verlinkenden Seite) mit in die Berechnung mit einbezogen. Spricht also ein selbst häufig empfohlener Nutzer eine Empfehlung aus, so hat seine Stimme ab sofort mehr Gewicht, als die Bewertungen, die von Neulingen vergeben werden. Der TTR pendelt auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 Ausdruck höchster Reputation ist.
Und da man ein solches Produkt wie Tweetranking nun nicht mehr vor dem Ausland verstecken muss, wurde auch gleich eine neue, internationale Version auf Englisch gelauncht. Auf der ist jedoch nicht nur die Sprache anders, Nutzer haben auch die Möglichkeit, sich Rankings aus bestimmten Ländern anzeigen zu lassen.
(André Vatter)