Erinnert ihr euch noch an den ausgeschlafenen Musiker Nate Heagy aus Saskatoon, der einem Google Street View-Fahrzeug aufgelauerte, sich von diesem fotografieren ließ und so sein Album promotote? Auf einem ähnlichen Prinzip basiert ein Patent, das sich Google vergangenen Donnerstag gesichert hat und mit dem das Unternehmen vermutlich schon bald sein Werbe-Portfolio erweitern wird. Dabei geht es um die Versteigerung von virtuellen Werbeflächen auf den hauseigenen Services Google Maps und Street View.
Der Kurzbeschreibung des Patents liest sich wie folgt: „Technologien zur Identifizierung von Gruppen von Features in einer geographischen Online-Ansicht eines realen Objekts und Ersetzung und/oder Erweiterung der Gruppe von Features durch Werbebotschaften.“ Demnach ermittelt also eine Software zunächst bestimmte Punkte auf einem Bild (beispielsweise die Ränder oder Ecken eines Objekts, etwa eines Hauses) und bearbeitet die so markierte Fläche derart, dass Google sie entweder mit einem Link versehen oder durch ein anderes Objekt (die Hauswand beispielsweise durch ein Werbebanner) ersetzen kann.
Eine sehr spannende Geschichte, wie ich finde. Google transferiert quasi die Werbemöglichkeiten aus Second Life ins Real Life und professionalisiert das, was als „Visitenkarte“ von dem Online-Dienst Sightwalk bekannt ist. Auf den nachfolgenden Bildern ist angedeutet dargestellt, wie die Versteigerung einer solchen Werbefläche vonstatten gehen könnte:
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Während ich in Zukunft also als Werbtreibender die Möglichkeit habe, alle Reklametafeln meiner Stadt auf Street View zuzupflastern oder als Kinobesitzer mein aktuelles Kinoprogramm an die Hauswand zu pappen, besteht aber auch die Gefahr, dass einer meiner Konkurrenten in meinem Revier wildert. Soll heißen: Da die Werbeplätze offenbar nur über eine Versteigerung erworben werden können, ist es – zumindest theoretisch – denkbar, dass mir ein Mitbewerber plötzlich sein Werbeschild vor die Nase setzt. Etwas Ähnliches ist ja seinerzeit auf Xing geschehen, als plötzlich Werbung der Konkurrenz für Besucher meines Profils zu sehen war. Da Google an so etwas nicht interessiert sein kann, das ja geradezu nach einer Klagewelle schreit, bin ich gespannt, wie das Endergebnis aussehen wird.
Via: Readwriteweb
(Marek Hoffmann)