Am gestrigen Donnerstag hat Google der Öffentlichkeit seine blendenden Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2009 vorgestellt und dabei so geglänzt und gestrahlt, dass alle weiteren Meldungen für eine Weile im Schatten des Such-Riesen verschwanden. Fast zu Unrecht, könnte man denken, wenn man sich die Zahlen anschaut, die ein weiteres amerikanisches Schwergewicht des Web 2.0 präsentieren kann: Facebook.
Wie der Internet-Marktforscher ComScore nämlich ebenfalls gestern offenbarte, hat es das von Mark Zuckerberg gegründete Soziale Netzwerk auf seinem Heimatmarkt geschafft, die Zahl der Unique Visitors (UV) innerhalb eines Jahres fast zu verdoppeln (siehe obige Grafik). Und das, obwohl das Unternehmen wie kein anderes Social Network immer wieder wegen seiner Haltung zum Datenschutz in der Kritik stand. Waren es im Dezember 2008 bereits beeindruckende 54.5 Millionen UV, so stieg die Zahl im gleichen Monat des vergangenen Jahres auf unglaubliche 111.9 Millionen.
Parallel dazu stieg auch die Verweildauer der Mitglieder auf der Plattform – um fast das Dreifache – auf eine knappe halbe Stunde. Sieben Prozent der Zeit, die die Amerikaner im Netz verbringen, entfallen damit auf Facebook. Aber auch bei den Page Views oder Total Visits konnte das Unternehmen Zuwächse verzeichnen, wie die nachstehende Tabelle beweist:
Neue Stellenangebote
Growth Marketing Manager:in – Social Media GOhiring GmbH in Homeoffice |
||
Mitarbeiter*in (m/w/d) für Social Media, Öffentlichkeitsarbeit und Städtepartnerschaft (m/w/d) meinestadt.de in Sachsenheim |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Delitzscher Schokoladenfabrik GmbH in Delitzsch |
Es hat den Anschein, als würde diese Entwicklung Mark Zuckerberg aller Kritik zum Trotz Recht geben. Offenbar ist es tatsächlich so, dass das Bedürfnis der Menschen, sich mit anderen Austauschen zu wollen über der Angst steht, dass ihre persönlichen Daten mißbraucht werden. Und damit einher geht der Umstand, dass sie größere Mengen an Informationen austauschen, was die gestiegene Verweildauer auf der Plattform erklären und damit „Zuckerberg’s Law“ bestätigen würde. Im November 2008 hatte der Gründer nämlich vorhergesagt, dass die User 2009 doppelt so viele Informationen austauschen würden.
In Deutschland muss sich das Social Network – zumindest in Bezug auf die Userzahlen – noch immer seinem größten Widersacher, den VZ-Netzwerken, geschlagen geben. Während Facebook nämlich bei knapp unter sechs Millionen liegt, baut der Konkurrent mit 16 Millionen registrierten Nutzern seine Spitzenposition unter den deutschen Netzwerken weiter aus. Und auch in Bezug auf die Nutzung und Aktivität hat man zugelegt: Über 40 Prozent aller Nutzer besuchen ihr VZ-Netzwerk mehrmals täglich, 60 Prozent mehrmals wöchentlich und über 80 Prozent mehrmals monatlich.
In meinen Augen ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis Facebook auch hierzulande die Herrschaft übernimmt. Dies liegt nicht zuletzt an der Innovationskraft, die man an den Tag legt und die ich bei den VZ-Netzwerken vermisse. Jüngstes Beispiel hierfür ist der Launch der Games- und Application-Dashboards, mit deren Hilfe die Nutzung und Organisation von Facebook-Apps erleichtert werden soll.
(Marek Hoffmann)