Dan Stowell ist Komponist und IT-Wissenschaftler an der Queen Mary-Universität in London. Anfang des Jahres experimentierte er ein wenig mit der Programmiersprache SuperCollider herum, einer kleinen Entwicklerumgebung, die es erlaubt, auch lange Musikstücke in kurzen Codes festzuhalten. Echtzeit-Klangsynthese und algorithmische Komposition lauten die Zauberwörter. Selbst wenn ein Song mehr als 140 Noten umfasst, kann eine Notierung mit bis zu 140 Zeichen völlig ausreichend sein, da sich wiederholende Sequenzen oder zufällige Elemente zusammengefasst werden können.
Stowell nahm sich den Sound brechender Meereswellen am Strand vor und brachte sie in einen mundgerechten 140-Zeichen-Satz, den er dann twitterte. Die Follower waren begeistert und begannen nun ihrerseits, mit SuperCollider herumzuspielen. Die Ergebnisse sind jetzt in einem Album zusammengefasst worden, „SC140„, das ab sofort kostenlos heruntergeladen (ZIP-Datei mit MP3s) werden kann.
„Meine Oma würde wahrscheinlich ihre Augenbrauen heben, wenn ich ihr SC140 zu Weihnachten schenken würde. Doch wenn sie auf Aphex Twin stünde, wäre das ihr Ding“, so Stowell. Insgesamt haben 14 Musiker ihre Ergebnisse abgegeben, darunter auch ein recht interessantes Pseudo-Vocal Stück (Track 4, von Nathaniel Virgo). Die Songs wirken anfangs ein wenig… gewöhnungsbedürftig, doch man braucht kein Fan von Zwölftonmusik sein, um irgendwann dahinter zu steigen: wir haben es hier mit Minimal Electro/Drum&Bass-Verschnitten zu tun. Putzig anzuhören. „Es klingt in der Tat ein wenig piepsend“, meint Stowell. „Das hat damit zu tun, dass 140 Zeichen recht einschränkend sind.“ Egal – ich finde die Idee jedenfalls toll.
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Via: NewScientist
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